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Drum & Bass Basics

TRACK

Zwar ist das Genre derzeit nicht dem Hype des Dubsteps ausgesetzt, aber schon immer gab es Drum & Bass Remixe für Künstler aus anderen Musikbereichen. So bekamen wir (Brazed) die Anfrage von AdP Records, einen Remix für die Single von I Heart Sharks – „Summer“ zu produzieren. Wir entschlossen uns dabei für einen Drum & Bass Remix, auf den ich nun etwas näher eingehen werde.

Audio Samples
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Auszug aus: I Heart Sharks – „Summer“ (Brazed Remix), AdP Records

Aufbau eines Tracks

Drum_und_Bass_Struktur

Mainpart

Da die Analyse des gesamten Tracks den Rahmen sprengen würde, untersuchen wir einen Auszug des Mainparts und zeigen, wie er aufgebaut ist.

Beat

Der Remix basiert auf einem sehr klassischen 2Step Drum & Bass Beat, allerdings mit mehr Ghostnote-Sounds und Hats, die das Ganze noch dynamischer machen. Zudem sorgen viele verschieden programmierte Varianten für ein Soundbild, das sich fortlaufend verändert, und diverse Ausführungen des Amen Breaks finden am Ende eines 16-Takte-Parts ihren Einsatz.

Kick

Der Kickdrumsound besteht aus zwei verschiedenen Samples, dem Kick und dem Kick Amen. Um mit beiden schneller arbeiten zu können, werden diese gruppiert (einfach beide markieren und in Cubase „strg + G“ drücken), um sie immer punktgenau setzen oder verschieben zu können. Gegenüber dem Bouncen hat diese Vorgehensweise den Vorteil, dass beide Samples jederzeit wieder separat bearbeitet werden können, indem man die Gruppierung aufhebt (Tastenkombination „strg + U“).

Wie bereits beschrieben, folgt auch hier die Kick dem typischen 2Step Grundschema auf der 1/8 und der 6/8 Zählzeit. Beim Übergang vom dritten zum vierten Takt spielt im dritten Takt zusätzlich eine Kick auf der 16/16 und im vierten Takt nicht mehr auf der 1/8, sondern auf der 2/8. Im weiteren Verlauf werden auch mal welche weggelassen – oder spielen sogar auf jedem Viertel.

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Kick Amen Kick Kick Mix

Snare

Der Snaredrum-Sound setzt sich aus drei einzelnen Snare-Samples zusammen, die wir in Snare Room, Snare Tone und Snare Noise unterteilen. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es beim Drum & Bass sinnvoll ist, möglichst kurze Snare-Sounds zu nutzen. Da das Tempo viel schneller als in anderen Musikrichtungen ist, bekommt man so sattere und knackigere Snares ohne die Gefahr, dass es „matschig“ wird. Wie schon bei der Kickdrum werden auch die Snaredrum-Samples gruppiert. Die Snare spielt in der Regel auf der 2/4 und auf der 4/4 Zählzeit. Für etwas mehr Lebendigkeit variiert dies im weiteren Verlauf allerdings an einigen Stellen.

Audio Samples
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Snare Room Snare Tone Snare Noise Snare Mix

HiHat & Becken

Die Closed Hi-Hat spielt die Achtelnoten sechs Takte lang im ersten Part und vier Takte lang im zweiten. Dabei wird im ersten Takt die erste Achtelnote stets ausgelassen, auch, um Platz für andere Elemente zu lassen. Ihr Spielrhythmus erzeugt ein treibendes Pattern.

Die Open Hi-Hat spielt im ersten Part in der zweiten Spielpause der Closed Hi-Hat, also Takt 15 und 16 und im zweiten Part ein vier Takte bzw. zwei Takte Pattern. In allen jeweils auf die 1/4 Zählzeit, wobei jeder zweite Schlag etwas leiser ist und so für mehr Lebendigkeit und Dynamik sorgt.

