John Lennon sagte einmal, unter allen Songs der Beatles sei „In My Life“ sein erster wirklich persönlicher gewesen. Die Nummer befindet sich auf dem „Rubber Soul“-Album von 1965, auf dem auch der Song „Drive My Car“ zu finden ist, der unter anderem von Ringos energetischem Schlagzeugspiel lebt. Bei „In My Life“ lässt er es, passend zu Lennons intimen Lyrics, vergleichsweise ruhig angehen und ergänzt den Song auf subtilere Art. Wie genau, das zeigen wir euch in diesem Workshop!
Der „In My Life“-Beat gleicht einem Loop
Im Vergleich zu den meisten anderen Beatles-Songs scheint der Drumpart von „In My Life“ weniger spontan und frei entstanden, sondern nahezu auskomponiert worden zu sein. So bewegt sich der Song hauptsächlich auf einem eintaktigen Beat, der aus heutiger Sicht auch ein Loop aus der Sample Library sein könnte. Was Ringos Beat speziell macht, ist neben der stringenten Repetition vor allem das, war er nicht(!) spielt: eine durchlaufende Hi-Hat. Diese nutzt Ringo lediglich als Effekt auf der „3+“. So entsteht ein linearer Achtelbeat, bei dem an keiner Stelle mehrere Elemente des Schlagzeugs gleichzeitig gespielt werden:
Im Chorus geht Ringo dann erstmalig auf ein Achtelpattern in der rechten Hand über, das er auf der Glocke des Ridebeckens spielt. Nach einem kurzen Fill-in zwischen Snare und Beckenglocke spielt er daraufhin für zwei Takte einen Achtelbeat. Nach einer kompletten Wiederholung dieser viertaktigen Phrase geht es dann erneut mit dem Vers-Beat weiter.
Wie würde Ringos Beat von “In My Life” heute klingen?
Um die zeitlose Genialität hinter Ringos scheinbar einfachem Vers-Beat zu „In My Life“ zu verdeutlichen, lohnt es sich, ihn mal in eine andere Klangwelt zu setzen. So klingt der Beat mithilfe von artifiziell anmutenden Samples versehen wie aus einem Popsong aus heutiger Zeit entlehnt. Wir haben das Ganze mal grob für euch skizziert:
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
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Jonas