ANZEIGE

EastWest ComposerCloud Test

Praxis

Installation

Zuallererst muss das Installation Center per 95-Megabyte-Download heruntergeladen und installiert werden, das zum späteren Download und zur Installation der Librarys benötigt wird. Damit die Librarys innerhalb einer DAW genutzt werden können, wird danach noch innerhalb des Installation Centers die Play Engine installiert, die 779 Megabyte Speicherplatz in Anspruch nimmt.

Aktivierung

Nach der Buchung eines Abonnements erfolgt durch einen Login im Installation Center die Aktivierung der Lizenz, die entweder auf einem iLok Key oder auf dem Computer durchgeführt werden kann. Der Vorteil des iLok Keys ist natürlich, dass die Lizenz somit mobil ist und der Anwender dazu in der Lage ist, die Librarys auch auf anderen Systemen zu nutzen – falls nötig. Für unseren Test verfahren wir ohne iLok Key und aktivieren die Lizenz direkt auf dem Computer.
Fotostrecke: 2 Bilder Das Installation Center

Play Engine

Die Instrumente werden im EastWest-Sampler „Play“ geladen, der sich stand-alone oder innerhalb einer DAW als Plug-In nutzen lässt. Die Bedienoberfläche der Play Engine ist hauptsächlich in die Player-, Browser- und Mixer-Ansicht gegliedert, wobei die Player-Ansicht je nach geladener Library die jeweils wichtigen Parameter für die geladenen Sounds annimmt. Globale Parameter wie MIDI-Channel, Transpose, Voice Limit und AHDSR-Hüllkurven sind allerdings in jeder Library verfügbar. Im Mixer hat man neben Pan, Mute, Solo und den Volume-Fadern auch Zugriff auf die Output-Sektion, mit der sich die Signale in verschiedene Kanäle der DAW leiten lassen. Das ist sinnvoll, da sich Play wahlweise in Stereo, 5.1 und auch Multi-Output (9 x Stereo oder 1 x 5.1 und 8 x Stereo) verwenden lässt, wodurch man mit nur einer Play-Instanz schon eine Menge Möglichkeiten hat. 

Für wen lohnt sich die ComposerCloud?

