Acht Jahre nach seiner letzten Platte “Vom Vintage Verweht“ brachte der Rapper und Wortakrobat Dendemann am 25.01.2019 sein neues Studioalbum “da nich für!“ raus, mit dem er geradewegs die Spitze der deutschen Album-Charts eroberte. Wir zeigen euch den Beat zur Single-Auskopplung „Keine Parolen“.
Seit seiner Anfangszeit – damals noch mit „Eins Zwo“ – zählt Dendemann zur intellektuelleren Fraktion unter den deutschen Rappern. Mit seiner Live-Band „Die Freie Radikale“ war er bis Ende 2016 für die Musik in Jan Böhmermanns Late-Night-Show „Neo Magazin Royale“ verantwortlich. Mit an Bord: Der Berliner Drummer Felix Lehrmann, der derzeit für die Live-Umsetzung der produzierten Beats zuständig ist.
Hier gibt es die Noten zum Workshop als PDF:
Der Groove
„Keine Parolen“ wird von einem knackigen Achtelbeat getragen, der von einem dichten Bassdrum-Pattern lebt und treibend und mächtig vor sich hin loopt. Um dem Feel der Produktion näher zu kommen, hilft es, sich hinterm Set wie eine Drum Machine (wie etwa die berühmte AKAI MPC) zu verhalten, sprich in immer möglichst gleichklingenden Samples zu denken (Hi-Hat, Snare, Kick, fertig..) und zu versuchen, diese so konstant wie möglich zu reproduzieren.
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Für dich ausgesucht
Was zunächst einfach klingt, entpuppt sich schnell als tolle Konzentrations- und Groove-Übung! Obendrein stellt dieser Beat auch eure Fußtechnik auf die Probe, da das Bassdrum-Pattern mit seinem geshuffelten Sechzehntel-Feel auch nicht gerade von der trägen Sorte ist. Hört selbst:
Wie so oft, sind es die kleinen, aber feinen Details, die die Sache spannend machen. Im Falle von „Keine Parolen“ wird der Beat nach drei Takten immer leicht modifiziert. Zum einen kommt ein „Mute“ zum Einsatz, das heißt, der Beat setzt plötzlich aus (hier auf der Zählzeit „4“). Zum anderen scheint der Beat in Takt 8 kurzzeitig zu hängen, was sich im Notenbeispiel weiter unten sehr gut erkennen lässt: Das Notenbild auf der zweiten Zählzeit ist mit dem auf der dritten und vierten identisch! Seit es Hip-Hop gibt, benutzen Beat-Bastler diesen „Hänger“-Effekt immer schon gerne als eine Art „Fill-in“:
Der komplette achttaktige Loop klingt folgendermaßen:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Nachtrommeln. Bis zum nächsten Mal!
Jonas
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