Das Reverse Crash ist ein umgedrehtes Crash-Sample. Dies erzeugt man, indem man das entsprechende Sample bestimmt und dann unter dem Menüpunkt Audio den Befehl „Umkehren“ anwählt. Es kommt an verschiedenen Stellen zum Einsatz und dient eher als eine Art “Uplifter“.

Das Crash 1 spielt auf der 1/4 Zählzeit des fünften und siebten Taktes im ersten Part sowie auf der 1/4 Zählzeit des fünften Taktes im zweiten. Es dient an diesen Stellen der Akzentuierung.

Das Crash 2 besteht aus zwei Samples, die jeweils nur den linken oder rechten Kanal bedienen. Damit haben wir ein schönes Stereo-Crash erzeugen können, das immer im 8-Takte-Rhythmus auf der 1/4 Zählzeit des ersten Taktes spielt und diesem noch mehr Power verleiht. Zusätzlich wird es am Schluss eines 32-Takte-Patterns eingesetzt.

Das Ride spielt vorwiegend auf der 2/8 und 5/8 Zählzeit, an einigen Stellen zusätzlich ein 2- oder 4-Takte-Pattern. Dies aber nur, wenn die Closed Hi-Hat pausiert. Die Entscheidung, nicht zu viele sich ähnelnde Sounds gleichzeitig zu spielen, sorgt für ein schön aufgeräumtes Soundbild.

Audio Samples
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Closed Hat Open Hat Reverse Crash Crash 1 Crash 2 Ride

Amen Fill & Break

Das Amen Fill besteht aus zerstückelten Amen Break Samples, die so eingesetzt werden, dass sie ein schönes Ghostnote-Pattern erzeugen.

Der Amen Break, der auch in einer neuen Zusammensetzung Anwendung findet, spielt vereinzelt kurze Patterns und lockert damit vorwiegend zum Ende eines 16-Takte-Patterns die Drums auf.

Audio Samples
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Amen Fill Edit Amen Break Edit

Drum Bus

Alle Drumelemente sind in der Sub-Gruppe „Drums“ zu Hause, deren Signal per Send (auf 0 dB eingestellt) zu einer weiteren Gruppe („New York“) geführt wird. Beiden Gruppen dient als Output die Sub-Gruppe „Drum Bus“. Diese Verschaltung steht für eine klassische Parallelkompression, die auch als “New York” bezeichnet wird. Dabei durchläuft die Sub-Gruppe „Drums“ einen Kompressor (Cubase Compressor) mit folgenden Einstellungen:

Threshold: -20 dB
Ratio: 2:1
Attack: 40,3 ms
Hold: 0
Release: 115 ms
Analysis: 20

Die Sub-Gruppe „New York“ dagegen wird erheblich härter komprimiert, weil sie nur anteilig zum Signal hinzugemischt wird. Dabei hilft das kostenlose Plug-In DensitymkII mit den folgenden Einstellungen:

Range: voll auf
Drive: ca. 2 Uhr
Timing: P1
MakeUP: ca. 2 Uhr

Wie man an der Gain Reduction gut erkennt, wird das Signal relativ stark komprimiert. Dies bringt uns den gewünschten Effekt dynamischer Drums, die aber erstaunliche Durchsetzungskraft besitzen und keinesfalls „totkomprimiert“ klingen.

Fotostrecke: 2 Bilder Drum&Bass Compressor
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Drum Bus komprimiert

Bass

Kommen wir zum zweiten wichtigen Element unserer Produktion, dem Bass. Insgesamt sechs verschieden Basssounds kommen in diesem Remix zum Einsatz, allerdings nicht gleichzeitig, sondern einzeln und an bestimmten Stellen, um den Gesamtsound möglichst sauber zu halten.

Alles zu seiner Zeit – die 6 Bässe (In den folgenden Beispielen könnt ihr sie einzeln hören).
Alles zu seiner Zeit – die 6 Bässe (In den folgenden Beispielen könnt ihr sie einzeln hören).

