Praxis
Das XF-Modell ist minimal träger, liegt aber besser am Fuß
Bei der Befestigung der Pedale an der Bassdrum gibt es keine Überraschungen. Auch an etwas dickeren Spannreifen sitzen die 9000er fest und sicher, ohne eine eventuell vorhandene Lackierung zu beschädigen. Die weitere Justierung der Pedale ist teilweise etwas fummelig, was schon bei der Anpassung des Beater-Winkels beginnt. Hat man den entsprechenden Inbusteil des Multischlüssels durch das Loch in der Säule geführt, braucht es mitunter etwas, bis er auch in der Inbusschraube greift. Bei montiertem Slave-Pedal läßt sich der Schlüssel zudem nur in kleinen Schritten drehen, weil die Welle im Weg ist. Ist die Schraube endlich gelöst, lässt sich die Federbuchse eher widerwillig dazu animieren, sich in der vorgesehenen Fräsung zu bewegen. Ist das Pedal bereits an der Bassdrum montiert, so ist hier längere, beidhändige Überkopf-Arbeit gefragt, welche ich als der Preisklasse nicht angemessen bezeichnen würde. Auch die Verstellung der Trittplattenhöhe wirkt unglücklich. Während bei anderen Herstellern die Drehung der Cam auf der Achse zum gewünschten Ergebnis führt, muß der 9000er Besitzer die Kette selbst lösen. Das Verschieben derselben gestaltet sich genauso ruckelig und ungenau wie die Justierung des Beater-Winkels. Auch hier zwingen montierte Beater zum Ab- und Wiederansetzen des Schlüssels. Der Grund für dieses Dilemma ist die variabel einstellbare Abrollbewegung der Kette. Der dazu nötige Vierkantkopf sitzt nämlich dort, wo bei anderen Pedalen die Trittplattenhöhe justiert wird. Glücklicherweise geht die Justierung dieser Funktion problemlos und schnell über die Bühne.
Hat man sich erst einmal durch die Einstellungen gekämpft, geht die Post ab. Sauber, geräuschlos und schnell laufen beide Pedale, Ansprache und Rückmeldung sind jedoch weniger bissig als bei einem Direktantrieb. Die Option, das Beschleunigungsverhalten der Maschinen zu beeinflussen, wirkt sich im Spiel deutlich spürbar aus, was die 9000er zu echten Allroundern macht. Umgerüstet auf Bandzüge, wird die Ansprache etwas weicher und „organischer“, was sicherlich am verwendeten, leicht dehnbaren Nylon-Material liegt. Kommen wir nun zum einzigen Unterschied zwischen beiden Pedalen, nämlich der verlängerten Trittplatte des 9002XF-Modells. Identisch in den Laufeigenschaften, merkt man der neuen Version das zusätzliche Gewicht an. Die Ansprache ist durch das erhöhte Trägheitsmoment minimal langsamer, der erreichbare Wumms entsprechend größer. Freunde der Heel-Toe-Technik bekommen durch die vergrößerte Auflagefläche eine klarere Rückmeldung, sobald der Fuß im Bewegungsablauf ganz auf dem Board aufliegt. Das bedeutet natürlich nicht, dass man mit der normalen 9000er nicht entsprechend spielen kann, die XF-Version fühlt sich hier aber eine Spur satter und konkreter an. Insgesamt gefallen mir beide Maschinen – abgesehen von der hakeligen Justierung – ganz hervorragend, persönlich tendiere ich allerdings zur Normalvariante. Trotz Schuhgröße 46.