Es gibt heute eine Menge Drone-Synthesizer. Sie sind meist günstig und haben eine reduzierte Oberfläche um einige Oszillatoren, sind manchmal mit FM-Möglichkeiten oder speziell für Flächen oder Texturen auch mal mit anderen Optionen ausgestattet. Aber eben bewusst als Dauerton ausgelegt. Eigentlich sind die moderneren Drone-Boxen so gut wie der Soma Lyra 8, den man spielen kann und bei dem die Töne sogar stimmbar sind. Ebenso bei Game Chargers Motor-Synth, der ebenfalls als Drone-Synthesizer arbeiten kann, aber nicht muss.
Gab es so etwas eigentlich früher schon? Fast gar nicht. Wenn, dann gab es in klassischen Synthesizern eine VCA-Hold Funktion oder aber ein Initial-Level, was man entsprechend hochdrehen kann. So etwas gibt es im Roland SH-5 von 1975, aber auch im Oberheim Xpander und Matrix-12, beides sehr teure High-End-Synthesizer der damaligen Zeit.
Vintage-Drones?
Gab es so etwas denn als reine Oszillatorbank? Ganz ohne Filter? Irgendwie eher nicht. Aber dieses hier habe ich gefunden, eine selbstgebaute Oszillator-Bank mit drei Sektionen, die fast wie Module aussehen. Hier gibt es Pulsbreitenmodulation und diverse Schwingungsformen, Panorama für jeden VCO und auch Pegel und eine mögliche Steuerung durch einen Sequencer.
Was hier auffällt ist, dass die Steuerung und Einstellungen anders sind, als wenn es sich um einen Oszillator als Modul handeln würde. Man hat also schon an Dinge gedacht, die sinnvoll für Drones sind und sogar essentiell oder eben in klassischen Synths fehlten. Darunter sind natürlich das Panorama und auch der Clock-Teiler, der für sechs, aber auch jede andere Anzahl agieren kann oder könnte. So entstehen Schwebungen und Stereo-Effekte, die in normalen Synthesizern nur möglich sind, so sie auch eine Panorama-Steuerung anbieten oder aber so geschaltet werden.
Heute?
Zu kaufen gibt es dieses Gerät nicht. Es ist eine Einzelanfertigung eines heute nicht mehr bekannten Herstellers, also eines Einzelkämpfers. Die Siebziger werden anhand der verwendeten Bauteile so spezifiziert, dennoch lässt sich sonst wenig darüber sagen. Aber was es kann, das können wir hören und fragen uns, wie viele Leute heute bewusst Drone-Synths einsetzen und diese ggf. weiter verarbeiten oder filtern. Oder nutzen sie die Klangerzeuger als Basis eines klassischen Synthesizers oder eben zu dem, wofür sie gebaut sind?