Bass Beat

Was seinen Klang anbelangt, ist dieser Bass eher unauffällig. Aber die schnelle und kurze Spielweise füllt den Gesamtsound und macht ihn zu einer runden Sache. Die meiste Zeit tritt er zusammen mit dem Lead Synth auf. Wie viele andere unserer Sounds haben wir auch ihn mit dem Native Instruments Massive Plug-In erstellt. Dabei kommt lediglich ein Oszillator mit der Wellenform „Squ-Sw1“ zum Einsatz. Die Wt-Position steht auf ca. 3 Uhr, die Intensität ist voll aufgedreht und Mixlevel (F1/F2) befindet sich in Mittelstellung, sodass das Signal beide in Serie geschaltete Filtereinheiten mit gleichem Pegel durchläuft.

Der erste Filter ist ein „Lowpass 2“, dessen Cutoff mit LFO 5 (1/8; Restart) etwas moduliert wird. Die Resonanz steht auf 10 Uhr, anschließend läuft dieses Signal durch den zweiten Filter, ein „Highpass4“ mit Cutoff-Regler auf 12 Uhr. Ein Blick in die „Voicing“-Abteilung verrät, dass Unisono drei Stimmen nutzt. Der „Pitch/Cutoff“ ist minimal nach rechts verschoben und die „Pan Position“ auf „Full Inv“ gedreht.

In der Effektsektion kommt die „Teletube“ mit 50% Wet und 50% Drive zum Einsatz. Zusätzlich verleiht ein kleiner Hall dem Sound den gewünschten Raum. Die Einstellungen: „Dry/Wet“ auf 9, „Size“ auf 12, „Density“ auf 10 und „Color“ auf 1 Uhr.

Im Kanalzug wird der Sound mit der Kick getriggert und bekommt dadurch ein kleines Pumpen. Der anschließende EQ filtert alle uns störenden Frequenzen heraus und lässt auch der Snare im Frequenzbereich um 200 Hz schön viel Platz.

Fotostrecke: 2 Bilder Massive Sound: Bass Beat
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Der Massive Sound “Bass Beat”

Bass Distorted

Im Gegensatz zu unserer herkömmlichen Herangehensweise, einen Sound zu kreieren, hat sich Subtractor diesmal für den Cubase-internen Prologue entschieden. Es werden zwei Oszillatoren mit „Sawtooth“-Wellenformen verwendet, wobei der zweite nur sehr leise hinzugemischt wird. OSC 1 ist etwas detuned (-11,5), OSC 2 ist 24 Halbtöne höher und ebenfalls etwas verstimmt (+14). Der Sound hat auf etwa 1 Uhr eine Portamento-Stellung und mit dem Drive-Regler fügen wir die nötige Power hinzu. Emphasis ist zu einem Drittel aufgedreht.

Bass Dist. im Cubase Prologue
Bass Dist. im Cubase Prologue
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Distorted Bass (Cubase Prologue Plug-In)

Bass Brutal

Für diesen Sound kam wieder das Massive Plug-In zum Einsatz, wobei diesmal alle drei Oszillatoren benötigt werden: OSC 1 hat die Wellenform „Squ – Sw1“ und ist auf -24 gestimmt. „Wt-position“ ist in Mittelstellung, „Intensity“ voll auf und „Amp“auf 3 Uhr. Alle Oszillatoren gehen jeweils mit einem Mix von 50% in beide Filtereinheiten. OSC 2 nutzt die „D-Throat“ Wellenform im Formantmodus, alle Regler sind voll aufgedreht. Der dritte Oszillator im „Bend -/+“ Modus ist mit der „M-Talk“ Wellenform bestückt. Die „Wt-position“ ist hier auf 10 Uhr, „Intensity“ auf 9 Uhr und moduliert ist das Ganze mit dem LFO 5 im Performermodus (1/8), wobei „Amp“ auf Maximum steht. Schließlich wird der Sound noch mit der „OSC Modulation“ versehen, die auf -12 geregelt ist. Bei Oszillator 2 ist die „Ring Modulation“ aktiv, bei auf OSC 3 „Phase“. Um dem Sound noch mehr Distortion zu geben, ist der Insert 1 mit einem „Parabol Shaper“ versehen und beiden Reglerpositionen auf 12 Uhr.

