Drawmer MQ-2 Test

Der Drawmer MQ-2 ist ein Modul für die Series 500, welches das als „Motown EQ“ bekannt gewordene Equalizer-Design nutzt. Das ist nämlich wieder in Mode gekommen. Wie ich finde, wurde es auch Zeit, dass auf dem Markt mehr passiert als nur die x-ten Redesigns von Neve-, SSL- und Pultec-EQs. Genaugenommen ist die 1-Slot-Kassette Drawmer MQ-1 der EQ. Der Drawmer EQ-2, der zum Test geschickt wurde, ist hingegen die Zweislot-Variante mit zusätzlichem Kompressor. Mehr noch: Der MQ-2 ist auch stereo!

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Quick Facts zum Drawmer MQ-2

  • Stereo-EQ im Motown-Design
  • sieben fixed Prop-Q-Bänder
  • zusätzlicher One-Knob-EQ
  • Sättigungsschalter
  • Metering

Motown-Prinzip

Ein Motown-EQ funktioniert nach einem Prinzip, das unter Tonstudio-Leuten lange verschrien war – und manchmal noch immer ist. Statt parametrisch vorzugehen, wird beim Detroit-Klassiker im Grunde graphisch gearbeitet, wenngleich nicht mit der klassischen Visualisierungsmöglichkeit durch Flachbahnregler. Der Drawmer MQ-2 besitzt sieben Bell-Filter mit einem Hub von maximal 10 dB in beide Richtungen. Das war’s. Kein f, kein Q. Man ist mit dieser Methode reichlich schnell, selbstredend ist sie intuitiver als andere Prinzipien (Tilt vielleicht mal ausgenommen).

Allerdings sind die Güten der einzelnen Bänder nicht fix, denn wie bei Harrison ändert sie sich mit dem Gain – sind also Proportional-Q-Filter. Viel Gain: die Bandbreite sinkt, wenig Gain: das Band ist breit. Die Mittenfrequenzen liegen übrigens bei 50, 130, 320 und 800 Hz sowie bei 2, 5 und 12,5 kHz. Ein „Crush“-Button verstärkt die Generierung von Harmonischen, das geschieht dann in der Ausgangsstufe.

Aufbau des Drawmer MQ-2: links die EQ-Potis, rechts alles andere.

Der Kompressor (Ist das überhaupt einer?)

Anders als der MQ-1 besitzt der Drawmer MQ-2 einen Kompressor. Dieser ist denkbar einfach parametrisiert: Es ist ein Poti. Was angesichts der sonst häufigen Regler Threshold, Ratio, Attack, Release, Peak/RMS ein wenig spielzeugmäßig wirkt, hat natürlich im Hintergrund ein komplexeres Design: Programmabhängig werden die Werte angepasst.

Swapping und umfangreiches Metering des MQ-2 erfreut

Die Reihenfolge von EQ und Kompressor kann mit einem Schalter vertauscht werden. Und ein globaler Bypass fehlt auch nicht. Für drei Anzeigen war Platz auf der Frontplatte, Gain Reduction und Output Gain. Letzteres kann mit einem Gainregler im Bereich von +/-14 dB beeinflusst werden.

Selten gibt es ein so ausführliches Metereing im 500er-Rack.

Das Modul

Der mechanische Aufbau ist bei schwarzgelben Drawmer-Geräten selten von höchster Qualität, aber immer verlässlich und langlebig. Ich sehe keine Indizien dafür, dass es beim MQ-2 anders sein sollte. Dass das Modul mit Blechen links und rechts vor Immissionen und gegen Emissionen geschützt ist, ist ein klarer Pluspunkt.

Zwei Platinen und “Schutzbleche”
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