Fazit
Der Dtronics DT-RDX tut, was er soll: Er stellt eine Vielzahl von Parametern in Form von Potenziometern in ziemlich schicker externer Form zur Verfügung und ermöglicht damit den direkten Zugriff auf sie, ohne dass man sich durch die Menüs des Reface DX arbeiten muss. Die Hardware ist hochwertig und optisch ansprechend. Als Defizite werte ich lediglich den Umstand, dass die Poti-Drehrichtung bei den Hüllkurven ungewohnt ist (nach links: länger, nach rechts: kürzere Zeit) und dass leider kein bidirektionales Parameter-Feedback erfolgt (falls man nicht gerade im entsprechenden Menüpunkt ist).
Wesentlich gravierender ist etwas Anderes: Dass nämlich die FM-Synthese des Reface DX (und anderer FM-Synths auch) an sich nicht unbedingt eine Klangerzeugung ist, die sich zwingend zum „Schrauben“ anbietet. Das extrem berechenbare Prinzip der Subtraktiven Synthese: Filter zu/auf, Resonanz rein/raus, hat nämlich den entscheidenden Vorteil, dass man – egal an welchem Gerät und mit welchem Sound man arbeitet – weiß, was passieren wird, bevor man den entsprechenden Regler dreht. Das ist beim DT-RDX (und damit beim Reface DX) nicht so. Denn ändert man beispielsweise Parameter im Bereich der Hüllkurven, deren Potis allein die Hälfte des DT-RDX ausmachen, sind Klangänderungen sehr subtil (mal abgesehen davon, dass es zunächst gilt, herauszufinden, welcher Operator was macht), greift man dagegen beherzt zum Algorithmus-Poti, sind die Änderungen zwar dramatisch aber auch unberechenbar.
Ich möchte es also so formulieren: Mit dem DT-RDX wird der Reface DX zwar besser programmierbar, aber nicht zwingend besser spielbar. Und was die Programmierung angeht, haben Yamaha schon mit dem Gerät selbst eine Lösung gefunden, die für das gelegentliche Programmieren und Modifizieren von Klängen weitaus komfortabler ist, als es die Vorgänger ja waren (von rechnerbasierten Lösungen, wie dem FM8 von Native Instruments, Flow Motion von Waves oder dem Operator in Ableton Live mal ganz abgesehen).
Ich würde den DT-RDX also wirklich nur Anwendern empfehlen, die genau wissen, was sie wollen: Nämlich tief in die Synthese des Yamaha Reface DX einsteigen und dabei ein Maximum an Eingriffsmöglichkeiten zur Verfügung zu haben.
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