Die beiden Filtereinheiten werden parallel betrieben, wobei der Mixlevel etwa 30% zu 70% ist, sprich, Filter 2 ist in der Summe wesentlich lauter als Filter 1. Letzterer („Bandreject“) hat einen mit LFO 5 modulierten „Cutoff“, der „Bandwidth“-Regler steht auf Mittelposition und „Resonance“ auf 10 Uhr. Filter 2 („Scream“) verfügt ebenfalls über einen modulierten „Cutoff“ auf 10 sowie einen modulierten „Scream“-Regler auf 11 Uhr. Der „Resonance“-Regler befindet sich wie bei Filter 1 auf 11 Uhr.

In der Effekteinheit ist „Classic Tube“ im 45% „Dry/Wet“-Verhältnis sowie 45% „Drive“ ausgewählt. Um dem Ganzen etwas Räumlichkeit zu geben, kommt „Reverb Small“ zum Einsatz. „Dry/Wet“ steht hier auf 8 Uhr, „Size“ auf 9.30 Uhr und „Density“ sowie „Color“ auf Mittelposition.

Da dieser Sound für unseren Geschmack noch nicht optimal ist, durchläuft er im Kanalzug zusätzlich den „GClip“-Clipper, den Cubase-internen „Multiband Compressor“, der die oberen Mitten und vor allem die Höhen etwas komprimiert, sowie den „You Wa Shock“ in moderater Einstellung.

Fotostrecke: 4 Bilder Massive Bass Brutal 1
Audio Samples
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Bass Brutal à la Massive

Bass Talking

Der Talking Bass ist derselbe, den ich schon im bonedo.de Dubstep-Workshop eingesetzt habe. Man nehme einen Massive und nur einen Oszillator mit der Wellenform „Dirty Throat“. Dieser wird auf Filter 1 geroutet, der mit dem Typ „Daft“ versehen ist. Der „Cutoff“ dieses Filters hat eine LFO-Automation (nicht gesynct, LFO 5) mit Restart – sodass der LFO bei jedem Tastendruck stets von vorne beginnt. Ganz wichtig ist der Insert 1, der direkt nach Filter 1 geroutet wird: Er wird mit der Funktion „Sample & Hold“ versehen, „Dry/Wet“ voll auf „Wet“ gedreht und „Pitch“ auf etwa 3 Uhr gestellt.

Ein kleiner Hall mit der sinnigen Bezeichnung „Reverb Small“ verleiht dem Sound einen schönen Raum, wobei „Dry/Wet“ und „Size“ auf 8 Uhr und „Density“ und „Color“ in der Mittelposition verharren.

Talking Bass Sound in Massive.
Talking Bass Sound in Massive.
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Talking Bass Sound

Bass High Wob

Auch dieser Sound wird mit Massive erstellt, allerdings werden diesmal alle drei Oszillatoren benötigt. Der OSC 1 mit der Wellenform „Kanga“ ist auf -24 gestimmt, die “Wt-position“ steht auf 9 Uhr, die beiden Regler für „Intensity“ und „Amp“ sind jeweils voll aufgedreht und die Filterposition ist in Mittelstellung. Der OSC 2 mit der Wellenform „Plysaw1“ spielt eine Oktave höher als OSC 1, ist also auf -12 gestimmt und arbeitet im „Bend -/+“ Modus. Der Regler für „Wt-position“ ist voll aufgedreht, „Intensity“ und „Amp“ stehen auf 3 Uhr und die Filterposition wie beim OSC 1 auf Mitte. Beim dritten Oszillator mit der „Squ-Sw1“ Wellenform im „Formantmodus“ stehen die drei Regler „Wt-position“, „Intensity“ und „Amp“ nahezu auf Maximum. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Oszillatoren befindet sich die Filterposition auf Filter 1, was aber nichts zu sagen hat, da Filter 2 nicht aktiv ist – also davon nicht beirren lassen.

