Drum Cover: Pearl Jam – „Alive“

Mit ihrem Debütalbum „Ten“ wurden Pearl Jam im Jahre 1991 zu einer der führenden Bands der Seattler Grunge-Szene. Einer der bekanntesten Songs dieses Albums ist „Alive“, der zudem die erste Single der Band überhaupt war. Noch unter dem Namen „Dollar Short“ war der Song ursprünglich Teil des Demotapes, mit dem Gitarrist Stone Gossard auf die Suche nach einem geeigneten Sänger für Pearl Jam ging. In Eddie Vedder sollte die Band nicht nur einen Sänger, sondern eine der bedeutendsten Frontfiguren der Rockgeschichte finden. Wie das gesamte Album „Ten“ wurde der Song „Alive“ noch vom damaligen Pearl Jam-Drummer Dave Krusen eingespielt, der jedoch kurz darauf für ein paar wenige Konzerte durch Matt Chamberlain ersetzt wurde, bis schließlich Dave Abbruzzese bis 1994 den Schlagzeugerposten bei Pearl Jam übernahm.

Pearl Jam: "Alive" Drum Cover Workshop

Wir zeigen euch in diesem Workshop Auszüge aus Dave Krusens musikalischem und abwechslungsreichen Drumming zu „Alive“, wie immer mit Sound- und Notenbeispielen.

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Die Grooves

Nachdem das schwere Gitarrenriff den Song zunächst für zwei Takte allein einleitet, kommen Schlagzeug und Bass im dritten Takt mit einem lauten Abschlag auf die „1“ und einem weiteren im nächsten Takt auf die „2 +“ dazu. Mit einem anschließenden kurzen Fill-in über die Toms leitet Krusen daraufhin den Intro-Beat ein.

„Alive“ Intro Fill
„Alive“ Intro Fill
Audio Samples
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Intro Fill + Bass (76 bpm) Intro Fill (76 bpm) Intro Fill (langsam)

Bonham lässt grüßen!

„Alive“ wurde im Studio – wie fast alle Songs des Albums – live und offenbar ohne Clicktrack eingespielt. Das Tempo bleibt im Songverlauf recht organisch und bewegt sich leicht von Songteil zu Songteil. Wie das Gitarrenriff, ist auch Krusens Beat schwer und träge – man muss unweigerlich an John Bonham denken! Bonham-like ist auch die hohe Energie, mit der Krusen ans Werk geht, die durch die offen gespielte Hi-Hat und die harten Rimshots auf der Snare entsteht. Die synkopische Bassdrum-Figur variiert Krusen leicht von Takt zu Takt. Nach vier Takten spielt die Band einen kurzen Lauf, den Krusen mit einem schnellen Fill auf der Snare begleitet. 

“Alive“ Intro
“Alive“ Intro
Audio Samples
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Intro + Bass (76 bpm) Intro (76 bpm) Intro (langsam)

Im Vers-Teil bleibt Krusen dem Beat aus dem Intro treu, wobei er jetzt die Bassdrum-Figur nicht mehr variiert und die Hi-Hat etwas geschlossener spielt, um dem Gesang mehr Raum zu geben. Auch kann man jetzt eine Ghostnote auf der Snare auf der Zählzeit „3 e“ hören, die den Beat zudem etwas „weicher“ macht.

“Alive“ Vers Beat
“Alive“ Vers Beat
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Vers Beat + Bass (76 bpm) Vers Beat (76 bpm) Vers Beat (langsam)

Im Übergang zum Chorus spielt sich Krusen frei

Im Übergang zum Chorus spielt die Band erneut den Lauf aus dem Intro, allerdings nun zweimal. Krusen spielt sich hier sichtlich frei und ergänzt das Gitarrenriff mit kurzen Fills, Hi-Hat-Stops und Beckenabschlägen.

“Alive“ Vers Ende
“Alive“ Vers Ende
Audio Samples
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Vers Ende + Bass (76 bpm) Vers Ende (76 bpm) Vers Ende (langsam)

Den Chorus spielt Krusen auf dem Ridebecken, das unter seinem energetischen Spiel fröhlich vor sich hin rauscht. Auch die Bassdrum-Figur ändert sich nun und betont jetzt auch die dritte Zählzeit, was dem Songteil ein gewisses Vorwärts-Momentum beschert. 

“Alive“ Chorus
“Alive“ Chorus
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Chorus + Bass (76 bpm) Chorus (76 bpm) Chorus Fill Takt 4 (langsam) Chorus Fill Takt 7 (langsam)

„Alive“ ist Dave Krusens Paradestück

Im Interview mit Chad Brandolini verrät Krusen, dass „Alive“ der Song auf Pearl Jams Debütalbum ist, mit dem er sein Drumming am Besten repräsentiert sieht. Wie oben erwähnt, war „Alive“ bereits Teil eines ersten Demotapes der Band. Offenbar stammen die Spuren des Songs noch von einer frühen Aufnahmesession, Monate vor der eigentlichen Recordingsession zum Album „Ten“. Vergleicht man den Sound von „Alive“ mit einem Song wie „Jeremy“, ist der Klangunterschied der beiden Sessions deutlich zu hören – „Alive“ klingt wesentlich räumlicher und fast schon wie ein Konzertmitschnitt.

Krusen benutzte bei der eigentlichen Recordingsession zum „Ten“-Album ein geliehenes Ludwig Maple Set mit einer Noble & Cooley 14“x5“ Maple Snare und Sabian Becken. Bei der vorherigen Session, in der unter anderem „Alive“ aufgenommen wurde, nutzte er noch sein Tama Swingstar Set mit einer alten 14“x5“ Ludwig Supraphonic Snare. Als Felle kamen Remo Pinstripes auf den Toms und ein Remo Ambassador auf der Snare zum Einsatz. Das Beckenset setzte sich aus einem Sabian 18“ Crash, 20“ Zildjian Scimitar Ride, 20“ AA Sabian China und einer (wohlgemerkt gerissenen) Paiste 14“ 404 Hi-Hat zusammen.

Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!

Jonas

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Dieser Workshop richtet sich an Drummer, die legendäre oder aktuelle Grooves nachspielen wollen. Wir haben eine ganze Palette Beats für euch zum Nachtrommeln aufbereitet!

02.09.2022
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