Drum Play-Alike – Drumsolo #4 – Keith Moon

In unserem Drumsolo-alike Workshop über Keith Moon erfahrt ihr alles über das System hinter den atemberaubenden Drumsoli des legendären The Who-Trommlers. Hier lernt ihr seinen unverwechselbaren Stil kennen und könnt danach genauso kraftvolle Soli trommeln wie er. Wer noch ein wenig Rock’nRoll in seinen Gliedern spürt oder einfach nur mal saftig reinhauen will, der sollte jetzt eine Flasche Gatorade auf Ex trinken und sich dann dem Studium unseres vierten Drumsolo-Workshops widmen!

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Inhalte
  1. Keith Moon’s Stil
  2. Wie Led Zeppelin zu ihrem Namen kamen
  3. Verteilung der Sechstolen
  4. Auf den Spuren von Gene Krupa
  5. Fazit


In den 1960er Jahren gründeten sich einige der erfolgreichsten und bedeutendsten Bands der Rockgeschichte, unter anderem “The Who” mit ihrem Monsterdrummer Keith Moon, der mit seinem äußerst dynamischen, schnellen Spiel und seinem exaltierten Auftreten zu den auffälligsten Drummern seiner Zeit zählte.
Hier könnt ihr euch als Appetithäppchen ein Solo im Keith Moon-Stil anhören:

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Keith Moon-alike Solo

Keith Moon’s Stil

“The Who” nannten ihren Stil “Maximum R&B” und spielten im Vergleich zu den “Beatles” und den “Rolling Stones” härtere und aggressivere Musik. Einen großen Anteil daran hatte Moon. Sein Drumming war immer druckvoll, woran die Tatsache einen gewissen Anteil hatte, dass er bei seinen Fills oft die Bassdrum in Achtelnoten durchlaufen ließ. Zu der Bassdrum gesellten sich dann gerne Snareschläge in Dreiergruppen, also auf die Zählzeiten “Eins”, die vierte Sechzehntel der “Eins”, “Zwei +”, die zweite Sechzehntel der “Drei” und auf die “Vier”.
Ihr seid schon am Trommeln? Dann noch folgendes Rechenexempel, bevor es ans Eingemachte geht: Die Snare Drum-Figur verschiebt sich gegenüber der Bassdrum, so dass ihr zwei Schläge mit den Händen in der gleichen Zeit macht wie drei Schläge auf der Bassdrum. Dieses “Zwei über Drei”-Schema klingt aber komplizierter als es ist. Hört genau hin und spielt mit.

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Notenbeispiel 1

In der folgenden Übung verdoppeln wir die Anzahl der Schläge auf der Snare. Spielt immer zwei Schläge wo vorher einer war.

Notenbeispiel 2
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Notenbeispiel 2

Wo ist die HiHat?

Ihr wundert euch sicherlich, warum bei den Pattern keine HiHat vorkommt. Der Grund dafür ist, dass Moons Set für eine gewisse Zeit tatsächlich keine HiHat beinhaltete. Sein Set bestand fast ausschließlich aus Crashbecken und Trommeln. Erst ab Ende der 60er Jahre, als die Studioproduktionen eine konventionellere Spielweise erforderten, setzte er auch die HiHat verstärkt ein, allerdings meistens geschlossen, da er den linken Fuß für die Bassdrum brauchte. Dadurch erklärt sich auch, dass HiHat-Openings in den Songs von “The Who” kaum zu hören sind. Auf Youtube gibt es viele Videos, in denen ihr euch Keith Moons ungewöhnliches Setup und seine besondere Spielweise ansehen könnt. Moon war bekannt für seine dicht gewebten Tom-Grooves. In diesem Zusammenhang sprach und spricht man auch von “Tribal Drums”. Verteilt das Pattern der Hände aus der vorherigen Übung nun auf die Toms. Fangt mit der Snare an und spielt dann der Reihe nach auf den Toms. Durch den in den Noten angezeigten Handsatz kommt ihr immer mit der rechten Hand auf die Bass Drum und mit der linken dazwischen, was das Trommeln dieses Patterns erleichtert.

Notenbeispiel 3
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Notenbeispiel 3

Wie Led Zeppelin zu ihrem Namen kamen

Zurück zur Entstehungsgeschichte der Band: Als Moon 1966 zusammen mit John Entwistle, dem späteren Bassisten von “The Who”, Jimmy Page, John Paul Jones und Jeff Beck einen Song aufnahm, war Page vom Ergebnis so angetan, dass er daraufhin sofort eine Band gründen wollte. Moon schlug das Angebot aber aus und scherzte, dass die Band wie ein bleiernes Luftschiff abstürzen würde (“The Band will go over like a lead zeppelin”). Jimmy Page trug es mit Humor und beschloss, seine nächste Band “Led Zeppelin” zu nennen. Dort saß statt Moon bekanntlich ein gewisser John Bonham hinter dem Drumset. Diesem Ausnahmetrommler habe ich den ersten Teil der Drumsolo Workshop-Reihe gewidmet. Wie Bonham beschäftigte sich auch Moon mit Sechstolen und mischte diese gerne mit Sechzehnteln. Wir üben erst einmal die Sechstolen separat.

