„Something“ ist ohne Zweifel einer der bekanntesten und beliebtesten Songs der Beatles. Die George Harrison-Komposition wurde 1969 auf dem „Abbey Road“-Album veröffentlicht. Ursprünglich hatte Harrison den Song Joe Cocker angeboten, nachdem er von dessen Version von „With A Little Help From My Friends“ so begeistert war. „Something“ zeigt einmal mehr George Harrisons außergewöhnliches Songwriting-Talent. Doch neben der ikonischen Melodie und Paul McCartneys lyrischem Bassspiel ist es auch das Schlagzeugspiel von Ringo Starr, das diesem Song eine besondere Note verleiht. Stellenweise nimmt es gar orchestrale Züge an, während sich Ringo fließend zwischen triolischen und binären Fill-ins bewegt. In diesem Workshop zeigen wir euch die spannendsten Auszüge seines Drumming, das „Something“ zu einem zeitlosen Klassiker gemacht hat.
Die Grooves
Mit einem kurzen triolischen Fill-in über die Toms rollt „Something“ gemütlich los. Das eintaktige Intro sowie den ersten und zweiten Vers begleitet Ringo zunächst mit großem Understatement. Zunächst spielt er überwiegend einen einfachen Beat mit Bassdrum und Snare und schafft somit viel Platz für McCartneys Basslinien und den sanften Gesang von George Harrison. Auf kurze Pausen des Gesangs antwortet er mit kleinen Fill-ins oder Beckenakzenten, bleibt aber überwiegend seiner begleitenden Rolle treu.
Mit dem Bridge-Teil nimmt der Song Fahrt auf
Nach dem zweiten Vers nimmt der Song mit dem Bridge-Teil ordentlich Fahrt auf, und zwar nicht nur was die Dichte an Noten betrifft. Auch das Tempo steigt nun deutlich an, was einen ordentlichen Energieschub erzeugt. Ringos Drumming könnte an dieser Stelle nicht unterschiedlicher zum vorherigen Songteil sein. Zu einer pulsierenden Bassdrum spielt er nun ein schnelles Triolen-Pattern über die Toms. Wie schon im Workshop zu “Come Together” angemerkt, ist Ringo bekanntlich Linkshänder. Zwar spielt er Hi-Hat-Beats wie ein Rechtshänder, doch starten seine Fill-ins oft mit der linken Hand, was zu ungewöhnlichen Orchestrierungen führt, wie das folgende Beispiel zeigt:
In der Bridge hört man obendrein ein Hi-Hat-Overdub und Beckenswells, was maßgeblich zur Dramaturgie und Energie beiträgt:
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Im Gitarrensolo geht’s auf dem Ridebecken weiter
Nach dem Bridge-Teil beruhigt sich der Song wieder mit einem Gitarrensolo von George Harrison, das sich über die Vers-Akkorde bewegt. Auch Ringos Drumming geht nun wieder in eine begleitende Rolle zurück, wobei er jetzt seinen Beat auf dem Ridebecken spielt, was Harrisons Solo mit genügend Energie unterstützt. Dabei gibt es zwei Stellen, die besonders spannend sind: Zunächst spielt Ringo im vierten Takt eine Art Tremolo zwischen zwei Toms, das an einen Paukenwirbel aus dem Orchestergraben erinnert. Die zweite Besonderheit ist ein kurzer Beat-Wechsel im siebten Takt. Hier spielt Ringo eine Art Swing-Beat, mit dem er für zwei Takte ein Doubletime-Feel andeutet.
Ein schneller Wirbel auf den Toms sorgt für orchestrale Stimmung!
Um den besagten Wirbel, beziehungsweise das Tremolo zwischen den Toms im vierten Takt zu üben, könnt ihr diesen inklusive dem darauffolgenden Beckenabschlag einmal isoliert im Loop üben. Erneut ist hier entscheidend, dass Ringo dabei mit links beginnt und den Wirbel auch mit links auf dem Crashbecken beendet!
Ich wünsche euch viel Spaß beim Anhören und Nachspielen der Soundfiles. Bis zum nächsten Mal!
Jonas
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 01.08.2024 um 06:48 Uhr
sehr gut!👍