Die DrumCraft Concert Snares in der Praxis
Für den ersten Teil des Tests habe ich die vier Trommeln am Schlagzeug gecheckt. Auffällig ist direkt, wie viel Kesselton-Anteil alle vier Trommeln haben. Auch wenn alle drei Teppiche angelegt sind, klingen sie viel weniger „raschelig“ als normale Modelle. Die Ansprache ist sehr gut, wobei mir die beiden Messingsnares und die 6,5er Bubinga mit Gussreifen noch eine Spur crisper vorkommen. Auch mit wenig oder stärkerer Obertondämpfung funktionieren alle vier Modelle super und behalten ihren Charakter.
Wer gern mit dem Teppichsignal experimentiert, kann hier voll auf seine Kosten kommen. Wobei nicht alle Teppich- und Spannungsoptionen in allen Tunings gleich gut klingen. Oftmals bin ich nach einer Weile des Experimentierens wieder auf „Stufe 3“ gelandet, also habe den Haupthebel voll angespannt und die drei Snareteppiche ebenso. Aber gerade für Studioaufnahmen oder für Soundtüftler ergeben sich hier grandiose Möglichkeiten: vom furztrockenen, fast schon spröden Sound der sechs Darmsaiten bis hin zu Billy-Cobham-mäßigen funky Sounds mit allen drei Teppichen.
Die Trommeln haben ordentlich dynamische Reserven
Besonders die drei Concert Snares mit Gussreifen haben zudem auch ordentlich dynamische Reserven. Die Messingmodelle klingen dabei sehr sauber, musikalisch und bei Bedarf auch sehr druckvoll, während die Bubinga-Snares mehr Obertöne haben und auch (aufgrund der Stimmschrauben-Problematik bei unseren Testmodellen) einen Tick schwerer feinzustimmen sind.
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Soundfiles im Set mit Werksfellen
Die DrumCraft Concert Snares mit Orchestral-Schlagfellen
Für den zweiten Teil habe ich die 14×6,5er Bubinga mit Holzreifen und das 14x5er Messingmodell noch einzeln aufgenommen. Dazu habe ich zwei spezielle Felle von Evans, ein Strata Staccato 1000 und das noch dünnere Snare Batter Orchestral, aufgezogen. Zudem habe ich meine Rohema Concert 6 Drumsticks aus dem Winterschlaf geholt. Auch hier gehe ich wieder ein paar Teppichvarianten durch.
Das Strata Staccato 1000 ist ein Naturfell-Imitat mit eingearbeitetem Dämpfungsring. Es lässt die Bubingatrommel wesentlich feiner ansprechen und auch nuancierter klingen. Mit dem nur 7,5mil starken Orchestral Coated klingt die Brass hingegen noch einmal ein ganzes Stück feiner und vor allem in sehr leisen Stufen wesentlich dynamischer. Wer also die Trommeln für die gedachte Anwendung kauft, sollte ruhig ein für diesen Zweck konzipiertes Schlagfell dazu bestellen.
Was sollte man zudem bei der Handhabung beachten?
Um die Snaremechanik zu schützen, würde ich für den Transport der Trommeln auf ein passendes Case zurückgreifen. Das schwächste Glied in der Kette sind definitiv die Vernietungen an den drei filigranen Spannhebeln. Im Testlauf funktionierten die Hebel bei allen vier Trommeln problemlos, aber einen Langzeittest können wir natürlich nicht absolvieren. Beim Anspannen würde ich daher immer Hand anlegen und zum Beispiel nicht mit dem Drumstick einzelne Hebel bewegen. Spannt man die Hebel mit Bedacht an, also nicht ruckartig, sind sie auch fast lautlos, was besonders für Orchester-Einsätze wichtig ist.
![Um die Snaremechanik zu schützen, würde ich für den Transport der Trommeln auf ein passendes Case zurückgreifen.](https://cdn-image.bonedo.de/wp-media-folder-bonedoapp/uploads/2025/02/21_DrumCraft_Concert_Snares-1024x614.jpg)