Dynaudio ist als Lieferant hochwertiger Monitor-Lösungen bekannt, sodass wir Lautsprecher des dänischen Herstellers schon in unserem Testmarathon Nahfeldmonitore zu den Siegern zählen konnten.
Die BM-Serie gehört seit geraumer Zeit mit zu den erfolgreichen Nahfeldmonitoren, mit der neuen LYD Serie werden diese nun abgelöst. Zeit, uns die neue LYD-5, LYD-7 und LYD-8 genauer anzuschauen!
Details
Neuer Name, alte Werte
Die Dynaudio LYD-5, LYD-7 und LYD-8 sind aktive 2-Wege-Nahfeldmonitore der gehobenen Mittelklasse und im Handel einzeln erhältlich. Sie ersetzen die Vorgänger Dynaudio BM5 MKIII und BM6 MKIII, welche wir natürlich schon im Test hatten und für ziemlich gut befunden haben.
Freshe Optik
Anstatt auf Anthrazit, Furnier und Alu-Look setzt man bei den Dänen jetzt auf die Trendfarbe Matt-Weiß, was die Front betrifft, sowie auf eine einfache, schwarze Vinyl-Folierung für das MDF-Gehäuse. Die Familienzugehörigkeit ist trotzdem eindeutig erkennbar, weil die Form des Gehäuses überwiegend gleich geblieben ist.
Ferner gibt es jetzt auch wieder drei Größen im Angebot, wie es bei den meisten Herstellern der Fall ist. Es finden sich auch hier die leicht abgeschrägten Gehäusekanten wieder. Diese sollen mit Sicherheit auch Strömungsgeräusche reduzieren, der Optik-Gedanke dürfte aber eindeutig mehr im Vordergrund gestanden haben.
Drei Größen erhältlich
Namensgebend sind die Woofergrößen, welche mit 5, 7 und 8 Zoll sowohl kleinere Heim- als auch größere Projekt-Studios ansprechen sollen. Für alle drei Woofer verwendet Dynaudio ein MS-Polymer sowie eine Alu-Schwingspule, die beide eindeutig an die Vorgänger erinnern. Auffällig sind die perforierten Kalotten, wobei die des mittelgroßen Speakers – relativ gesehen – mit Abstand die Größte ist. Laut Hersteller dient die Perforierung der Zentrierung der Schwingspule.
Insgesamt ist festzustellen, dass die Verarbeitung einwandfrei sowie der Look und die Verarbeitung ziemlich hochwertig sind. Hier gibt es wirklich nix zu meckern!
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Bassreflex-Bauweise
Bei allen drei Monitoren bedient sich Dynaudio der Bassreflexbauweise, der schlanke Bassport ist dabei auf der Rückseite zu finden – gemeinsam mit allen Anschlüssen, der Power-LED und den Bedienelementen. Front-LEDs gibt es also nicht mehr, als einzige Dekoration bleibt das Logo unter dem Woofer.
Der neue und natürlich verbesserte Soft-Dome-Tweeter ist bei allen Modellen mit 28 mm Durchmesser hingegen gleich groß und versteckt sich hinter dem Dynaudio-typischen dreibeinigen Schutzgitter. Und hier gibt es auch bereits den ersten, nicht ganz so offensichtlichen, dennoch „relevanten Detail-Unterschiede“ zu vermelden: Der große Ring um den Tweeter – das sogenannte Waveguide – ist nun nicht mehr konkav gewölbt.
Hohe Trennfrequenzen
Viel relevanter ist jedoch der Umstand, dass die Trennfrequenzen bei allen drei Modellen mit rund 4,5 kHz deutlich höher gewählt wurden, als dies noch bei den beiden BM-MK3s der Fall war (1,5 kHz und 1,9 kHz). Damit übernimmt der Woofer in allen Fällen die Wiedergabe von deutlich mehr Mitten-Informationen, was der Stereo-Ortung zugute kommen soll. Anstatt euch mit Fließtext die Konzentration zu rauben, findet ihr weitere wichtige Eckdaten in Form einer hübschen Tabelle:
Modell: |
LYD 5 |
LYD 7 |
LYD 8 |
Treibergröße LF/HF: |
5-Zoll/28mm |
7-Zoll/28mm
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8-Zoll/28mm
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Endstufenleistung (HF + LF): |
50W + 50W
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50W + 50W
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50W + 80W
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Übertragungvserlauf (bei -10 Hz Bass Extension, +/- 2dB):
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62 Hz -19 kHz
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55 Hz – 19 khZ
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55 Hz bis 19 kHz
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max. SPL (Pair/1m)
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106 dB
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109 dB
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112 dB
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Trennfrequenz: |
5200 Hz |
4300 Hz |
3900 Hz |
Maße in mm(HxBxT):
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260 x 170 x 211
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320 x 185 x 296
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369 x 234 x 328
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Gewicht:
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5,4 kg
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7,3 kg
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10,4 kg
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Class-D-Power
Es fällt auf, dass im Inneren durchaus die selbe Elektronik werkeln dürfte, was insofern auch nicht überrascht, da auch in allen drei LYD-Modellen sogenannte Class-D- Amps – auch „Digital“- oder „Puls“-Endstufen genannt – werkeln. Entsprechend der Woofergrößen variiert zwar die Power der zugehörigen Leistungsverstärker (LYD-5 und LYD-7: 50 Watt; LYD 8: 80 Watt), der Hochtöner wird bei allen drei Modellen allerdings mit 50 Watt gleich stark befeuert.