Zusätzlich wird das Modul „Oscillator Modulation“ aktiviert und somit die Phase des zweiten Oszillators verschoben. Im Insert 1 ist der „Parabol Shaper“ mit ca. 40% „Dry/Wet“ Level und 40% „Drive“ aktiv.

Filter 1 arbeitet hier als „Daft“ Filter. Der auf 11 Uhr gestellte „Cutoff“-Regler ist mit LFO 5 im „Performer Modus“ mit 3/16 und „Restart“ moduliert. „Resonance“ ist etwas mehr als 1/4 aufgedreht.

Ein wichtiger Bestandteil des Sounds ist die Voicing-Einheit. „Unisono“ steht auf 3 und „Polyphon“ ist aktiviert. Der „Pitch-Cutoff“-Regler ist ein wenig nach rechts und „Full Inv“ aus der Mittelposition leicht nach links verschoben, was den Sound etwas breiter macht. In der Effekteinheit passiert das Signal zuerst die „Classic Tube“ mit „Dry/Wet“ und „Drive“ auf 11 Uhr. Um dem Sound Tiefe zu verleihen, ist danach ein „Reverb Small“ mit „Dry/Wet“ und „Size“ auf 10 Uhr und „Density“ und „Color“ in Mittelposition geschaltet. Im nachfolgenden EQ sind lediglich „Low Shelf“ und „High Shelf“ ein wenig angehoben.

Für die weitere Bearbeitung widmen wir uns drei zusätzlichen Parametern im Kanalzug. Zuerst wird ein Highpass-Filter mit „Pro-Q“ aktiviert, danach der Sound mit dem Cubase „SoftClipper“ und den Einstellungen Input 18,1, Mix 80, Output -18,4, Second 72 und Third 0 ins Clipping gebracht. Schließlich durchläuft das Signal das „You Wa Shock“ Freeware Plug-In in der Position A mit etwa 25%.

Fotostrecke: 4 Bilder Highwob Massive 1
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Bass HighWob

Bass Electro

Massive steht auch hier wieder mit allen drei Oszillatoren bereit. OSC 1 mit Wellenform „Additiv I“ ist auf -24 gestimmt und verwendet den „Bend“-Modus, die „Wt-position“ steht auf Maximum, „Intensity“ auf 2 und „Amp“ auf etwa 12 Uhr. OSC 2 verwendet die „Math III“ Wellenform im „Bend -/+“ Modus und ist auf -12 gestimmt, also eine Oktave höher als OSC 1. Die „Wt-position“ beteiligt sich mit 80%, „Intensity“ mit 100% und „Amp“ mit 70%. OSC 3 mit „Math II“ Wellenform wird im „Formant“-Modus verwendet. Er ist wie OSC 2 auf -12 gestimmt, mit „Wt-position“ auf 3 Uhr und „Intensity“ und „Amp“ jeweils auf Maximum. Alle drei Oszillatoren werden auf Filter 1 geroutet.

Dass bei diesem Sound die Filter in Serie geschaltet sind, das Signal sie also nacheinander durchläuft, ist nicht relevant, da Filter 2 ausgeschaltet ist. Filter 1 ist ein „Daft“-Filter, dessen „Cutoff“ auf d10 Uhr steht und der per LFO 5 moduliert wird. Der LFO 5 ist im Performer-Modus mit 1/8 gesynct und „Restart“ ist aktiv. „Resonance“ steht bei Filter 1 auf etwa 10 Uhr.

Der Insert 1 ist mit einem „Parabol Shaper“ belegt, bei dem „Dry/Wet“ auf 3 und „Drive“ auf 11 Uhr stehen. In der Effekteinheit durchläuft das Signal eine „Tele-Tube“ mit „Dry/Wet“ auf 11 und „Drive“ auf 10 Uhr. Für den gewohnten kleinen Raum sorgt der „Reverb Small“ mit den Einstellungen „Dry/Wet“ auf 9, „Size“ auf 10 und „Density“ und „Color“ auf 1 Uhr. Anschließend wird mit dem EQ der „High Shelf“ leicht angehoben.

