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DV Mark Multiamp Test

Praxis

Die Bedienung des Multiamps erfolgt kombiniert über das Display und die Regler. Man ruft über die Recall-Taste zuerst einen abgespeicherten Sound auf und im Display erscheint die Auswahl der acht Bänke. Drei davon sind bereits für bestimmte Einsatzbereiche konfiguriert (Live Mono, Live Stereo, Studio/PA), die anderen fünf sind mit User 1 bis 5 betitelt und bieten Platz für die eigenen Kreationen. Jede Bank hat 128 Speicherplätze, genug Sounds also für mehrere Bandsetlists und Produktionen. Wem das nicht reicht, der kann seine Klänge auch auf einer SD Card (nicht im Lieferumfang) sichern. Somit sind eigentlich unbegrenzte Speichermöglichkeiten vorhanden. 

Fotostrecke: 4 Bilder Unten im Display sieht man die Modeling-Settings

Wir beginnen unsere Reise durch die Multiamp-Welt mit einigen Preset-Sounds. Und weil wir das Ganze auch in voller Breite auskosten wollen, wird der Verstärker in Stereo gefahren und über zwei Boxen gejagt. Im Display wird die Liste der vorgefertigten Sounds angezeigt und anhand der Namen lässt sich schon erahnen, welche Amps als Vorlage dienten. Hier sind drei Stück mit unterschiedlichen Zerrgraden. 

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Darkface JC Master 900 Stack

Effekte

Wie man hört, sind nicht nur Ampsounds im Angebot, auch Effekte gibt es in Hülle und Fülle. Zeit für uns, etwas tiefer in die Materie einzutauchen und einen Blick auf die Architektur der Klanggestaltung zu werfen. Für jeden Sound gibt es acht sogenannte Slots, die man auch als Effektblock bezeichnen könnte. Bei dem Sound ´OpenClean´, sieht die Belegung folgendermaßen aus:

Distortion (ausgeschaltet)ChorusAmplifier
DelayVibratoReverbCab (ausgeschaltet)
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Open Clean

Das ist die Effektkette, beginnend von links oben nach rechts unten. Selbstverständlich kann jeder Block beliebig belegt werden. Folgende Effekte sind verfügbar:
None – kein Effekt ist ausgewählt, wird durch ´—´ im Block gekennzeichnet.
Amplifier – verschiedene Amp-Simulationen, pro Sound nur ein Amp möglich.
Tube Nine – Overdrive (Tube Screamer Style)
B-Drive – Overdrive (Blues Driver Style)
D-Plus – Distortion (MXR Style)
Metal Tone – Metal Distortion
Fuzz Race – Fuzz
CHR-5 – Stereo Chorus Wave
Flanger – Flanger
Chorus Phaser
JC Vibrato
Digital Phaser
Reverb
D-Delay – Digital Delay
Pattern Delay
The Gate – Noise Gate
Amp Tremolo
RSS Compressor
Auto Wah
Send/Return – An dieser Stelle sitzt der Effekt, der am Send/Return angeschlossen ist. 
Mit den Cursor-Tasten kann nun ein Slot angewählt werden. Slot On/Off schaltet den Effekt ein und aus. Der Slot Select-Taster wählt einen neuen Effekt aus der oben dargestellten Liste. Will man die jeweiligen Effekte bearbeiten, muss die Enter-Taste gedrückt werden und die Einstellungen erscheinen im Display, die sich dann per Value-Regler ändern lassen. 
Der Multiamp protzt nicht unbedingt mit einem Riesenangebot an Effekten, hat aber alle Standards in guter Qualität an Bord, die außerdem über ausreichend Parameter vernünftig regelbar sind. Seit der Version 2.1 kann auch die Delayzeit per Tap-Funktion eingestellt werden. Das ist zwar etwas umständlich, denn zum Aktivieren der Funktion muss zuerst Recall und Enter gedrückt werden, aber danach lässt sich das Tempo über die Enter-Taste eintippen.  Auch die nachträglich eingerichtete Tuner-Funktion ist etwas versteckt im System abrufbar, sorgt aber für gute Stimmung und ist bei einem Modeling-Amp Pflicht. Ein Stereo-Effektloop wäre sinnvoll gewesen, gerade bei einem Stereo-Amp.

