Drum Cover: Alice Merton – „No Roots“

Die junge Sängerin Alice Merton konnte es sicherlich selbst nicht glauben, als sie zu einem Auftritt in der renommierten US-Late Night Show „The Tonight Show Starring Jimmy Fallon“ eingeladen wurde. Kein Wunder, ihr Song „No Roots“ hatte mittlerweile nicht nur Europa, sondern auch die USA erobert und ihr weltweit zwei Gold- und sieben Platin-Auszeichnungen eingebracht.


Für den tollen Drumtrack von „No Roots“ ist Christian Vinne verantwortlich, den einige vielleicht noch von seiner langjährigen Zusammenarbeit mit Wallis Bird kennen und den wir bei bonedo bereits für ein Interview und einen tollen Video-Workshop gewinnen konnten. Im Folgenden schauen wir uns einmal die verschiedenen Grooves des Songs an. Viel Spaß!
Hier gibt es die Noten zum Workshop als PDF:

Das Musikvideo zu „No Roots“:

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Die Grooves

„No Roots“ lebt von dem markanten Singlenote-Riff, das von Bass- und E-Gitarre unisono gespielt wird. Die abgedämpfte Spielweise bringt dabei neben der tonalen Ebene zusätzlich eine sehr perkussive Funktion mit rein. Rhythmisch gesehen, lebt das Ganze von vielen punktierten Achtelnoten, wodurch sich das Riff galant um den Viertelpuls schlängelt. Hört selbst:

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“No Roots” – Riff + Viertel-Click

Bei so viel rhythmischer Information reicht im ersten Vers des Songs eine einfache „Four on the Floor“-Bassdrum völlig aus, um den Song anzutreiben:

„No Roots“ – Vers 1 (116 bpm)
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“No Roots” – Vers 1 (116 bpm)

Sobald der Chorus startet, kommt ein Backbeat auf „2“ und „4“ sowie ein nachträglich eingespielter Shaker mit einer deutlichen Offbeat-Akzentuierung dazu:

„No Roots“ – Chorus Beat 1 (116 bpm)
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“No Roots” – Chorus Beat 1 (116 bpm) “No Roots” – Shaker

Nach acht Takten bringt Christian eine Offbeat Hi-Hat ins Spiel, die er stellenweise durch zusätzliche Schläge oder kurze Lifts ausschmückt: 

„No Roots“ – Chorus Beat 2 (116 bpm)
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“No Roots” – Chorus Beat 2 (116 bpm)

Für zusätzliche Energie sorgen nachträglich eingespielte Toms, die sehr hallig und pompös abgemischt wurden und jeweils die letzten zwei Takte eines achttaktigen Riffs im Chorus markieren:

„No Roots“ – Chorus Toms (116 bpm)
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“No Roots” – Chorus Toms (116 bpm)

Packt man nun all diese Zutaten zusammen, dann klingt der erste Chorus von „No Roots“ in etwa so:

„No Roots“ – Chorus No. 1 (116 bpm)
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“No Roots” – Chorus No. 1 (116 bpm)

Von da aus basiert der Drumtrack größtenteils auf dem obigen Pattern, konzentriert sich also vor allem auf den Viertelpuls, was dem Riff der Saitenfraktion viel Raum lässt. Nach dem zweiten Chorus haben die Gitarren jedoch kurzzeitig Sendepause, und die besagten Toms rücken nochmal deutlich ins Rampenlicht:

„No Roots“ – Mittelteil / Toms (116 bpm)
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“No Roots” – Mittelteil / Toms (116 bpm)

Details zur Recording Session

Bei YouTube gibt es ein interessantes Interview mit Christian Vinne von Eiblinski Drums, in dem man unter anderem ein paar Details von der Recording Session zu „No Roots“ erfährt:

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Die Drums hat Christian zusammen mit dem Berliner Produzenten Nico Rebscher im Kammermusiksaal des Funkhaus Berlin aufgenommen. Die Klangvorstellung war laut Christian von vornherein klar: es sollte energetisch und rockig werden. Er sagt zudem, dass speziell im Falle von „No Roots“ im Nachhinein keinerlei Quantisierung benutzt wurde, um den Drumtrack möglichst organisch zu halten. 
Was das Equipment betrifft, so kam eine Buchenholz-Bassdrum von Wahan, eine Wahan Snare sowie Slingerland Toms zum Einsatz, allesamt Instrumente, die Christian nach eigener Aussage sehr oft im Studio benutzt und deshalb in- und auswendig kennt.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachtrommeln der Soundfiles.

Bis zum nächsten Mal!Jonas

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Dieser Workshop richtet sich an Drummer, die legendäre oder aktuelle Grooves nachspielen wollen. Wir haben eine ganze Palette Beats für euch zum Nachtrommeln aufbereitet!

02.09.2022
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