Um den Sound besser in den Mix zu integrieren, wird er im Kanalzug zunächst mit dem „Pro-Q“ leicht bearbeitet, ein Hochpass und ein High Shelf-Filter finden hier Anwendung. Danach folgt wieder ein Clipper, diesmal allerdings der „G-Clip“ mit 0 Gain, 45% Clip und 100% Softness. Beim anschließenden „You Wa Shock“ ist die Position A mit etwa 1/8 Anteil gewählt.

Fotostrecke: 4 Bilder Electro Bass 1
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Electro Bass Sound

Bass Bus

Der Bass Bus wird mit EQ und Kompressor bearbeitet. Dabei kommen ein Pultec-Pro sowie der Precision Bus Compressor von Universal Audio als Plug-Ins zum Einsatz. Den Pultec kann man ruhig auch einmal dafür verwenden, etwas „reinzudrehen“, und genau deshalb werden bei 100 Hz, 300 Hz, 2 kHz und 10 kHz 3 – 4,5 dB hinzugegeben. Danach folgt in der Kette der besagte Kompressor, der hier als Limiter dient, aber relativ sanft angefahren wird und auch nur 50% des Signals beeinflusst (Mix 50%). Die Einstellungen: Filter 100 Hz, Threshold -5 dB, Ratio 10:1, Attack 3 ms, Release 0,3 ms. Im folgenden Soundbeispiel hört ihr alle Bassspuren des Busses zusammen.

Die Bearbeitung des Bass Busses
Die Bearbeitung des Bass Busses
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Alle Bassspuren im Zusammenhang

Sub-Bass

Der Sub-Bass wird mit Rop Papens Predator erzeugt, wieder mit allen drei Oszillatoren, jeweils eine Oktave höher gestimmt. Die beiden zusätzlichen auf diese Art generierten Obertöne, die allerdings leiser als der Grundton eingestellt sind, verleihen dem Sub-Bass das richtige Volumen. Mit diesem Trick schafft man es auch, ihm selbst auf kleinen Boxen immer noch genügend Power mit auf den Weg zu geben. Um der Kick-Drum genügend Platz zu lassen, wird der Sub-Bass mit der Kick getriggert und so bei jedem Kick-Impuls die Lautstärke des Sub-Basses etwas zurückgenommen. Das verhindert, dass es zu einem überhöhten Bassanteil kommt, wenn beide Elemente gleichzeitig spielen. Diesen Effekt erreicht man mit folgenden Einstellungen:

1. Im Sub-Bass Kanal z.B. das Cubase Kompressor Plug-In einschleifen.

2. Taste „Sidechain“ anschalten (leuchtet).

3. Im Kick-Kanal einen Send aktivieren und den Sub-Bass Kompressor auswählen, Level auf 0.

4. Danach im Sub-Bass Kanal die Einstellungen des Kompressors vornehmen, sodass der gewünschte Effekt des „Duckings“ erreicht wird (siehe Bild und Audiobeispiel).

Fotostrecke: 2 Bilder Der Predator für den Subbass …
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Subbass Subbass mit Sidechain-Komprimierung

Begleitsounds

Im gewählten Auszug des Main Parts spielen ein Lead Synth sowie Streicher.

Die Begleitsynths im Track
Die Begleitsynths im Track

Lead-Synth

Auch für den Lead-Synth zeichnet Massive von Native Instruments verantwortlich. Er wird für die Melodie sowie für den ansteigenden “Uplifter” Sound verwendet – natürlich moduliert, damit er nicht zu statisch klingt.

