Dübreq Stylophone Theremin ist praktisch aufgebaut
Das kleine Theremin von Dübreq ist schnell ausgepackt und bringt nur einen Quick Start Guide mit. Dank des 3/8“-Gewindes auf dem Gehäuseboden kann es auf ein Mikrofonstativ geschraubt werden. Das ist sogar immens wichtig: Auch dieses Theremin muss so positioniert werden, dass sich keine Gegenstände im elektrostatischen Feld der Antenne befinden. Ihr stellt also das Dübreq Stylophone Theremin möglichst weit entfernt von Laptop, Smartphone oder anderen Geräten auf.
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Bevor sich das Stylophone Theremin einschalten lässt, müssen sechs AA-Batterien ins Fach eingesetzt werden. Leider gibt es keine andere Möglichkeit zur Stromversorgung. Dies schränkt den Einsatz als verlässliches Live-Tool schon ein. Die Anschlüsse sind überschaubar. Auf der rechten Seite gibt es einen klassischen Line-Ausgang sowie einen Stereo-Kopfhörerausgang als Miniklinke. Eigentlich müsst ihr aber das Stylophone Theremin nicht anschließen. Tatsächlich integriert es einen Lautsprecher, der zumindest für den Hausgebrauch reicht. Er verstummt, sobald ein Kabel angeschlossen wird. Die mechanische Verarbeitung ist für diesen günstigen Preis ordentlich.
Spielen mit dem Dübreq Stylophone Theremin
Anders als beim klassischen Theremin gibt es beim Dübreq Stylophone nur eine Antenne zur Steuerung der Tonhöhe. Die zweite Antenne für die Lautstärke fehlt. Eine größere Herausforderung ist das Stimmen des Instruments. Ihr müsst die Antenne so einstellen, dass der gesamte Tonumfang mit der Spielerhand durchfahren werden kann. Das ist mir nicht so leicht gefallen. Leider lässt sich die dazu erforderliche, kleine Antennenwählscheibe nur schwerlich bewegen.
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So einfach klappt es tonal nicht: Das sich jede kleine Bewegung auf die Tonhöhe auswirkt, ist das Spielen von Melodien schwierig. Zum Glück hat Dübreq dem Theremin einen Fader spendiert. Damit lassen sich melodische Phrasen einfacher spielen und auch die Töne sicher per Trigger-Taste einzeln starten. Per Decay-Regler ist noch die Notendauer einstellbar.
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Ein ungewöhnliches Feature ist der Mix Mode. Er lässt sogar jedes andere Theremin alt aussehen: Antenne und Fader sind gleichzeitig verwendbar, um zwei separate Klänge zu steuern – ein bizarres Spektakel.
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Vibrato, Modulation und Delay-Effekt
Ein leichtes Vibrato sorgt bei vielen elektronischen wie akustischen Soloklängen für einen lebendigen Ton. Daher bietet das Dübreq Stylophone Theremin ein Vibrato, das sich leider nur ein- oder ausschalten lässt. Hier wünsche ich mir weitere Parameter, um die Vibrati feiner variieren zu können.
Für drastische Effektsounds könnt ihr die Taste „Modulation“ verwenden. Dabei modulieren sich die Signale von Antenne und Fader gegenseitig. Wie der Mix Mode ist auch dieses Extra bei der originalen Thereminvox nicht vorgesehen.
Als räumlicher Effekt kommt beim Dübreq Stylophone Theremin ein Delay ins Spiel. Das bringt sehr schöne Vintage Space Echos hervor und kann in Time, Feedback und Level justiert werden. So wird der Sound des Theremin viel runder – ein klarer Pluspunkt.
So klingt das Dübreq Stylophone Theremin
In der Film- sowie in der experimenteller ausgerichteten Rock-und Popmusik taucht das Theremin immer wieder als Effektmittel auf. Die spukhaften Sounds voller Glissandi lassen sich auch sehr einfach mit dem Stylophone Theremin erzeugen. Grundsätzlich liefert der Oszillator entweder eine Sinus- oder eine Rechteck-Wellenform. Das mag zwar klanglich limitiert sein, ihr könnt aber dennoch kreativ und abenteuerlustig werden, weil die Sounds nicht über eine herkömmliche Tastatur gespielt werden.
Wie klingt’s denn nun? Oft gruselig im besten Sinn. Zunächst spiele ich die einzelnen Komponenten an: Oszillator, Vibrato, den Mix Mode und die Modulation. Demonstriert werden zudem der Delay-Effekt und ein melodisches Spiel per Fader. Abschließend ist das Dübreq Stylophone Theremin musikalisch mit zwei Playbacks zu hören – rhythmisch per Pitch-Antenne und danach melodisch per Fader gespielt.
Zwei markanten Schwächen: Lautstärke- und Vibrato-Kontrolle
Das Dübreq Stylophone Theremin ersetzt praktisch kein Theremin, da es sich nicht authentisch performen lässt. Zwei Kritikpunkte sind mir während des Tests aufgefallen. Beim Spiel mit der Antenne vermisse ich die gleichzeitige Steuerung der Lautstärke. Beim Stylophone Theremin kann der Klang nicht „atmen“ und ausdrucksvoll gespielt werden. So ist es kaum möglich, die vokalen Phrasen einer Thereminvox hervorzubringen. Vielleicht bringt Dübreq ein größeres Modell, bei dem sich ein Schwellerpedal für die Lautstärke-Kontrolle anschließen lässt. Zweites Manko: Das Fader-Spiel á la Ondes Martenot ist zwar praktisch, hier aber lassen sich die Vibrati nicht frei und lebendig gestalten.
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Dübreq Stylophone Theremin und Alternativen
Dübreq ist nicht allein auf den Spuren von Leon Theremin. Für knapp 100 Euro bietet sich das Widara Distant Voices Theremin für den berührungslosen Klangspuk an. Dieses portable Gerät ist aber spartanischer ausgestattet als das Pedant von Dübreq. Wer so richtig einsteigen möchte in die Thereminwelt, sollte mehr investieren: Das Moog Theremini ist ein modernes Instrument, das über einen MIDI-USB-Anschluss und CV-Ausgang verfügt sowie einige klangliche wie spielerische reizende Möglichkeiten bietet. Mehr darüber ist im Moog Etherwave Theremini Test zu erfahren. Übrigens: Für Besitzer eines Euroracks bietet Doepfer ein passendes Theremin Modul, das über eine Antenne verfügt.
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