DW PDP Chad Smith Signature Snaredrums Test

Praxis

Acrylsnares haben einen ganz eigenen Charakter

Trommeln aus Kunststoff haftet noch immer ein durchwachsener Ruf an. „Hart“, „knochig“ und „leblos“ sind nur einige der oft gehörten Beschreibungen. Es ist eine Tatsache, dass Acryltrommeln aus früheren Zeiten tatsächlich etwas knochig klingen können, was an den dicken Wandstärken und dem verwendeten, harten Granulat liegen könnte. Moderne, nahtlos gegossene Instrumente habe ich jedoch ganz anders kennengelernt. Und so klingen auch unsere drei Testobjekte anders als viele denken. Zunächst einmal zeichnen sich alle Snares durch eine sehr gute Teppichansprache aus, welche zudem angenehm in den Kesselton integriert wirkt. Eine weitere Besonderheit ist die Eigenschaft, Stimmfehler fast klaglos wegzustecken. Man kann die Snares kaum „schlecht“ stimmen. Die Felle und Kessel scheinen eine sehr gutmütige Symbiose einzugehen, insgesamt klingen die Teile dadurch alles andere als knallig, sondern rund und etwas komprimiert. Hören wir uns mal die verschiedenen Stimmungen an. 

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Mittelhohe und hohe Stimmungen 

Ein erstaunliches Phänomen dieser Snares ist die Tatsache, dass sie auch bei sehr hohen Stimmungen eine Art warm klingenden „Sockelton“ behalten. Dieser klingt zwar präsent und druckvoll, echte Schärfe und zahnziehende Höhen gibt es bei diesen Trommeln allerdings nie, auch nicht mit den werksseitigen, klaren Fellen. Die 12er liefert hochgestimmt den typischen „Popcorn“-Sound, während die anderen beiden Modelle breiter und voller klingen. In hohen Lagen gefällt mir die 13×7 am besten, denn sie kombiniert den funkig-hohen Klang der 12er gut mit dem größeren Volumen der 14er. Bei allen drei Snaredrums ist in hohen Tunings übrigens eine leichte Kompression feststellbar, was ich auf das Kesselmaterial Kunststoff zurückführe. Das bedeutet, dass der Lautstärkezuwachs bei härteren Schlägen früher abnimmt als beispielsweise bei einer Snare mit Metallkessel. Besonders im Studio kann das jedoch von Vorteil sein. 

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14×6 – hohe Stimmung, solo 14×6 – hohe Stimmung, Groove 14×6 – mittelhohe Stimmung, solo 14×6 – mittelhohe Stimmung, Groove 13×7 – hohe Stimmung, solo 13×7 – hohe Stimmung, Groove 13×7 – mittelhohe Stimmung, solo 13×7 – mittelhohe Stimmung, Groove
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12×6 – hohe Stimmung, solo 12×6 – hohe Stimmung, Groove 12×6 – mittelhohe Stimmung, solo 12×6 – mittelhohe Stimmung, Groove

Mittlere und tiefe Stimmung 

Der Kesselcharakter tritt nochmals deutlicher zutage, wenn man die Trommeln in mittleren bis tiefen Stimmungen spielt. Es ist geradezu verblüffend, wie fahrlässig man an den Stimmschrauben herumdrehen kann, ohne mit schlechtem Klang bestraft zu werden. Das sorgt besonders bei der 14er für lebendige „wet“-Sounds, weil man viel weniger Dämpfung verwenden muss als bei vergleichbaren Holz- oder Metallsnares. Einzig die kleine 12er fängt irgendwann an, ein bisschen „gummiartig“ zu modulieren. Beschichtete Felle mit etwas Dämpfung lassen die Snares nochmals kontrollierter klingen, auch hier macht das Recording wirklich Spaß. So klingen die Soundfiles: 

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14×6 – mittlere Stimmung, solo 14×6 – mittlere Stimmung, Groove 14×6 – tiefe Stimmung, solo 14×6 – tiefe Stimmung, Groove 13×7 – mittlere Stimmung, solo 13×7 – mittlere Stimmung, Groove 13×7 – tiefe Stimmung, solo 13×7 – tiefe Stimmung, Groove
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12×6 – mittlere Stimmung, solo 12×6 – mittlere Stimmung, Groove 12×6 – tiefe Stimmung, solo 12×6 – tiefe Stimmung, Groove
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