Und wieder müssen alle drei Oszillatoren zeigen, was sie können. OSC 1 mit der Wellenform „Squ-Sw1“ arbeitet im „Spectrum“-Modus, „Wt-position“ steht auf 11 Uhr, „Intensity“ sowie „Amp“ jeweils auf Maximum. Im Gegensatz zu OSC 1 ist der OSC 2 mit derselben Wellenform auf -12,3 gestimmt. Alle anderen Einstellungen entsprechen denen des OSC 1. Der dritte Oszillator verwendet ebenfalls die „Squ-Sw1“ Wellenform im „Spectrum“-Modus, allerdings auf -0,19 gestimmt. Wir haben in diesem Sound also ein leichtes „Detuning“. „Wt-position“ steht auf Maximum, „Intensity“ und „Amp“ sind auf 90% eingepegelt.

Wichtig ist der nun folgende Schritt: „Modulation OSC“ muss aktiviert und die Ringmodulation für den zweiten OSC eingeschaltet werden. Zusätzlich wird das Ganze noch auf +7 gestimmt.

Was die Filter anbetrifft, wird nur Filter 1 mit „Lowpass 2“ benötigt. „Cutoff“ ist dabei voll aufgedreht und „Resonance“ steht auf 9.30 Uhr. In der Voicing-Einheit befindet sich „Unisono“ auf 3 und „Monophon“ ist aktiviert. „Pitch Cutoff“ ist leicht nach rechts verschoben, was den Klang etwas dissonanter macht, „Full Inv“ dagegen relativ stark nach links. Damit verleihen wir dem Sound mehr Breite.

In der Effekteinheit ist die „Classic Tube“ mit „Dry/Wet“ auf 2 und „Drive“ auf 12.30 Uhr aktiv. Der „Reverb Small“ versieht den Sound mit einem dezenten Hall. Bis auf „Dry/Wet“ in 9-Uhr-Stellung befinden sich alle anderen Regler in der Mittelposition.

Weitere Anpassungen erfährt das Signal auch im Kanalzug. Ein „Lowpass“-Filter vom „Pro-Q“ sorgt für ein schönes Rolloff der Höhen, vor dem „You Wa Shock“ im Modus „A“ mit wirklich wenig Effektanteil.

Über den Send-Kanal ist der Lead-Synth in einen sehr schönen Hall von Subtractor eingebunden. Zuerst wird das Signal in das Cubase-eigene Delay mit den Einstellungen Delay 1/4, Feedback 39,5, Spatial 66 und Mix 50 geleitet, anschließend kommt das Cubase Hall-Plug-In „RoomWorks“ mit dem angepassten Preset „Hall Cathedral“ zur Anwendung. Für mehr Dynamik sorgt der Freeware-Effekt „MTremolo“ von Melda Production.

Fotostrecke: 4 Bilder Der Lead Sound in Massive Teil 1
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Der fertige Lead-Synth Sound

Strings

Die Streicher stammen vom Cubase „Halion Sonic SE“. Viola, Violine und Cello Duo spielen in diesem Part insgesamt zwei Mal jeweils zum Ende eines 16-taktigen Themas.

Drum_und_Bass_Synth_Strings
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synth strings

FX

Mit „FX“ bezeichnen wir immer alle offensichtlichen Effekte in einem Track. In diesem Remix haben wir lediglich vier verschiedene verwendet, wobei ein Effekt (Snare FX) nicht in dem ausgewählten Main Part spielt.

Die Effekte im Track
Die Effekte im Track

Uplifter

Der „Uplifter“ unterstützt den Spannungsaufbau und spielt immer zum Ende des 8-Taktigen-Patterns.

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Der Uplifter

Wind FX

Diesen Sound haben wir uns recht einfach aus einem Stereorauschen gebastelt. Man nehme einen Rauschgenerator und exportiere zwei separate Mono-Files auf die gewünschte Länge. Diese dann wieder ins Arrangement laden und die eine Spur nach links, die andere nach rechts pannen. Bei Bedarf dieses File dann wieder exportieren. Da das Rauschen bislang nichts anderes macht, als einfach nur zu rauschen, muss man es natürlich noch mit dem EQ bearbeiten. Dabei haben wir Tief- und Hochpassfilter eingesetzt und diese dann auch entsprechend automatisiert. Damit die Stereobasis nicht doch zu breit wird, engt sie der Cubase Spatial auf etwa 70% der möglichen Ausdehnung ein. Danach findet teilweise ein Ducking Effekt (1/4 sync) Anwendung, um das Rauschen pumpen zu lassen. Diesen Effekt haben wir mit Melda Productions „MTremolo“ erreicht.

