Mit dem Series 4 Set haben wir heute die aktuelle DrumCraft Mittelklasse im Test. Wie auch das Set aus der Series 3, wird es als Kesselsatz inklusive eines Hardware-Sets ausgeliefert. Allerdings wird beim 4er, was die Optik und Ausstattung betrifft, nochmals eine ganze Schippe draufgelegt. Ob und für wen sich das Set lohnen könnte und in welchen Punkten es Konkurrenten voraus ist, lest ihr hier.
Während das 3er-Set ganz klar an Einsteiger gerichtet ist, möchte die Series 4 ambitioniertere Spieler ansprechen. Wir haben eine sechsteilige „2up 2down“-Konfiguration mit einer 22“ Bassdrum, vier Toms und einer Snaredrum zum Test erhalten. Alternativ gibt es auch vierteilige Standard-Sets mit den üblichen drei Toms sowie eine DrumCraft 4 Studio-Version, die mit einer kleineren 20“ Bassdrum bestückt ist.
Die Kessel: Pappel und Mahagoni
Die siebenlagigen Mischkessel sind im Sandwichverfahren gefertigt: Die zwei äußeren und inneren Lagen sind aus Mahagoni, während die drei mittleren Lagen aus Pappelholz bestehen. Mit einer Gesamtwandstärke von 5,6 Millimetern fallen die Kessel standardmäßig aus. Das gilt auch für die 45-Grad-Gratung. Unser Testset hat die Farbe Bright Arabica Fade, eine Verlaufslackierung, die von einem Rotbraun in einen Schwarzton übergeht. Die Holzmaserung scheint auch bei allen vier weiteren Farbkombinationen gut sichtbar durch.
Eine Besonderheit in der 4er-Serie ist, dass alle Trommeln mit schwarzen Beschlagteilen und Spannreifen ausgestattet sind. Das gilt auch für die Doppel-Tomhalterung und die Beine der Standtoms. Die Lackierung ist sehr ansprechend ausgeführt, so wirkt das Set auch auf den zweiten Blick nicht nach 1000-Euro-Klasse. Im Inneren sind die Kessel matt versiegelt, auch die Spannreifen der Bassdrum sind passend lackiert.
Fünf Hochglanzlackierungen stehen zur Auswahl
Die beiden Hängetoms in 10“ x 7“ und 12“ x 8“ sind mit einer Freischwinghalterung ausgestattet, die erfreulich „stabil“ konstruiert ist. Sie ist an zwei Punkten mit den oberen Spannböckchen verbunden. Die Halterung wird übrigens auch in mattierter Optik in der nächsthöheren 6er-Serie verbaut.
Die verchromten und unterlegten Stimmschrauben verteilen sich auf sechs Spannböckchen pro Seite. Die kurzen Einzeltomhalter sind beidseitig mit Memory-Locks ausgestattet und lassen sich individuell in der Höhe und im Neigungswinkel anpassen. Durch die Kugelgelenke und die sichere Aufhängung ist es problemlos möglich, ein Tom um 180 Grad zu drehen, um beispielsweise mal kurz das Resonanzfell nachzustimmen.
Die Standtoms messen 14“ x 12“ und 16“ x 14“. Auch sie stehen sicher und stabil auf drei Beinen, wobei die Bohrungen für zwei der drei Beine jeweils näher zueinander ausgeführt sind. Das sieht man auch nicht alle Tage. Während die Toms alle modern, bzw. etwas kürzer ausfallen, kommt die Bassdrum auf 22“ x 18“ Zoll. Sie hat, wie die beiden Standtoms auch, eine 8er-Teilung.
