US-Legende T Bone Burnett arbeitet an dem neuen physischen Musikformat “Ionic Originals”. Dabei verspricht er höchste Wiedergabequalität gepaart mit analoger Wärme.
Die Produzenten-Legende Joseph Henry “T Bone” Burnett arbeitet laut eigener Aussage an einem neuen Tonträger-Medium. Das ganze hört auf den Namen “Ionic Originals” und soll laut Pressemitteilung “den ersten Durchbruch der analogen Klangwiedergabe seit mehr als 70 Jahren” darstellen. Beim ersten Projekt werden einige Bob Dylan-Klassiker auf dem neuen Medium in höchster Qualität neu aufgenommen.
Burnett erklärt außerdem, dass seine neue Technologie besonders ist: “Ein Ionic Original ist der Gipfel der Tonaufnahme. Es hat Archivierungsqualität. Es ist zukunftssicher. Es ist einmalig.” Dabei ähnelt das Format der Schallplatte, soll aber mit einer höheren Qualität aufwarten.
Aus welchem Material bestehen “Ionic Originals”?
Laut der Mittelung von T Bone handelt es sich um eine “Aluminiumscheibe mit aufgetragenen Lack mit einer durch die Musik verursachten spiralförmigen Gravierung”. Außerdem habe dieses “Gemälde” die Eigenschaft “Musik zu enthalten, die man hören kann, wenn man einen Stift in die Spirale steckt und dreht”. Das Produktionsverfahren kombiniert dabei Technologien aus der CD- und Vinylherstellung.
“Analoger Klang ist lebendig”
Der Sänger, Gitarrist und Produzent ist ein großer Fan des analogen Sounds. Demnach habe der analoge Klang “mehr Tiefe, mehr harmonische Komplexität, mehr Nachklang und eine bessere Klangabbildung. Analoger Klang hat mehr Gefühl, mehr Charakter. Digitaler Klang ist wie eingefroren. Analoger Klang ist lebendig”, beendet der Amerikaner das Statement.
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Burnett wurde für seine Arbeit an Raising Sand von Robert Plant und Alison Krauss bereits mit dem Grammy für das Album und die Platte des Jahres ausgezeichnet und hat Filme wie True Detective, The Big Lebowski, The Hunger Games und Walk The Line vertont. In den 70er Jahren tourte er zusammen mit Bob Dylan durch die Lande.
Ein Veröffentlichungsdatum für die Bob Dylan Ionic Originals steht noch nicht fest. Ob die Platte ein Erfolg wird oder das Schicksal der “Mini-CD” erfährt (die letztlich scheiterte), wird sich weisen. Vielleicht gibt es ja in Dylans neuem Buch ‘The Philosophy Of Modern Song’ ein paar Geschichten zu dem neuem Musikmedium.
ludomir sagt:
#1 - 06.05.2022 um 10:00 Uhr
Das sind aber schon erstaunlich wenig Informatiionen: Wir erfahren weder, wie das in etwa funktionieren soll, noch für welche Abspielgeräte das "neue" Medium konzipiert wird, oder ob das einfach eine neue Herstellungsmethode für Schallplatten sein soll - nur dass der Mann GANZ wichtig ist und die audiophile Weisheit mit dem Löffel gefressen hat, in Innenräumen schicke Sonnenbrillen trägt und etwas in der Hand hält, was wie eine Mischung aus Topfdeckel und Dubplate aussieht; den blasierten Gesichtsausdruck gibts für Zweifler:innen gratis oben drauf...
liquid orange sagt:
#2 - 09.05.2022 um 13:29 Uhr
Tja, so lange es nicht mehr Informationen gibt, kann man auch nicht mehr darüber schreiben. Unter stereo.de schreiben sie, da sie auch dort offensichtlich nicht mehr wissen: "Bislang ist alles noch – wohl auch so gewollt – nebulös". Häppchenweise Infos raus geben ist heute leider eine Marketingunart geworden... Aber wenn ich das Teil in seiner Hand von der Grösse und dem Loch her abschätze könnte das eine Vinyl-Alternative sein. Und wenn ich da von "spiralförmigen Gravierung” und “...Musik zu enthalten, die man hören kann, wenn man einen Stift in die Spirale steckt und dreht”, dann ist das nichts anderes als eine Schallplatte die aus einem anderen Material besteht. Ich finde das erst mal spannend, denn wenn man kein neues Equipment kaufen muss, dann hat das bei den Vinyl-Freaks durchaus eine Chance.