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Der FX-Wind

Sweep

Auch der Sweep ist mit Native Instruments’ Massive erstellt. OSC1 steht auf SQUARE – SAW1 und die Wavetable-Position auf Rechtsanschlag. Anstelle von Spectrum haben wir Bend -/+ gewählt, Intensity ist fast auf ganz links und bekommt eine leichte Modulation vom LFO5. Der LFO5 hat eine Rate von 2/12 und einen Sinuskurvenverlauf. Zusätzlich wird mit dem Macro2 die Lautstärke (Amp) des OSC1 sowie der Pitch Cutoff unter Voicing moduliert. Die Pan Position steht auf Full Invert und Unisono auf drei Stimmen. Mit diesen Einstellungen konnten wir diesen Sweep genau nach unseren Wünschen programmieren.

Fotostrecke: 2 Bilder FX Sweep in Massive
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Der FX Sweep

Vox

Die Stimme erhielten wir für unseren Remix als Einzelspur. Sie wurde dann zeitkorrigiert, sodass sie zu unserer neuen Geschwindigkeit von 174 BPM passte. Das geht über die Timestretch-Funktion von Cubase relativ einfach und schnell: Man braucht im Grunde genommen nur das Ausgangstempo der Spur einzugeben, dann das gewünschte Zieltempo – fertig. Je nach Prozessorleistung und Länge der Aufnahme dauert es natürlich eine kleine Weile, bis der Rechner das Endprodukt bereitstellt. Anschließend haben wir die für diesen Remix benötigten Passagen aus dem Vocal-Track geschnitten und weiter bearbeitet.

Die Stimme
Die Stimme

Vocal

Die Vocal-Spur wurde mittels EQ von störenden Frequenzen befreit und an einigen Stellen am Ende des Samples heruntergepitcht. Dabei kam die Funktion „Pitch-Shift“ zum Einsatz, die man ganz einfach im Menü unter Audio/Effekte/Pitch-Shift findet.

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Vox Vocal

Robo Voice

Die Bearbeitung der Robo Voice geschah mit dem Cubase Plug-In “Pitch Correct”. Dabei wurde mit dem Formantmodus gespielt, um einen roboterähnlichen Sound zu erhalten. Teilweise wurde das Sample mithilfe des „Pitch-Shift“ Effekts abwärts gepitcht.

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Robovoice

Vox Bus

Alle verwendeten Vocals laufen in diesem Bus zusammen und werden mit den Plug-Ins UAD Precision De-Esser, UAD 1176LN und UAD Pultec-Pro in Form gebracht. Der De-Esser minimiert zu starke S- bzw. Zisch-Laute mit Threshold -14,4 dB, Frequency 6,08 kHz und Width 1 Oct. Nach dem De-Esser wird das Signal mit den Werten Input -21, Output 18, Attack 6, Release 5,5 und Ratio 8:1 angepasst. Ergebnis war ein guter Sound mit Durchsetzungskraft, der trotzdem einfach handhabbar ist. Dennoch wird das Vocal per EQ angepasst und bei 100 Hz, 300 Hz und 15 kHz um 3 dB angehoben sowie bei etwa 3 kHz um 1,8 dB abgesenkt. Da das Komprimieren etwas Brillanz gekostet hat, haben wir mit dem Pultec EQ dem Vocal wieder schöne, natürlich klingende Höhen hinzugefügt.

Die Bearbeitung des Vox Bus
Die Bearbeitung des Vox Bus
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Der Vox Bus
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