Kaum ein Song hat in der Vergangenheit weltweit für so viel gute Laune gesorgt wie “Happy” von Pharrell Williams. Ich habe Stunden damit verbracht, mir das 24-Hour Musikvideo zum Song anzugucken, dabei besteht die Nummer vor allem aus penetranter Eintönigkeit. Aber zwei Komponenten halten die Spannung aufrecht: Der besinnungslose Frohsinn und der Groove. Letzterer wird spätestens nach zwei Stunden zu einer Art Voodoo-Rhythmus, und die eigene Physis verfällt in Trance. Stimulanzien könnten helfen – seeehr viel Kaffee reicht für’s Erste.
Der Groove besteht im Grunde genommen nur aus einem eintaktigen Loop. Das reicht allerdings bereits, denn dieser eine Takt hat es in sich. Dabei ist das Basic-Feel, das mit seinen 160 Beats per Minute stark an alte Motown-Soul-Rhythmen erinnert, eigentlich nicht sonderlich kompliziert. Raffiniert ist die etwas untypische Hihat, die dem ganzen Song einen speziellen Dreh gibt. Check this!
Der Groove
Um dir den Rhythmus “drauf zu schaffen” (Musikerdeutsch für lernen), beachte unbedingt die grundlegendsten aller Groove-Lern-Regeln: Starte in einem extrem langsamen Tempo. Tempo 60 ist in solchen Fällen häufig die Metronom-Geschwindigkeit meiner Wahl, manchmal sogar 30. Sobald du dich in einem bestimmten Tempo sicher fühlst, erhöhe die Geschwindigkeit in Fünferschritten. Normalerweise werde ich in Zweierschritten schneller, aber es ist ein langer Weg bis zum Originaltempo 160.
Ein weiterer wichtiger Tipp: Starte den Beat ohne das Hihat-Opening und ergänze dieses erst dann, wenn du dich im Basic-Groove sicher fühlst.
Und, wie läuft’s? Die Hihat-Öffnung ist auf der dritten Zählzeit etwas untypisch gesetzt und läuft eventuell leicht gegen das eigene Körpergefühl. Versuche, eine Körperbewegung zu finden, die den Rhythmus unterstützt.
Sound und Equipment
Für das Soundfile dieses Workshops habe ich eine Yamaha Club Custom Bassdrum von 2013, eine Ludwig WMP-Snare von 1956 und eine Ottaviano 14″ Custom-Hihat benutzt. Wichtig ist der etwas trockene Sound einer alten Holzsnare und die weichen aber klaren Spitzen einer guten Jazz-Hihat. Zu dick und rockig darf sie nicht sein, dann wird die Hihat-Öffnung zu unsauber. Bei einer weicheren und größeren Hihat sind die Schläge zu verwaschen und die Öffnung nicht präzise genug.
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Viel Spaß beim Üben und bis zum nächsten Mal.
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Stefan Freischlader sagt:
#1 - 28.04.2014 um 15:05 Uhr
Geil!