Mit den DrumCraft Concert Snares gibt es seit einer Weile fünf klassische Orchestertrommeln im Thomann-Sortiment, die in einem sehr interessanten Preisbereich angesiedelt sind. Die Trommeln aus Messing und Bubinga sind mit jeweils drei unterschiedlichen Snareteppichen ausgerüstet. Hier versuche ich herauszufinden, was die Trommeln können und ob sie sich auch für Backbeat-Anwendungen eignen.
![Hier seht ihr drei der insgesamt fünf erhältlichen DrumCraft Concert Snares.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/01_DrumCraft_Concert_Snares-1024x614.jpg)
Normalerweise testen wir hier bei bonedo vor allem Drums & Percussion-Instrumente für Pop-, Rock- oder Jazz-Anwendungen. Da uns so viele Leute nach einem Test dieser Snares gefragt haben, wildern wir heute ausnahmsweise mal im klassischen Orchesterbereich.
Bauweise der DrumCraft Concert Snares
Insgesamt gibt es aktuell fünf Modelle im Portfolio, zwei davon haben einen gehämmerten, naturfarbenen Messingkessel, der mit einer Wandstärke von 1,2 Millimeter ganz klassisch ausfällt. Die Kessel in 14“ x 5“ und 14“ x 6,5“ haben keine mittlere Sicke und sind unten und oben umgebördelt, und auch bei näherer Betrachtung lässt sich keine Naht entdecken. Es kann aber auch durchaus sein, dass diese nur sehr gut kaschiert worden ist.
Die drei weiteren Trommeln der Serie sind aus hochglanzlackiertem Bubingaholz mit eingeleimten Verstärkungsringen gefertigt. Der sechs Millimeter starke, dreilagige Kessel wächst so an den Rändern auf eine Wandstärke von zehn Millimetern. Die Gratung fällt nach einem leichten Gegenschnitt im 45-Grad-Winkel nach innen ab. Größentechnisch entsprechen sie den Messingsnares, wobei es eine Variante des 14×6,5er Bubingamodells gibt, die mit Buchenholz-Spannreifen ausgerüstet ist. Für diesen Test lagen uns alle drei erhältlichen 6,5er-Varianten und die 14“ x 5“ Brass vor, die 14“ x 5“ Bubinga war nicht dabei.
Für dich ausgesucht
Von der sonstigen Ausstattung, wie den Tube Lugs oder den Gussspannreifen, entsprechen die Trommeln den im letzten Jahr getesteten Vanguard Snaredrums. Sie werden ebenfalls in China hergestellt, was auch den vergleichsweise günstigen Anschaffungspreis erklärt.
![Hier gut zu erkennen: Die Stahlsaiten und Nylon-umwickelten Saiten ragen über das Butt End hinaus.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/10_DrumCraft_Concert_Snares-1024x614.jpg)
Die Teppichkonstruktion macht den Unterschied
Der große Unterschied im Gegensatz zu „normalen“ Drumset-Snaredrums verbirgt sich auf der Unterseite, wo drei dünne Snareteppiche aus unterschiedlichen Materialien installiert sind. Sechs Nylon-umwickelte Saiten (G) und acht Ferromangan-Stahlseiten (S) ragen von der Länge weit über das Snarebed hinaus, in der Mitte ist ein recht kurzer Snareteppich (B) mit sechs Spiralen aus Edelstahl gespannt.
Der Strainer hat einen zentralen Hebel, mit dem die gesamte Teppichkonstruktion in drei Stufen (abgespannt – mittel – fest) bewegt wird. Darüber hinaus lassen sich die drei Teppiche mit separaten Hebeln einzeln an- und abschalten. Am Butt End können alle drei Teppiche zudem an einzelnen Rädchen individuell nachjustiert werden. Mit dem größeren, zentral angeordneten Rädchen darüber lässt sich die Butt-End-Konstruktion mit allen drei Teppichen gleichzeitig spannen oder lösen. Ihr seht also schon, dass es hier eine Menge an Optionen gibt.
Möchte man die Teppiche demontieren oder grundlegend anpassen, braucht man dazu einen kleinen Inbusschlüssel, der im Lieferumfang allerdings nicht enthalten ist. Auch der etwaige Wechsel des Resonanzfells gestaltet sich somit recht aufwendig, da die komplette Konstruktion nicht am Stück abgenommen werden kann.
Das Setup ist nicht bei allen vier Trommeln gleich gut
Die Verarbeitung und das Setup aller Trommeln aus dem Karton heraus ist gut, aber in Details nicht perfekt. Bei beiden 6,5er Bubingamodellen laufen die Stimmschrauben zum Teil etwas hakelig. Und ein paar der einzelnen Rädchen, mit denen sich die Teppichspannung am Butt End anpassen lässt, sind am Anfang bei mehreren Modellen fest, fast wie mit Schraubensicherung oder einer Art Harz verklebt, und müssen erst mit Nachdruck zum ersten Mal in Bewegung gebracht werden. Nach ein paar Umdrehungen verrichten sie dann aber problemlos ihren Dienst. Alle Trommeln sind mit Remo UT-Fellen bestückt, im Praxisteil habe ich zwei Modelle zudem auch mit speziellen Concert-Fellen von Evans bestückt.
![Ein paar der kleinen Rädchen waren bei einigen Snares am Anfang recht schwergängig.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/23_DrumCraft_Concert_Snares-1024x614.jpg)