Das Earth Quaker Devices Spires Fuzzpedal des im amerikanischen Akron im Bundesstaat Ohio ansässigen Herstellers von Effektpedalen ist ein zweikanaliger Verzerrer, der einer Ikone der Verzerrergeschichte und einem hauseigenen Germanium-Fuzz gewidmet ist und die Eigenschaften und Sounds der beiden reproduzieren soll. Zum einen geht es um den Rosac Nu Fuzz, einer legendären Rarität aus dem Jahr 1968, und den Dream Crusher aus eigenem Hause, der ebenfalls nicht mehr produziert wird.
Nach der Papierform haben wir es hier auf jeden Fall mit einer interessanten Kombination zu tun, die nicht nur soundmäßig einiges zu bieten haben sollte, sondern sich auch schaltungs- und bedientechnisch etwas von der Masse abhebt.
Details
Optik/Verarbeitung:
Das 393 Gramm schwere Pedal wird in einem Pappkarton geliefert, in dem sich neben der Bedienungsanleitung, einem Überblick über weitere Produkte aus dem Hause Earth Quaker Devices und einem Aufkleber natürlich auch unser Testobjekt eingehüllt in ein Stoffsäckchen befindet. Mit seinen Abmessungen von 92 x 57 x 117 mm (B x H x T) fällt es etwas breiter aus als ein Standard-Boss-Pedal, nimmt aber auf dem Pedalboard deutlich weniger Platz in Anspruch als die beiden Originale. Das Gehäuse besteht aus Metall, das mattschwarz lackiert ist und auf der Oberseite seinen Namen noch einmal mit türkisfarbene Turmsilhouetten visualisiert.
Dort bieten auch zwei mit Green und Red beschriftete große Potis die Möglichkeit, die Lautstärke der beiden Kanäle einzustellen. Der grüne Kanal vertritt den Rosac Nu Fuzz und der rote den EQD Dream Crusher. Zwei weitere Regler unterhalb der Volume-Potis justieren Tone im grünen und Fuzz im roten Kanal. Tone hat in Letzterem keine Auswirkungen und umgekehrt beeinflusst Fuzz nicht den grünen Kanal. Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass der grüne Kanal eine fixe Gain-Einstellung besitzt! Der rechte Fußschalter aktiviert das Pedal, was mit einer blauen Lampe quittiert wird, der linke Schalter lässt zwischen den beiden Kanälen schalten, was ebenfalls von einer LED begleitet wird, die je nach angewähltem Kanal grün oder rot leuchtet. Beide Fußschalter sind sogenannte Silent Switches und versprechen ein absolut geräuschloses Schalten, dazu aber im Praxisteil mehr.
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Selbstverständlich verfügt das Spires auch über einen True Bypass, somit wird das eingehende Signal im Bypass-Modus direkt an der Ausgang weitergeleitet und muss nicht erst die gesamte Schaltung durchlaufen. Betrieben wird das Spires Fuzz mit einem optionalen 9-Volt-Gleichstrom-Netzteil, das an der Stirnseite mit der entsprechenden Buchse verbunden wird. Diese wird links und rechts von den Ein- und Ausgangsbuchsen flankiert. Der Betrieb mit einem 9V-Block ist ebenfalls möglich und bei einer Stromaufnahme von 14mA auch machbar. Ansonsten zeigt der Blick ins Innere des in den USA von Hand gefertigten Zerrers eine blitzsaubere Verarbeitung, die keinerlei Kritik zulässt.
Insgesamt mach das Spires Fuzz einen robusten und wertigen Eindruck und ist dementsprechend auch auf die Herausforderungen des Bühnenalltags vorbereitet. Auch die Potis lassen sich butterweich drehen, was auf eine hohe Güte der verwendeten Komponenten schließen lässt. Leider ist aber auch hier ist das leidige Thema Gummifüßchen ein Thema, denn die liegen nicht bei. Ich für meinen Teil könnte gut auf den Aufkleber verzichten, wenn stattdessen ein Verrutschen des Pedals mit beiliegenden Gummis oder Klett verhindert werden könnte.