Im Sommer 2016 traf in den Berliner Red Bull Studios der deutsche Rap Virtuose Megaloh auf Tony Allen, den Urvater des Afrobeats. Gemeinsam mit einer handverlesenen Band erarbeitete der mittlerweile Sechsundsiebzigjährige neue Versionen des Erfolgsalbums „Regenmacher“ und sorgte mit seinem magischen Drumming für den besonderen Sound. Dabei standen musikalisch die Fusion aus Funk, Jazz und der traditionellen Soundästhetik westafrikanischer Musik im Vordergrund, die gepaart mit dem Rap des deutschen Rappers mit nigerianischen Wurzeln eine Mixtur aus Afrobeat und Hip Hop ergab. Doch wie mag das klingen? Was die außergewöhnlichem Kollaboration verspricht, hält sie auch, denn die kürzliche erschienene „Regenmacher – Afrobeat Session“ klingt wirklich besonders.
Tony Allen ist eine Legende, soviel sei schon mal für alle gesagt, die ihn nicht kennen. In den Siebzigerjahren erschuf er mit dem nigerianischen Musiker Fela Kuti unter dem Einfluss von amerikanischem Jazz und Funk, in Kombination mit der westafrikanischen Musikrichtungen Yoruba und dem Highlife, den Afrobeat, der seitdem aus den örtlichen Nachtclubs nicht mehr wegzudenken war. Die Grooves, den Touch und vor allem das Feel von Tony Allen sind schwer zu fassen und schier unmöglich zu adaptieren. Das sorgte dafür, dass Fela Kuti nach dem Ausstieg Allens aus dessen Band ihn mit teilweise vier gleichzeitig spielenden Schlagzeugern ersetzte. Es blieb jedoch beim Versuch. Einen Tony Allen ersetzt man nicht. Seitdem tourt er mit seiner Musik in verschiedenen Formationen um die Welt und sieht sich selbst nicht nur als Drummer, sondern auch als Botschafter des Afrobeats, den er schließlich zu „Afrofunk“ mit Elementen aus Dub, Electronica und Hip-Hop weiterentwickelte. Letztere Facette fand in der Kollaboration mit Megaloh besonderen Ausdruck. Neben vier neuen Version von Songs des „Regenmacher“ Albums ist mit „Originators“ außerdem eine neues Stück entstanden, das auf einer Komposition von Tony Allen beruht. Red Bull veröffentlichte kürzlich eine Kurzdoku der nun erschienen EP, die die Zusammenarbeit der beiden Künstler mit der Band im Studio zeigt.
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