Grundlagen der Dubstep-Produktion
Dubstep wird meistens auf 140 BPM produziert, dennoch variieren die Tempi zwischen 135 bis 145 BPM. Eine Ausnahme sind Dubstep-Parts in diversen Electro Produktionen wie z.B. Spencer & Hill – „Dub Disco“ (Lucky Date Remix): Hier liegt die Geschwindigkeit nur um die 130 BPM. Betont wird auf die erste und dritte Viertelnote, und teilweise erinnert diese Variante auch an Hip-Hop. Inzwischen haben sich aber vielerlei Rhythmen entwickelt, so z.B. Four-to-the-Floor.
Das zweite tragende Element im Dubstep ist der Snaresound, der seinen Platz auf der dritten Viertelnote hat und typischerweise mit Hall und Delay gewürzt ist. Dies hängt mit der Geschwindigkeit und dem Beatmuster zusammen: Im Dubstep ist viel Platz für Sound und Effekte in den Drums, da er ein Halftime-Feel hat, der Beat läuft gefühlt also nur auf 70 BPM (auch „Half-Step-Beat“). Ein weiteres markantes Merkmal des Dubsteps sind die „wobbelnden“ und basslastigen Basslines, die wie eine ganze Reihe weiterer stilistischer Merkmale zum Teil stark an Drum & Bass erinnern. Aufgrund des langsameren Tempos als bei Drum & Bass (174 BPM) können längere und noch tiefer wirkende Bässe eingesetzt werden. Dabei handelt es sich oft um sogenannte „Yoi“- oder „Talking“-Bässe.
Ein Dubstep Beispiel
Für einen ersten Eindruck, wie das Ganze in der Praxis klingt, hier ein Ausschnitt aus Roksonix – „Music In Me“, in dem die angesprochenen Elemente zu hören sind.
In diesem Workshop soll es nicht darum gehen, das eben gehörte Beispiel nachzubauen. Trotzdem möchte ich kurz zeigen, wie man einige der charakteristischen Sounds erzeugt. Ich nutze übrigens fast ausschließlich Massive von Native Instruments, weil dieser Synthesizer so einfach gebaut ist, dass ich schnell an mein Ziel gelange.
Aufbau eines Dubstep Tracks
Bevor wir uns den Sounds widmen, möchte ich zunächst kurz auf die Struktur eines Dubstep-Tracks eingehen. Diese haben bis auf wenige Ausnahmen den gleichen Aufbau wie Drum & Bass Tracks:
Für dich ausgesucht
Intro
Drop
Main-Part 1
Break evtl. mit Drop
Main-Part 2
Outro
Yoi Bass
Im Dubstep tausendfach eingesetzt wird der Yoi-Bass. Und wie so oft gibt es auch hier verschiedene Ansätze, den Sound zu generieren. In diesem konkreten Fall habe ich einen Oszillator mit der Wellenform „Dirty Throat“ verwendet. Dieser wurde auf Filter 1 mit dem Typ „Daft“ geroutet. Dem Cutoff dieses Filters wurde eine LFO-Automation (nicht gesynct – LFO 5) mit Restart zur Seite gestellt – so beginnt der LFO bei jedem Tastendruck stets von vorn. Ganz wichtig ist der Insert 1, der direkt nach Filter 1 geroutet wird. Diesem muss der Filter „Sample & Hold“ zugeordnet werden. „Dry/Wet“ wird voll aufgezogen und „Pitch“ auf etwa auf 3 Uhr justiert. Im Grunde genommen war es das schon … der Yoi-Bass ist nun fertig und kann z.B. über ein Poti am MIDI-Keyboard in seiner Geschwindigkeit geändert werden.
Der gleiche Bass mit einem zweiten Oszillator (A.I.). Er wirkt nun noch etwas massiver und kräftiger.
Wobbel-Bass
Als Nächstes soll kurz eines der fast schon wichtigsten Elemente des Dubsteps beschrieben werden: der „Wobbel-Bass“! Als Basis dient mir wieder der Massive. Ich benutze hier alle drei zur Verfügung stehenden Oszillatoren, die alle auf Filter 1 geroutet werden. Im ersten Oszillator setze ich eine „Square“-Wellenform ein und pitche diese 24 Halbtöne nach unten, im zweiten wähle ich die „Math III“- und im dritten eine „Saw“ Wellenform – stelle hier aber den Modus auf „Formant“. Danach wird der Parameter „Modulation OSC“ aktiviert und der Oszillator 12 Halbtöne nach unten gepitcht. Für Oszillator 2 schalte ich außerdem die Ringmodulation scharf, dabei wird das Poti nach rechts gedreht. Schließlich wird Filter 1 auf „Daft“ gestellt und der „Cutoff“ mit dem LFO 5 moduliert. Eine Prise Kompression und Hall auf den Sound – fertig ist ein schöner Wobbel-Bass.
dominik sagt:
#1 - 20.11.2011 um 18:53 Uhr
Wow...the best tutorial I've seen since long time!
Klasse gemacht, super erklärt und tolle Beispiele! ;DRespekt Alter!
leo sagt:
#2 - 22.11.2011 um 17:39 Uhr
kann mir irgendjemand tipps geben wie sich das am besten auf einem electribe mx umsetzten lässt?
Marco sagt:
#3 - 22.11.2011 um 20:28 Uhr
Ich danke für diesen Beitrag. War echt der Hammer und hat mich wissenstechnisch sehr bereichert. Gruß
Martin sagt:
#4 - 23.11.2011 um 02:32 Uhr
Gutes Text!
Was denkt Ihr uber die Geschichte von Dubstep:
http://karten.fm/2011/11/hi...
Budjunky sagt:
#5 - 29.11.2011 um 02:23 Uhr
Nicht schlecht, ausführlich erklärt und gut bebildert, ABER wieder mal ein DUB step tutorial ohne DUB das DUB step zu WOBBLE step degeneriert und ebend nur ein Teil von DUB step ist und somit mal wieder nur ein Teil des Rezeptes zum Dubstep kochen ;-) vermittelt wird, (wenn auch diesmal sehr gut und ausführlich). Und wieder ma dazu bei getragen wird das den leuten gelernt wird DUB step sei wobble und das war's ...und eines der WICHTIGSTEN und NAMENSGEBENDEN elemente ma wieder zu kurz kommt (und hier nur kurz angerissen wird (von wegen effekte auf snare)...aber wenigstens ist das was vorhanden ist schonma cool gemacht ...
vielleicht noch den DUB kram mitreinnehmen dann isses perfekt ...www.budjunky.dep.s. schaut doch auch ma bei meinem Tutorial vorbei ...
http://budjunky.de/?p=138
KAKA sagt:
#6 - 04.01.2013 um 20:19 Uhr
ich bin eine [Bitte versucht euch bei Kraftausdrücken etwas zurückzuhalten - Anm. Bonedo Red.]
Nuebel sagt:
#7 - 03.02.2013 um 21:19 Uhr
Gelehrt :D
LHF Flavour sagt:
#8 - 19.02.2013 um 20:59 Uhr
Dubstep hat die gesamte Musikindustrie zerstört
Juergen sagt:
#9 - 13.03.2013 um 17:53 Uhr
Obernice!