Das DrumCraft Series 6 Standard Set im Test
Los geht es mit dem Standard Set, das mit den drei Toms und der etwas tieferen Snaredrum größentechnisch sehr flexibel aufgestellt ist. In die ungedämpfte Bassdrum lege ich noch ein Kissen und dämpfe das Schlagfell zusätzlich von außen ganz leicht mit dem Ende einer „Weckl-Wurst“. Dabei handelt es sich um den Remo-Dämpfer aus Fleece. Da die Trommel mit ihrer 18“ Tiefe so noch eine Spur kompakter klingt. Von den Tomsounds des DrumCraft 4 Sets war ich schon sehr angetan, die 6er-Trommeln legen aber noch eine Schippe drauf. Ob offen und etwas höher gestimmt oder in tiefem Tuning – das Sustain ist lebendig, aber nicht zu lang. Die Trommeln haben dazu noch ordentlich Attack und schwingen harmonisch aus.
In tiefer Stimmung ist das Set in seinem Element
Noch eine Spur besser gefällt mir das Set in tiefer Stimmung und mit einem gelochten Resonanzfell. Hier knackt die Bassdrum, dass es eine wahre Freude ist, und auch das Standtom liefert eine schöne Mischung aus bassigem Fundament und Attack. Man könnte meinen, es hier mit einem wesentlich teureren Set zu tun zu haben. Die Trommeln, insbesondere die Toms und die Bassdrum klingen – das muss ich einfach zugeben – wie ein modernes Schlagzeug der oberen Liga. Die Snaredrum habe ich als Kontrast ein bisschen höher gestimmt.
Die Snare lässt sich noch optimieren
Im dritten Anlauf versuche ich noch, die Snaredrum etwas zu optimieren, da sie für mein Empfinden nicht ganz mit dem Rest mithalten kann. Ich tausche das Schlagfell gegen ein Evans UV1, der etwas rappelige Snareteppich wird durch ein Bronzemodell mit 20 Spiralen ersetzt. So klingt die Trommel wesentlich breiter und aufgeräumter und spricht auch crisper an. Ich bin gespannt, ob DrumCraft in der Zukunft in puncto Snare-Sortiment noch ein wenig aufstockt, ich könnte mir zum Beispiel ein paar weitere Modelle aus Metall vorstellen…
Das DrumCraft Series 6 Jazz Schlagzeug im Test
Weiter geht’s mit dem Jazz Set. Trommeln in diesen kleinen Größen werden erfahrungsgemäß nicht nur im Jazzclub, sondern auch als kleines Set zum Mitnehmen für den akustischen Pop-Gig benutzt. Stimmt man eine 18“ x 14“ Bassdrum mit beidseitig vorgedämpften Fellen sehr tief, geht akustisch recht viel Energie verloren. Ich stimme die Trommel deshalb etwas auf Ton. Noch mehr kann man (wenn man etwas mutiger ist) übrigens mit nicht vorgedämpften Fellen und individueller Dämpfung (z.B. Filzstreifen) aus einer 18“ x 14“ Bassdrum herausholen.
Für dich ausgesucht
Die beiden Toms stehen den Standard-Varianten in nichts nach (das 12“ x 8“ ist ja auch der identische Kessel), sie haben einen enormen Stimmumfang und singen „jazzig“ und authentisch in hoher Stimmung. Auch die etwas flachere Snare passt gut ins Set. Bei ihr könnte man – wie oben bei der 14“ x 6,5“ Snare demonstriert – auch noch etwas mehr mit anderen Verschleißteilen herausholen.
In der zweiten, höheren Stimmung wechsele ich auf die ProMark Carter McLean Sticks, außerdem kommt an der Fußmaschine ein Lederbeater von BagBeat zum Einsatz. So mutiert das Set zum amtlichen „Swinger“.