Mit „Hier kommt Alex“ hatten Die Toten Hosen sechs Jahre nach der Bandgründung ihren kommerziellen Durchbruch. Bis heute gilt der 1988 veröffentlichte Song als eine der bekanntesten Nummern der Düsseldorfer Punkrockband. In unserem Workshop erfährst du, wie man das Stück auf dem Schlagzeug spielt.
„Hier kommt Alex“ ist der erste Titel auf dem Album „Ein kleines bisschen Horrorschau“ – dem fünften Studioalbum der Toten Hosen. Einen Teil der Songs schrieb die Band um Frontmann Campino ursprünglich für eine Theater-Inszenierung des düsteren Zukunftsromans „A Clockwork Orange“. Dieser erreichte auch durch die Verfilmung von Stanley Kubrick nicht nur in der Punkszene Kultstatus. Der Titel „Hier kommt Alex“ bezieht sich auf den Protagonisten des Romans.
Hinter dem Schlagzeug saß bei den Aufnahmen der mittlerweile verstorbene Schlagzeuger Wölli Rohde. Der Song wurde offenbar ohne Metronom aufgenommen und bewegt sich zwischen 134 und 136 BPM. Zum Üben ist es wie immer sinnvoll, langsamer anzufangen und sich schrittweise zu steigern.
Hier kommt Alex: Studio-Version
Grundsätzlich muss man sich bei punkigen Rocksongs wie „Hier kommt Alex“ nicht unbedingt auf ein festes Drum-Pattern festlegen. Auch wenn sich eindeutige Grooves für die einzelnen Teile des Songs erkennen lassen, lässt Schlagzeuger Wölli bei der Studio-Version nach Lust und Laune Bassdrum-Schläge weg und fügt an anderen Stellen welche hinzu. In unterschiedlichen Live-Versionen sind dagegen ganz andere Variationen und natürlich auch andere Tempi zu hören. Wichtig sind bei alledem die richtige Energie und ein tendenziell treibendes Feel.
Grooves in Strophen und Refrains
Nachdem die ersten Takte von „Hier kommt Alex“ komplett von Gitarre und Gesang bestritten werden, setzen nach Campinos erstem Vierzeiler die Drums ein. Der Groove in den Strophen ist ein zweitaktiges Pattern. Das Hi-Hat-Pedal kann dabei gerne gelockert werden. Es darf ruhig ein wenig scheppern.
In den Refrains wechselt die führende Hand von der Hi-Hat auf das Ridebecken. Dabei sind angecrashte Akzente auf den Viertelnoten absolut sinnvoll. Die Bassdrum-Figur wird bewegter, wobei gerade die Zählzeit „4+“ ohne eindeutiges Muster ab und zu gespielt oder eben auch nicht gespielt wird.
Bei der Studio-Version gibt es eine Tendenz zu einem viertaktigen Wechsel zwischen den beiden Variationen mit und ohne eingeklammerte Bassdrum. Wölli spielt vier Takte lang den vollen und dann vier Takte lang den reduzierten Groove. Diesen Wechsel führt er fort, hält sich aber nicht immer konsequent daran. Wenn man sich hier ein wenig vom Original entfernt, dann wird das niemanden stören.
Tom-Groove in der Bridge
Nach dem zweiten Refrain geht es direkt in die Bridge. Der Tom-Groove in diesem Part ist etwas eindeutiger strukturiert und variiert weniger als die bisherigen Song-Teile. Folglich gibt es den Part in durchgängig ausnotierter Form. Die Fills am Ende der ersten Zeile können natürlich leicht abgewandelt werden.
Beim Üben ist es vor allem wichtig, die Akzentverteilung in den Griff zu bekommen. Während die Schläge auf dem Standtom den Viertelpuls betonen, sitzen die Akzente auf Snare und Hängetom (Takt 2) auf den Offbeats.
Markante Fills
Abgesehen von den bereits ausnotierten Fills in der Bridge gibt es bei „Hier kommt Alex“ einige Fills zu hören, bei denen es sinnvoll ist, sie zumindest grob nachzuspielen. Besonders wichtig sind dabei das Intro- und Outro-Fill, denn diese unterstützen die Rhythmik der jeweiligen Gitarrenfiguren.
Neben diesen relativ wichtigen Figuren sind in den Strophen häufig leichte Variationen eines Sechzehntel-Fills zu hören. Diese kommen in jedem achten Takt der Strophen vor. Auch hier muss man sich nicht an die Vorlage der Studio-Version halten.