Fazit
Qualität und Preis sind definitiv Oberklasse, dementsprechend kann man mit dem Earthworks SR25 durchaus zufrieden sein. Das Zeug dazu, als “Kaminfeuerzeug” in die Annalen der Tontechnikgeschichte einzugehen, hat es allemal. Zu einem derartigen Kosenamen gehört nicht nur ein Äußeres, das Assoziationen zulässt, sondern auch eine entsprechend hohe Verbreitung und Bekanntheit, welche vor allem durch hohe Qualität erreicht werden. In die eingangs genannten Mikrofone kann sich der Schallwandler aufgrund seiner Audioqualität und Flexibilität mit stolz geschwellter Brust einreihen. Das Marketing für diesen Schallwandler tut ihm mit dem Stempel “Schlagzeug-Mikro” deutlich unrecht, verkennt es doch seine Flexibilität. Wer ein Kleinmembran-Kondensatormikrofon sucht, das er für Drums, Amps, Gitarren und andere “laute” Signale einsetzen will, der sollte sich bei den Erdarbeitern einmal nach dem SR25 umsehen. Die Flexibilität hochklassiger europäischer Mikrofone (mir fallen da drei Hersteller ein) erreicht das SR aber leider nicht.
Aber wer weiß, vielleicht beweist in 20 Jahren ein Tontechniker irgendwo auf der Welt Humor, indem er ein Earthworks SR25 in ein tatsächlich funktionierendes Kaminfeuerzeug umbaut. Ob ich dann allerdings mitlachen kann, weiß ich nicht so recht, denn ich finde jetzt schon: Es wäre wirklich schade darum!
- Membrangröße: klein
- Empfängerprinzip: Druckgradientenempfänger (mit Laufzeitglied)
- Richtcharakteristik: Niere
- Wandlerprinzip: Kondensator
- Betriebsspannung: 48V Phantomspeisung
- Frequenzgang: 50 Hz – 25 kHz (+/- 2 dB)
- Übertragungsfaktor: 10 mV/PA
- THD+N: 22 dB(A-bewertet)
- maximaler Schalldruckpegel: 145 dB SPL
- Ausgang: XLR
- Preis: € 762,-
Gitarist: Bassel El Hallak
Gitarre: Martin & Co. 000C-16GTE
Kabel: Van Damme Star Quad
Vorverstärker: 2 x Focusrite ISA220, Lydkraft Tube-Tech MP 1A
DAW: MotU 828, Apple Logic Pro 8