Notenbeispiel 4
Notenbeispiel 4
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Notenbeispiel 4

Die rechte Hand fällt hier mit den Zählzeiten “Eins”, “Zwei”, “Drei” und “Vier” zusammen. Versucht die Sechstolen gleichmäßig und ohne Akzente zu spielen und orientiert euch dabei an einem ähnlichen Pattern, dem “Bolero” von Ravel. In der nächsten Übung mischen wir die Sechzehntelfigur mit den Sechstolen. Das Sechzehntelpattern findet von der “Eins” bis zur “Drei” statt. Spielt danach Sechstolen auf der Zählzeit “Vier”.

Notenbeispiel 5
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Notenbeispiel 5

Verteilung der Sechstolen

Keith Moon war ein sehr musikalischer Drummer, der sich nicht damit begnügte, einen Rhythmus als Begleitpattern zu spielen, sondern das ganze Stück interpretierte, indem er die Gitarren-, Bass- oder Vocalparts in seinen Patterns umspielte. Moon variierte zudem gerne die verschiedenen Grooves eines Songs. Wenn andere Schlagzeuger einen bestimmten Rhythmus für den Vers und einen weiteren für den Chorus spielten, gab es bei Moon von Show zu Show Veränderungen, mit denen er seine Mitspieler immer wieder überraschte. Diese Veränderungen kann man unter anderem in seinen Snare-Tom-Kombinationen bemerken. Über das bekannte Achtel-Bassdrum-Pattern verteilen wir nun Sechstolen auf der Zählzeit “Eins” zwischen erstem Tom und Snaredrum. Auf der “Zwei” kommt ein Beckenschlag hinzu. In der zweiten Takthälfte wiederholen wir diese Schlagabfolge. Die erste Note für die linke Hand ist eine Ghost Note, das bedeutet, sie wird leise gespielt.

Notenbeispiel 6
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Notenbeispiel 6

In der folgenden Übung braucht ihr auch das Floor Tom. Die Sechstolen werden jetzt zwischen erstem Tom, Snaredrum und Floortom aufgeteilt.

Notenbeispiel 7
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Notenbeispiel 7

Auf den Spuren von Gene Krupa

Keith Moon begann als Fünfzehnjähriger Schlagzeug zu spielen. Sein Vorbild war Gene Krupa, ein sehr populärer und extrovertierter Bigband Drummer, der so beliebt war, dass ihn sogar Hollywood für sich entdeckte. Moons showmäßiges Schlagzeugspiel ist sicherlich auf ihn zurückzuführen. Ebenso wie sein Vorbild betätigte sich auch Moon als Schauspieler in verschiedenen Rollen und wurde von der britischen Comedy Gruppe “Monty Python” für den Film “Monty Python’s Life of Brian” angefragt. Leider wurde der Plan durch seinen überraschend frühen Tod zunichte gemacht. Neben dem Humor am Drumset war die Geschwindigkeit sicherlich eine weitere Qualität, die Moon als Musiker ausmachte. Schnell geht es auch in der letzten Übung zu. Hier kombinieren wir Sechstolen auf Snare, Crashbecken und Toms in einem eintaktigen Pattern. Der Handsatz ist alternierend, das bedeutet, die Hände spielen konsequent abwechselnd. Fangt mit der rechten Hand an.

Notenbeispiel 8
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Notenbeispiel 8

Moons Band zerstörte gewöhnlicherweise nach jedem Gig ihr Instrumentarium. Doch 1967, als “The Who” in einer landesweit ausgestrahlten Livesendung den Titel “My Generation” spielten, ging Moon weiter als bisher. Diesmal hatte er eine Ladung Schießpulver in den Trommeln seines Schlagzeugs versteckt, um sie nach dem Auftritt zu zünden. Die Explosion war so stark, dass Gitarrist Pete Townshend dadurch auf einem Ohr ertaubte. Zudem wurde Moon durch ein umher fliegendes Becken am Arm verletzt.
Hier könnt ihr noch einmal das komplette Drumsolo im Moon-Style hören:

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Fazit

Weitere interessante Inhalte:

Drum Recording – Basics und Tipps – Video-Workshop von Nick Mavridis und Christoph Behm
Selfmade Grooves mit Rudiments – So baut ihr Rudiments in Grooves ein
Groupings am Drumset – Superdrummer Moritz Müller erklärt im Video Dreier-, Fünfer- und Sechsergruppen
Drum Cover Workshop – Legendäre Schlagzeug-Beats zum Nachspielen

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Profilbild von Marc

Marc sagt:

#1 - 01.11.2017 um 19:35 Uhr

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Hallo, this is without a doubt a good solo, but i must say, it doesnt sound quite like him.This solo sounds more like Ringo Starrs "the end " solo, i think, it's simply too controlled for him, keith played it in a more chaotic way , i think of the "goldfish-solo", the drumming in "cobbwebbs and strange"or for "the ox". It is some kind of"controlled chaos" to me, unlike the Ringo Starr- Solo or the "In- a gadda-da- vida", they're both staying in control and they dont break out of it. If you think of a drumsolo by Keith, it should be wild and crazy, he played really with a spontanous approach , he improvised and didnt structure a solo. That is the Keith Moon- Drumming to me. But i just wanted to critizize this thing. I really like your site here. I think ist's great, your teaching approach is just right to learn new things.
Bye, Marc

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Knecht ruprecht sagt:

#2 - 06.11.2023 um 07:58 Uhr

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