Wer auf der Suche nach dem Schlagzeughersteller mit dem größten Angebot in Sachen Metall-Snaredrums ist, dürfte vermutlich bei DW landen. Aktuell bietet man in der honorigen Collector’s-Reihe sage und schreibe 38 Modelle an! Zu den insgesamt elf Grundtypen aller gängigen Metalle, Legierungen und Herstellungsverfahren gesellte sich kürzlich eine zwölfte Variante, die auf den Namen Satin Black Nickel Over Brass hört und zum heutigen Test in voller Mannschaftsstärke angetreten ist. 14×5,5, 14×6,5, 13×7 und 14×8 Zoll messen unsere Kandidaten, womit die beliebtesten Formate abgedeckt sein sollten.
Bei der Kesselkonstruktion vertraut man auf einen Millimeter starke, konventionell verschweißte Messingzylinder, die Hardware umfasst die typischen großen Collector’s-Böckchen, kräftige Spannreifen und die bekannte, magnetisch funktionierende Abhebung. Das ist alles nichts Neues, der Clou ist jedoch die matt schimmernde Beschichtung, welche die Satin Black Nickel Over Brass Modelle von allen anderen DW Snares abheben soll. Was die Neuzugänge für ihr Geld bieten, erfahrt ihr auf den folgenden Zeilen.
Details
Ordentliche Gewichte trotz dünner Kessel
Was mir beim Auspacken der vier Testsnares zuerst auffällt, ist ihr unerwartet hohes Gewicht. An den nicht nahtlos gefertigten, verschweißten Messingkesseln kann es nicht liegen, die sind zwar schwerer als beispielsweise Aluminium, weisen aber nur eine geringe Wandstärke von einem Millimeter auf. Offenbar liegt es an der Hardware, doch dazu kommen wir weiter unten. Alle Kessel besitzen glatte Wände, auf stabilisierende Sicken wird hier verzichtet. Somit entspricht ihre Bauweise ganz offensichtlich den bereits länger erhältlichen, glänzenden Black Nickel Over Brass Kollegen im Collector’s-Lineup. Die Spezialität stellt also das Finish dar, welches ich als eine Art mattes Anthrazit bezeichnen würde. Innen weisen die Kessel hingegen eine gebürstete Oberfläche auf, im Gegensatz zu außen ist hier auch die Schweißnaht deutlich auszumachen. Bei der Gratung verlässt sich DW auf eine normale Bördelung im 45-Grad-Winkel.
Die Hardware ist „True“
Sehen wir uns nun die Kesselhardware genauer an. Die entspricht exakt jener der anderen Snares im Collector’s-Programm und liefert mit den runden „Turret“ (Geschützturm) Lugs im Vollformat den bekannten DW-Look. Hier liegt gleichzeitig ein Grund für das stattliche Gewicht der Snares, denn die Teile sind für sich genommen schon recht schwer, an der 14x8er werden zudem gleich 20 Stück verbaut. Die 14×5,5er und die 14×6,5er besitzen jeweils zehn doppelte Versionen, die 13×7 verwendet acht. Allerdings erweisen sich auch die kräftigen, drei Millimeter starken „True Hoop“ Stahlreifen als durchaus proppere Gesellen. In Sachen Teppichbefestigung und Teppichspannung kommt eine weitere bewährte DW-Zutat zum Einsatz, nämlich die MAG-Abhebung. Hier sorgt ein magnetischer Bügel für die Bedienung des Teppichs. Die Konstruktion ist mittlerweile so beliebt, dass sie auch von vielen Custom-Herstellern verwendet wird. Aber auch auf der Butt-End-Seite geht es interessant zu, denn über einen Hebel kann zwischen drei Teppichspannungsvoreinstellungen gewählt werden. Der Teppich selbst ist ebenfalls ein alter Bekannter und nennt sich „True Tone“, gehalten wird er jeweils von transparenten Plastikstreifen. 20 Spiralen besitzen die 14er Modelle, 18 die 13×7 Variante. In Sachen Befellung greift DW auf Remo Ambassadors auf der Schlag- und Snareside-Versionen auf der Resonanzseite zurück. Alle Snaredrums machen einen sehr gut verarbeiteten Eindruck, Mängel kann ich nicht entdecken.