Das EarthQuaker Devices Time Shadows in der Praxis
Unser Testkandidat bietet insgesamt drei Modes bzw. Soundvarianten, die sich in gewissen Grenzen an die eigenen Bedürfnisse anpassen lassen. Sechs individuelle Soundeinstellungen können abgespeichert werden. Wie schon erwähnt, werden die drei Sound-Modes mit dem mittig gelegenen Minischalter angewählt. Bevor es aber ans Eingemachte geht, gibt es hier vorab ein Referenzbeispiel ohne Pedal. Die Gitarre ist eine Stratocaster in Verbindung mit einem VOX AC 30.
Im EQD-Modus wird das Eingangssignal mit einer digitalen Verzerrung aufgeblasen und per Harmonizer um eine Oktave nach unten transponiert. Über einen Delay-Algorithmus geht es dann in einen hochresonanten, hüllkurvengesteuerten Tiefpassfilter. Der Time-Regler steuert die Delay-Zeit und Span bestimmt die Anzahl der Echowiederholungen. Mit dem Filter-Regler wird die Empfindlichkeit des Envelopes eingestellt, der gleichzeitig einen Filter und einen VCA öffnet. Das Ergebnis ist ein dystopischer und düsterer Sound, ideal für Soundtüftler und Audiomanipulateure.
In der mittleren Position laufen zwei Delays gleichzeitig. Der Clou an der Sache ist, dass sich die Tonhöhe bei einem der Delays bei jeder Wiederholung um einen Halbtonschritt abwärts bewegt, während das andere Delay gleichzeitig eine Terz nach oben wandert. Viele kennen einen ähnlichen Effekt vom guten alten Eventide Harmonizer. Der Filter-Regler kontrolliert den Delay-Anteil, Time ist für die Echogeschwindigkeit zuständig und Span für die Anzahl der Echowiederholungen. Der Effekt ist okay, aber er nutzt sich sehr schnell ab, weil man die Intervalle nicht verändern kann. Dadurch ist man tonal zwar sehr eingeschränkt, doch wer auf „Neue Musik“ oder „Minimal Music“ im Stil von Steve Reich steht, könnte hier durchaus auf seine Kosten kommen. Bei den Echowiederholungen und gezogenen Tönen, die mit dem Volume-Poti der Gitarre eingeblendet werden, ist man schnell im Star Trek-Universum.
Für dich ausgesucht
Die “DBA”-Seite von Death by Audio
Den von Death By Audio programmierten DBA-Modus beschreibt der Hersteller selbst als „Multi-Delay-Filter-Remorphinator“. In diesem Modus bestimmt der Filter-Regler die Filterfrequenz. Dies beeinflusst, welche Frequenzen im Effekt hervorgehoben oder gedämpft werden, wodurch sich der Klangcharakter des Delays verändert. Die Soundergebnisse reichen von blechernen Einstellungen über rotzige, kaputte Echosounds bis hin zu Adrian-Belew-Inspirationen. Nur eines sollte man hier nicht erwarten: ein Brot-und-Butter-Delay.