Mit dem Black Sheep Bass Drum Beater hat die amerikanische Edelmarke DW einen Beater entwickelt, mit dem sich auf ungewöhnliche Art zwei völlig unterschiedliche Bassdrumsounds erzeugen lassen sollen. Dabei lässt sich einer harten Schlagfläche aus Holz eine kleine Fellmütze überziehen, die naturgemäß durch ihre weiche Oberfläche eine grundlegende Änderung des Klangs hervorruft. Ob das simple, aber findige Konzept aufgeht oder der Beater sprichwörtlich das schwarze Schaf in der sonst hochwertigen Produktreihe der DW Beater ist, erfahrt ihr in diesem Test.
Details & Praxis
Das Konzept hinter dem Black Sheep Beater ist einfach, aber genial. Die Basis des Schlägels bildet eine zu den Seiten abgerundete Schlagfläche aus Holz, die in mattem Schwarz gehalten ist. Sie wurde aus einem Stück Holz sauber gefräst und ist mithilfe einer Mutter auf der Ober- und einer gestanzten Arretierung auf der Unterseite am Schaft montiert. Dieser besteht aus 20 Zentimetern gehärtetem Stahl und ist mit einem 18 Gramm schweren Ausgleichsgewicht versehen. Das Gewicht kann, in der Höhe variabel, mit einem gewöhnlichen Stimmschlüssel montiert werden, womit sich der Schwerpunkt beeinflussen und das Spielgefühl optimieren lässt. Für die Klangveränderung des Beaters ist ein kleiner Überzug aus schwarzem, synthetischen Fleece verantwortlich. Mit einem Gummizug versehen, lässt sich diese Fellmütze über den Kopf des Beaters ziehen und gibt damit dem harten Kern eine weiche Schale. Zum Schutz wurden alle Nähte des Überzugs nach innen gelegt. Sämtliche Bauteile sind optisch tadellos verarbeitet.
Für möglichst realistische Hörbeispiele habe ich den Beater sowohl mit einer 20“x14“ Bassdrum mit geschlossenen Fellen als auch mit einer 22“x14“ Bassdrum mit Dämpfung und Loch im Frontfell getestet. Beide Bassdrums stammen von Slingerland und sind in den Sechziger- bzw. Siebzigerjahren gefertigt worden. Als Referenz habe ich die Bassdrums zusätzlich mit einem gewöhnlichen Filz-Beater von Millenium angespielt.
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Die Schlagfläche aus Holz erzeugt bei beiden Bassdrums viel Attack und im Vergleich zu einem gewöhnlichen Filz-Beater auch eine höhere Grundlautstärke. Der Attack ist selbst bei sensiblerem Spiel recht präsent und verleiht auch der 20 Zoll Bassdrum mit geschlossenen Fellen einen zwar runden, aber recht harten Charakter. Dieser wird bei der zwei Zoll größeren Trommel mit Dämpfung und Loch im Resonanzfell noch deutlicher und erzeugt einen rockigen Punch. Durch das unnachgiebige Material erscheint auch das Spielgefühl relativ hart. Der spezielle Teil der Konstruktion, nämlich der synthetische Filzüberzug, ist schnell montiert und sorgt in der Tat für eine Klangveränderung, die aber nicht so drastisch wie erwartet ausfällt. Zwar reduziert die weiche Oberfläche den Attack deutlich, doch bleibt durch den harten Kern weiterhin eine recht hohe Grundlautstärke bestehen. Damit kombiniert der Beater die beiden Welten und sorgt für einen zwar milderen Charakter, dem jedoch nicht der Schub ausgeht. Durch das Ausgleichsgewicht lässt sich das etwas kopflastige Spielgefühl gut beeinflussen und sorgt, im unteren Drittel montiert, für ein ausgewogenes Spielgefühl mit einem angenehmen Rebound.