Alle Beschlagteile sind schwarz
Was die Ausstattung betrifft, wurde im Gegensatz zur 3er-Serie ebenfalls eine Schippe draufgelegt. So ist der Bassdrumkessel 18 Zoll tief, was akustisch für eine längere Luftsäule und optisch für ein imposanteres Auftreten sorgt. Die massiven, verrundeten Claws, in denen die Stimmschrauben versenkt werden, kommen ebenfalls in der nächsthöheren Series 6 zum Einsatz. Mit den ausfahrbaren Teleskop-Beinen, die sich von Gummi auf Dorn umstellen lassen, steht sie sicher auf meinem Schlagzeugteppich. Die Spannreifen sind im Verlauf der Lackierung lackiert, ebenso hat der Spannreifen der Schlagseite einen Sticker als Kratzschutz installiert. Etwas kurios finde ich, dass die Rückseite der Spannreifen (also zur Trommel hin) von der Lackierung ausgenommen wurde. Weiterhin gibt es von Haus aus kein gelochtes Resonanzfell und auch kein Dämpfungskissen im Lieferumfang. Spielt man die Trommel mit geschlossenen Fellen, sollte man zumindest ein Kissen oder Moltontuch in den Kessel legen, um den bekannten „Basketball-Effekt“ zu vermeiden, so habe ich es im ersten Teil der Soundfiles gehandhabt.
Die 14“ x 5,5“ Snaredrum ist passend zum Rest mit 1,6 Millimeter starken, schwarzen Spannreifen bestückt. Die Spannung verteilt sich bei ihr auf acht Doppelspannböckchen. Eine Besonderheit in dieser Preisklasse ist die sehr gute, seitlich abklappbare Piston-Abhebung von Nickelworks. Der Snareteppich ist dagegen ein eher günstiges Modell mit 20 Spiralen und liegt in flach über die Gratung gezogenen Snarebeds. Bei der Befellung setzt DrumCraft in der 4er Serie auf UC-Felle von Remo, die in China gefertigt werden. Die Snare hat ein beschichtetes Schlagfell mit einem Dot auf der Unterseite, während die Toms beidseitig mit einlagig-transparenten Fellen bestückt sind. Die Bassdrum hat beidseitig vorgedämpfte Felle in klarer und beschichteter Ausführung.
Die doppelstrebige Hardware aus der 4er-Serie ist robust und solide
Zum Set gehört ein fünfteiliger, praxistauglicher Hardware-Satz, den ich schon vom Test des Series 3 Sets kenne. Der einzige Unterschied ist, dass beim 4er-Set zwei Galgenbeckenständer im Lieferumfang enthalten sind. Die DrumCraft 4 Fußmaschine ist mit einer Doppelkette ausgerüstet und hat als Basis eine Bodenplatte. Der Beaterwinkel lässt sich nicht unabhängig von der Boardhöhe verstellen, ansonsten läuft das Pedal leichtgängig, ruhig und stabil. Die runde Filzfläche des Beaters sorgt zudem für einen ausgewogenen und druckvollen Sound.
Die dreibeinige Hi-Hat hat keine drehbaren Füße, dafür lässt sich ihre Federspannung anpassen. Sehr gut gefällt mir, dass die Clutch/Hi-Hat-Schraube über eine Aussparung im Gewinde verfügt. Wie schon im anderen Test moniert, ist die Stange der Hi-Hat für mein Empfinden etwas zu kurz geraten. Ich sitze recht hoch, und für meine Spielweise ist es gerade noch ausreichend. Heranwachsende und Open-Handed-Spieler sollten hier aber keine Probleme haben. Wer die Hi-Hats gern sehr weit weg von der Snare spielt, kommt hier allerdings schnell an seine Grenzen.
Bei den beiden Beckenständern handelt es sich um identische Modelle. Ihr Galgen lässt sich versenken und im ausgezogenen Zustand mit einem Rastergelenk im Winkel verstellen, während die Einstellung am Tilter stufenlos möglich ist. Im Gegensatz zur Hi-Hat lassen sich die Beckenstative sehr hoch einstellen. Schauen wir uns noch den Snareständer an. Der Neigungswinkel des Snarekorbs wird über ein Rastergelenk verstellt, über eine Kunststoffmutter wird der Korb bis auf den gewünschten Öffnungswinkel an die Trommel angepasst. Das funktioniert wunderbar und der ebenfalls doppelstrebige Ständer steht sicher und solide.
Das Set gibt es auch als Bundle mit einem Zultan Rock Beat Beckenset zu erstehen, für diesen Test habe ich aber einen Beckensatz aus meinem Fundus verwendet.
Knecht ruprecht sagt:
#1 - 26.04.2024 um 06:27 Uhr
pappelholz nur bei snaredrums gehen in ordnung,aber in ganzen drumsets?eher nicht!bruchholzgefahr!