Bruno Mars ist völlig ohne Frage die Ikone der derzeitigen R&B-Szene und mit Millionen verkaufter Platten zum Weltstar avanciert. Seine gefragten Liveshows, bei denen scheinbar die Energie von James Brown und die Perfektion von Michael Jackson miteinander verschmelzen, sind ein echtes Erlebnis. 2012 veröffentlichte er auf seinem zweiten Studioalbum „Unorthodox Jukebox“ seinen vierten Nummer-Eins-Hit „Locked Out Of Heaven“. Der Song wurde unter anderem von Mark Ronson produziert, mit dem Bruno Mars zwei Jahre später einen weiteren Welthit, nämlich „Uptown Funk“, hatte. Sehr interessant ist bei „Locked Out Of Heaven“ die Mixtur aus den Genres Funk, Pop und Rock, mit Anleihen aus dem New Wave. Die verschiedenen Parts des Songs sind dabei immer durch unterschiedliche Drumgrooves markiert, deren Vielfältigkeit besonders in der derzeitigen Monokultur aus Trap- oder Four-on-the-Floor-Produktionen eine absolute Seltenheit ist.
Zur Produktion des Songs engagierte Mark Ronson die Dap Kings, eine Backingband für Künstler wie Sharon Jones oder Charles Bradley, mit der er bereits vielfach und besonders erfolgreich bei den Alben von Amy Winehouse zusammenarbeitete. Drummer der Dap Kings ist Homer Steinweiss, der auf diesem Song die Symbiose aus tighten Funkdrums mit rockiger Attitüde spielt. Der gebürtige New Yorker, ursprünglich im Grunge beheimatet und später von Funk und Soul inspiriert, ist bereits seit fast 20 Jahren Mitglied der Dap Kings und hat sich auch neben den Produktionen des hauseigenen Labels Daptones als Session-Musiker auf Alben nennenswerter Künstler wie Lady Gaga, Michael Bublé oder Rufus Wainwright verewigt.
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Mehr InformationenDie Grooves des Songs
„Locked Out Of Heaven“ ist mit seinen streng genommen gleich sechs Groove-Parts vielleicht der interessanteste Hit-Song der letzten Jahre. Da Homer Steinweiss an den Drums sogar einzählt, eignet sich der Song hervorragend zum Üben und Mitspielen. Mit seinem lässigen Drumming verleiht Steinweiss dem Song in den Strophen einen groovig-treibenden Flow. Die in Achteln gespielte Hi-Hat ist leicht auf den Downbeats akzentuiert und wird von einem satten Backbeat auf „2“ und „4“ unterstützt. Die synkopierte Figur der Bass Drum macht den Groove, der ansonsten völlig ohne Ghostnotes oder besondere Figuren der Hände auskommt, so speziell. Um den Rhythmus aber so richtig ins Rollen zu bringen, ist es wichtig, dass die Noten der Bass Drum wirklich sitzen. Da im Originaltempo von 144 bpm echte Beinarbeit gefragt ist, solltet ihr den Groove erst deutlich langsamer und Takt für Takt zu üben.
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Die Bridge kommt im Gegenteil zur Strophe durch eine simple Bassdrum-Figur auf „1“ und „3“ aus, während die Hi-Hat und Snare Drum unverändert bleiben. Im ersten Teil des Chorus fällt die Snare dann komplett weg, und die Bass Drum sorgt für einen treibenden Viertelpuls.
Auch im zweiten Teil des Chorus bleibt die Bass Drum bei Viertelnoten. Das Feel des Grooves ändert sich jedoch maßgeblich durch die Tom-Figur und den Snare-Schlag auf die „4“, der dem Rhythmus eine gewisse Schwere gibt. Die Achtelnoten auf dem Floor Tom lassen den Groove trotzdem weiterrollen. Auch hier solltet ihr das Pattern zunächst langsam üben, damit Bass Drum, Toms und Snare Drum auch wirklich genau gespielt sind.
Im C-Part nimmt der Song so richtig Fahrt auf, und auch die Drums treiben durch den Four-on-the-Floor Beat mit „2“ und „4“ auf der Snare und Vierteln auf der Ride-Glocke.
Nach dem Breakdown spielen die Drums nochmal einen fetten Halftime Groove, bevor es schlussendlich wieder zurück zum synkopierten Groove der Strophe geht. Im Halftime Groove werden die Viertel von der Hi-Hat getreten gespielt. Auch wenn das Notenbild sehr aufgeräumt ist, sollte man den Groove nicht unterschätzen. Die Achtel in der Bass Drum und auf den Toms dürfen nicht zu hastig gespielt sein und sollten auch hier wieder genau auf der getretenen Hi-Hat sitzen.
Tipp: Hier geht es zurück zur Übersicht mit allen Drum Cover Workshops.
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachspielen!
Alex