Pro Box gibt es somit zwei Endstufen, was den aktiven Speakern das Siegel „bi-amped“ einbringt. Die Verstärkung findet also erst nach der Frequenztrennung statt. Das Processing dabei wurde gegenüber den Vorgängern ebenfalls laut Dynaudio „nochmals verbessert“ und die Sample-Frequenz sogar auf 96 kHz verdoppelt. Digitale Eingänge, ein USB-Interface oder dergleichen gibt es dennoch nicht zu finden – eingangsseitig geht es nach wie vor analog zu.
Analytische Frequenzgang
Der Übertragungsverlauf wurde laut „Technical Specifications“, die ihr auch hier für LYD5, LYD7 und LYD8 herunterladen könnt, innerhalb ziemlich respektabler +/-2dB-Grenzen gemessen, was eine sehr nutzerfreundliche und wenig schönende Angabe ist. Zum Klirrfaktor oder ob es sich bei den Endstufenleistungen um RMS-Werte handelt, äußert sich das Datenblatt allerdings leider nicht.
Wenden wir uns nun der bei allen drei Speakern identischen Rückseite zu, wo wir auf der unteren Hälfte zunächst auf einen symmetrischen XLR-Eingang und eine unsymmetrische Cinch Buchse mit der Überschrift „Analog Audio“ stoßen. Kenner der BM-Serie werden außerdem feststellen, dass auf die üppigen Kühlrippen verzichtet wurde, was die Speaker nach hinten deutlich kompakter macht.
Neue Filter, bewährter Auto-Standby
Rechts neben den Anschlüssen warten die Filter und andere Konfigurationsmöglichkeiten auf Bedienung. Die Eingangsempfindlichkeit kann in den drei Stufen ( +6dB, 0dB und -6dB) angepasst werden.
Rechts daneben finden wir neben einer grünen Power-LED einen „Standby Mode“ Schalter mit den Modi „On“ und „Auto“, wobei der „Auto“-Modus den Verstärker in einen Ruhezustand versetzt, sobald nach einer gewissen Zeit kein Eingangssignal mehr festgestellt wird. Sobald ein Signal wieder anliegt, wird der Standby recht knackfrei unterbrochen.
Die Leistungsaufnahme pro Speaker im Standby beläuft sich übrigens auf Öko-freundliche 0,5 Watt, der Idle-Verbrauch auf etwa 4,5 Watt (LYD-8: 6,3 Watt). Ein weitere Indiz für ein ziemlich identisches – und damit weniger aufwendig und günstiger zu produzierendes – Innenleben.
Unterhalb dessen finden wir ein weiteres kleines Panel mit den DSP-Filter-Settings „Bass Extension“, „Sound Balance“ und „Position“. Mit den drei Stufen der „Bass Extension“ lässt sich die untere Grenzfrequenz der Speaker um 10 Hz anheben oder senken, wobei hier im Datenblatt sogar zusätzliche Frequenzgänge bei 6 dB Abfall angegeben werden.
Ungewöhnliches Tilt-Filter
Und damit nicht genug: Ein weiterer Blick in das Data-Sheet verrät uns dank der Frequenzdiagramme auch die Auswirkung des sogenannten „Sound Balance“-Filters, welches einem Tilt-Filter ähnelt: Je nach Setting werden hier Bass ab 200 Hz abwärts und Höhen ab etwa 3 kHz antiproportional angehoben oder gesenkt. Beim Setting „Dark“ werden die Bässe angehoben und die Höhen etwas gesenkt, bei „Bright“ hingegen verhält es sich genau umgekehrt und der Sound wird „dünner“.
Das „Position“-Setting wiederum sollte laut Manual, welches ihr für alle Modelle hier findet, bei einer Wandnähe der Speaker von unter 50 cm auf „Wall“ gestellt werden, um so den resultierenden Druckstau zu kompensieren. Das englischsprachige Manual gibt generell viele nützliche Hinweise zu den Themen Positionierung und Konfiguration der Speaker, reinschauen lohnt sich hier definitiv! Die kostenlose App „Dynaudio Sound Meter“ für iOS-Geräte liefert zusätzliche Tipps und hilft zusätzlich beim Einmessen der Monitore für einen optimierten Frequenzverlauf. Nicht schlecht!
Abschließend sind auf der Rückseite noch der IEC-Kaltgeräteanschluss, der Spannungswahlschalter sowie natürlich auch der Hauptschalter zu finden.