Fazit
Ich bin hin und her gerissen. Einerseits gefällt mir die Idee eines DJ-Turntables unter dem traditionsreichem Dual-Banner ausgesprochen gut. Und in meinem Wohnzimmer hat der Betrieb sehr viel Spaß gemacht, auch dank der praktischen und leichtgängigen Abdeckhaube. Andererseits erwarte ich von einem DJ-Plattenspieler nicht nur die üblichen Ausstattungsmerkmale, sondern auch eine gute Performance. Und mit dem schwachen Motor, dem unpräzisen Pitchfader und der fehlerbehafteten USB-Ausspielung kann der Dual in der DJ-Booth nicht überzeugen. Wäre er 100,- Euro günstiger, könnte man über all diese Makel hinwegsehen. Aber für 100,- Euro mehr gibt’s auch schon richtig gute Turntables. Der DTJ-303 USB sitzt preislich zwischen den Stühlen und für einen Straßenpreis von 299,- Euro kann ich ihn nur passionierten Dual-Fans fürs Homelistening empfehlen.
- wertiges Erscheinungsbild
- Cinch-Ausgang umschaltbar zwischen Phono und Line
- intern geerdet
- Direktantrieb
- versenkter On/Off-Schalter
- praktische und gut aussehende Abdeckhaube in grauer Rauchoptik
- elliptischer Tonabnehmer gut für Home-Listening
- unzuverlässige USB-Überspielung
- unpräziser Pitchfader
- schwacher Motor
- nicht justierbarer Tonarmturm mit „Fake“-Rand aus Hartplastik
- Modell: Dual DTJ-303 USB TEST
- Drehzahl in U/min: 33/45
- Tonarm: vollkardanischer, gewichtsbalancierter S-Tonarm
- Durchmesser Plattenteller: 333 mm
- Gewicht Plattenteller: 0,72 kg
- Ausgang: Cinch
- schaltbare Phono-Vorstufe
- Anschluss an Phono-Eingang oder Audio-Eingang
- USB-Anschluss zum Digitalisieren von Schallplatten
- Frequenzbereich: 20 – 20000 Hz
- Versenkbare Nadelbeleuchtung
- Abmessungen (mit geschlossener Haube, B x T x H): 450 x 350 x 150 mm
- Gewicht: 7 kg
- Farbe: Schwarz
- montierter Tonabnehmer: Audio-Technica AT-3600, elliptisch
- Befestigung: Halbzoll
- Ausgangsspannung: 3,5 mV bei 1 kHz, 5 cm/s.
- Verstärkeranschluss: Phono-MM
- Frequenzbereich: 20 – 20000 Hz
- Preis: 299,- Euro
Hans-Ulrich Neumann sagt:
#1 - 27.02.2023 um 10:08 Uhr
Na, da ist Ihnen in Sachen "Dual" aber einiges durcheinander geraten. Die Dual Phono GmbH, das war Fehrenbacher, hatte bis vergangenes Jahr nur eine einfache Lizenz den Namen Dual für die "CS..."-Plattenspieler zu nutzen. Fehrenbacher ist nicht mehr existent, die Produktion wurde vom Mutterhaus von Project übernommen, die ehemaligen Dual-Geräte werden technisch weitgehend unverändert unter dem Namen "Rekkord" angeboten und genauso in Deutschland gefertigt, wie die Project-Dreher, die eine Automatik haben, wie der von Ihnen getestete A1. Die Dual GmbH in Landsberg, die bislang die "DTJ..." Modelle und allerlei DAB-Radios, Minianlagen usw. anbot, war zwischen zeitlich insolvent, ist nun in Fuchstal ansässig. Dieses Unternehmen hat nun selbst einige Modell mit der Bezeichnung "CS..." neu im Angebot, die in Teilen in Deutschland entwickelt wurden, so z.B. der Antrieb des neuen Dual CS 618Q. Gebaut werden diese Geräte bei Hanpin. Entwickler ist Alfred Langer, der, basierend auf dem "Langer 7" auch den Dual Primus Maximus entwickelt hat, der als Manufakturware als einziger Dual in Deutschland gefertigt wird. Die Dual-Geschichte ist inzwischen immer komplizierter und es ist nun seit vergangenem Jahr gar nicht mehr auszumachen, wer im Endeffekt der "legitime Erbe" der "Dual Gebr. Steidinger" ist, die damals nach dem Konkus in die Dual GmbH aufging, deren Eigner Thomson Brand war, dann Schneider, teilweise Karstadt... Es werden im Schwarzwald Plattenspieler mit der Technik der alten Dual-Geräte gebaut, vertrieben eben als Project und Rekkord. Zwischenzeitlich gab es auch Thorens-Modelle, die bei Fehrenbacher gebaut wurde.