Leider ohne Stereo-Effektloop: DV Mark Multiamp
Leider ohne Stereo-Effektloop: DV Mark Multiamp

Modeling Amps

Die Ampauswahl kann über die Tasten CH1, CH2 oder CH3 vorgenommen werden. Damit man schneller an den gewünschten Charakter kommt, haben die Entwickler die Ampmodelle in diese drei Charakteristiken eingeteilt. Bei CH1 sind die cleanen Amps vertreten, CH2 ist für Crunch- bis MidGain-Sounds zuständig und bei CH3 wird die härtere Fraktion mit HighGain-Sounds bedient. Einige gemodelte Klassiker stehen bereit und folgende Amp-Modelle sind verfügbar:

CH1 (Clean)
Triple 6 CH1
Darkface ´65 (US)
Recto (US) CH1
Bassface ´59 (US)
Slodrive (US)
Ecstasy CH1
UK-45

CH2 (Crunch)

Triple 6 CH2

Top 30 (UK)
Slodrive (US)
Rock ´75 (UK)
Ecstasy CH2

CH3 (High Gain)
Triple 6 CH3
Recto (US)
Rock 900
Slodrive (US)
Heavy ´51 (US)
Ecstasy CH3
Gun 50

Hat man den gewünschten Amp ausgewählt, kann dieser ganz einfach wie gewohnt mit den Reglern auf der linken Seite eingestellt werden. LEDs um das Poti herum zeigen die Einstellungen an, die sich natürlich als komplettes Setting abspeichern lassen.  Wir hören uns nun ein paar trockene (alle Effekte ausgeschaltet) Ampsounds an. 
Darkface für jazzige Sounds mit einer ES 335:

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Darkface

Rock ´75 passt gut für Stones-ähnliche Crunch-Sounds – Tele:

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Rock 75

Ampmodelle in CH3 sind keine Mega High-Gain-Monster, aber das ergibt auch Sinn, denn sie können ja noch mit Overdrive-Einheiten angefüttert und so zu mehr Zerre bewegt werden. Hier der maximale Zerrgrad des Heavy ´51 Modells.

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Heavy 51

Jetzt kommt die Rectifier Simulation mit vorgeschaltetem Distortion (MetalTone), die auch entsprechend sägt.

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Recto Dist

Das Spielgefühl hinsichtlich der dynamischen Ansprache ist eher mittelmäßig und auch die Auflösung besonders bei den MidGain-Sounds nicht allzu prickelnd. Die digitale Klangerzeugung macht sich in diesem Bereich recht stark bemerkbar, der Amp kommt nicht mit der Wärme aus den Speakern, die ein guter Röhrenverstärker liefert. Hier ist das Beispiel mit Anschlagsdynamik und dem Rock 75 Modell. 

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Dyna Pick

Line Out/Speaker Simulation

Der Line Out macht ebenfalls eine gute Figur und klingt authentisch. Für stille Recording-Einsätze ist dieser auf jeden Fall brauchbar. Auch die einstellbaren Parameter lassen noch einiges an Klanggestaltung zu. Man hat verschiedene Boxentypen zur Auswahl, ebenso einige Mikrofonmodelle, die ja bekannterweise auch ihren Beitrag zum Klanggeschehen liefern. Die CAB-Funktion läuft übrigens immer über den Line-Out, auch wenn sie im Display deaktiviert ist. Das macht Sinn, denn so kann man ohne CAB-Simulation über den Speaker Out die „richtigen“ Lautsprecher ansteuern und den Amp bequem über den Line Out ans Mischpult schicken. Hier ist ein Beispiel, das über den Line Out aufgenommen wurde.

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Line Rev
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