DW MDD Machined Direct Drive Double Bass Drum Pedal Test

Praxis

Die MDD passt sich perfekt an und läuft extrem direkt und sauber

Um es gleich vorweg zu sagen: die MDD Maschine leistet sich nur zwei objektiv bewertbare „Fehler“. Der eine ist ihr hoher Preis, der zweite ihr relativ großer Platzbedarf. Das hätten wir also hinter uns, denn alles andere, was dieses aus gefrästem Aluminium gebaute Monument so kann, ringt selbst  Skeptikern des Direct Drive-Prinzips Respekt ab. Es beginnt mit dem Gewicht. 2,5 Kilogramm wiegt das Hauptpedal ohne Beater und ohne Slave-Erweiterung. Das etwas schlanker aufgebaute 9000 XF Modell bringt deutliche 400 Gramm mehr auf die Waage. Weiter geht es mit dem Anbringen der Maschine an den Spannreifen meiner Bassdrum, welches sich sehr unkompliziert und angenehm gestaltet. Beim Festziehen der seitlichen Flügelschraube hebt sich weder die Bodenplatte, noch bekommt das ganze Pedal Schräglage, wie es bei so vielen anderen Maschinen der Fall ist. Zudem kann man sich sicher sein, dass der Reifen keinerlei Schaden nimmt. Spaß macht auch die Einstellung der Federspannung via Stimmschlüssel, mit derartiger Genauigkeit habe ich vorher noch nie meine Federn justiert. Auch bei der Verstellung des Beater-Winkels, der Trittplattenhöhe sowie der Übertragungscharakteristik ist nur ein Stimmschlüssel vonnöten. Das ist sehr praxisnah umgesetzt und gestaltet das Handling dieser – zunächst sehr kompliziert wirkenden – Maschine überraschend einfach und effektiv. 

Fotostrecke: 5 Bilder Die Tri-Pivot Klemmung passt sich dem Spannreifen an.

Ich stelle nun also meine Füße auf die erstaunlich griffigen, eloxierten Alu-Trittplatten, bewege sie leicht und höre: nichts. Ohne angeschlossene Bassdrum erzeugen diese Fußmaschinen praktisch kein hörbares Laufgeräusch. Umso beeindruckender ist der Punch, den man erzeugen kann, wenn man ordentlich loslegt. Keine Spur von druckloser Leichtigkeit, wie sie anderen Direktpedalen zuweilen nachgesagt wird. Im Gegenteil, schon ohne in die Beater-Köpfe eingesetzte Messinggewichte möchten die Schlägel mit Wucht ins Fell. Bemerkenswert ist, wie deutlich man den Direktantrieb spürt, und zwar unabhängig von der jeweiligen Einstellung. Justiert man seinen Drehpunkt so weit von der Antriebsachse entfernt wie möglich, wird das allgemeine Spielgefühl zwar etwas softer, das Pedal verliert aber nichts von seiner fast gnadenlosen Direktheit. Das andere Extrem besteht darin, den Drehpunkt so nah wie möglich an die Achse zu verschieben und die Beater mit allen vier Gewichten zu „bewaffnen“, um damit das Trägheitsmoment zu maximieren. Enorme Bissigkeit in der Ansprache und ein wahnsinniger Druck sind die Folge. Jedoch leidet mit dieser Extremeinstellung auch die Kontrolle über das MDD Pedal etwas. 

Mit freundlichen Grüßen: DW Manufacturing Logo
Mit freundlichen Grüßen: DW Manufacturing Logo

Die DW MDD Fußmaschine besitzt einen besonderen Charakter

Auffällig ist, dass alle Teile dieser Fußmaschine absolut perfekt miteinander zu harmonieren scheinen, nirgendwo gibt es auch nur das geringste Spiel, alles läuft mit minimalem Widerstand. Für mich persönlich gibt es dennoch einen Haken. Ich werde während der Testphase das Gefühl nicht los, dass diese Maschine nicht für mich konstruiert wurde, so beeindruckend sie auch funktionieren mag. Anders als viele einfacher gebaute Fußpedale hat das MDD Modell nämlich einen deutlich wahrnehmbaren individuellen Charakter, der einem zusagt oder eben nicht. Durch die Auslegung des Direktantriebs wird die Zurückbewegung der Trittplatte deutlich am Fuß spürbar, von der Gutmütigkeit einer linear ausgelegten Bandzug-Maschine ist unser Testkandidat weit entfernt. Das ist jedoch mitnichten ein Negativpunkt, denn schließlich ist diese Charakteristik von DW so gewollt. Besonders Schnellspieler, die trotz kurzer Trittplattenwege maximalen Punch benötigen und auf exakte Rückmeldung ihrer Werkzeuge angewiesen sind, dürfte die Auslegung der neuen DW Topmodelle zusagen. 

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