Im Grunde ist diese Frage mittels einfacher Rechenbeispiele individuell zu beantworten. Laut EastWest haben alle aktuell verfügbaren Librarys, auf die man durch die ComposerCloud Zugriff hat, einen Gesamtwert von € 11 000. Geht man von einem monatlichen Abonnement aus und teilt den Gesamtwert durch den Mitgliedsbeitrag von 26,99 €, kommt man auf eine Nutzungsdauer von 33 Jahren. Für Nutzer, die wirklich viele oder gar alle Librarys verwenden möchten, lohnt sich die Cloud also ganz sicher. Zumal die in Zukunft hinzukommenden, zum Teil Abo-exklusiven Librarys ebenfalls genutzt werden können. Es bleibt für den Anwender allerdings die Frage, ob die Nutzung aller Librarys für die eigenen Produktionen wirklich erforderlich ist.
Benötigt man von EastWest nur wenige oder sogar nur eine Library, etwa die „Symphonic Choirs“ für einen aktuellen Preis von € 435 kommt man gerade einmal auf 16 Monate Nutzungsdauer, wodurch sich ein Abonnement in diesem Fall auf lange Sicht nicht lohnt. Benötigt man eine oder mehrere Librarys allerdings nur für einen kurzen Zeitraum, ist das Abonnement im Hinblick auf die monatliche Kündbarkeit wesentlich günstiger.
Um den Nutzern mehr Optionen zu bieten, sollte EastWest eventuell weitere Abo-Modelle bereitstellen. Würde EastWest beispielsweise ein Student-Abo-ähnliches Angebot für alle Nutzer  anbieten, wäre die ComposerCloud auch für Nutzer sinnvoll, die nur die Librarys „mieten“ möchten, die sie auch benötigen.
Welche Vorteile bietet die Nutzung der ComposerCloud?
  1. Monatliche Kündigung: Da die Abos monatlich kündbar sind, eignet sich die ComposerCloud auch hervorragend für Produzenten und Komponisten, die bestimmte Librarys nur einmalig oder für einen kurzen Zeitraum, etwa für eine Auftragsproduktion benötigen. Im Grunde genommen würde es genügen, einmalig 26,99 € zu bezahlen und einen Monat lang alle Sounds der ComposerCloud in eine Produktion einzuarbeiten und das Abo wieder zu kündigen.
  2. Immer die neusten Librarys:Einen weiteren Vorteil des Abos sehe ich darin, immer den direkten Zugriff auf die neusten Versionen und Librarys zu haben, wie die 2015 neu hinzugekommenen Stormdrum 3 oder der ProDrummer. Gerne suggeriert die große „Marketing-Maschine“, man brauche immer die neusten Sounds und Instrumente, die allerdings nicht immer günstig sind. Bei einem Kauf ist man auf einen Schlag allerdings vergleichsweise viel Geld los und merkt im Worst Case nach zwei Monaten, dass die Library dann doch nicht unbedingt vonnöten gewesen ist oder als Leihgabe ausreichend gewesen wäre. Der Abonnent hingegen bezahlt stur seinen Abo-Beitrag, lädt sich die neuste Library direkt in der Vollversion herunter und kommt dabei ohne Zusatzkosten aus. Benötigt er die Librarys irgendwann nicht mehr, sind wir wieder bei Punkt 1, der möglichen Kündigung.
  3. Erschwinglicher Zugriff auf umfangreichen Content: Allein die Tatsache, dass man den Zugriff auf alle Gold-Versionen der EastWest-Librarys hat, ist wirklich vorteilhaft und ermöglicht natürlich auch ein günstiges Ausprobieren aller Librarys. Durch die 26,99 € wird es auch noch für weitaus erschwinglicher als bisher. Die monatliche Zahlung eines verhältnismäßig geringen Abo-Beitrages ist wesentlich leichter zu stemmen, als mehrere hundert oder gar tausend Euros auf einen Schlag „auf den Tisch“ zu legen.
Welche Nachteile bringt die Nutzung der ComposerCloud?
  1. Abo-exklusive-Librarys: Dass man in Zukunft einige Librarys exklusiv nur für Abonnenten verfügbar machen wird, sehe ich grundsätzlich als einen kritischen Nachteil. Aus Sicht des Herstellers mag es ein lohnendes Marketing-Konzept sein, die Kunden an sich zu binden, doch eine künstliche Exklusivität zu erschaffen, nur um Kunden zu gewinnen, halte ich dann doch für fragwürdig, da der Nutzer je nach Notwendigkeit bewusst dazu verleitet wird, ein Abo abzuschließen.
  2. Kein All-In-One: Für so ziemlich jeden Produzenten und Komponisten werden die Software-Instrumente von EastWest nicht die einzigen sein, die er innerhalb der Produktionsprozesse verwendet. Also werden weitere Software-Instrumente und mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch Effekt-Plug-Ins weiterer Hersteller benötigt. Mit dem Abonnement der ComposerCloud alleine kommt man also im Regelfall nicht aus. Spinnt man den Gedanken nun weiter und geht davon aus, dass auch weitere Software-Hersteller Abo-Systeme anbieten, könnte der Producer der Zukunft in eine regelrechte Abo-Spirale mit vielen Software-Abos namhafter Hersteller geraten. Da die ComposerCloud das zurzeit erste Abo-System im Audio-Bereich, besonders im Hinblick auf virtuelle Instrumente darstellt, ist zunächst einmal abzuwarten, wie sich die Abonnements in der Branche entwickeln.
  3. Keine Abo-Optionen: Da ich das Free Trial weniger als ein Abo denn als eine Testversion ansehe, bietet EastWest somit im Grunde nur zwei Abos an, von denen nur eines für den normalen User zur Verfügung steht, nämlich das Full-Abo. Das Studenten-Angebot ist eben nur durch einen Nachweis für Studenten und Lehrkräfte erhältlich. Bei Software-Abos aus dem Bereich Grafikdesign beispielsweise stehen verschiedene Abo-Pakete bereit, die von den Herstellern auf verschiedene Gruppen von Nutzern angepasst sind.

Klang

Natürlich können innerhalb dieses Tests keine 9000 Instrumente angespielt werden, zumal es hierbei mehr um das Abonnement geht als um die Klangqualität der mit mittlerweile international 70 Awards ausgezeichneten EastWest-Produkte. Dennoch möchte ich einen kurzen Einblick in einige Librarys geben, um einen klanglichen Überblick zu verschaffen, was die Librarys zu bieten haben.
Audio Samples
0:00
Scoring Tools – Bike Ride Scoring Tools – Dark Side Public Enemy – Aint nuttin Public Enemy – Cloud Hoodlum Symphonic Adventures – Coast Road Symphonic Adventures – Hitchcock Funky Ass Loops – Sweet and Sour Funky Ass Loops – Well its like the sea

Mit den Librarys von EastWest erhält man ohne jeden Zweifel von A bis Z ausgezeichnete Sounds, das steht außer Frage. Neben den EastWest-typischen Orchester- und Chor-Klängen, die sich besonders zur Komposition von Film- und Game-Musik eignen, tummeln sich hier mittlerweile auch einige Loop-Librarys, die es scheinbar auf die Musikproduktion abgesehen haben. Kurzum: viel und gut für günstig.

Kommentieren
Profilbild von Tom

Tom sagt:

#1 - 31.01.2021 um 11:41 Uhr

0

"Under this plan, you cannot cancel until the last month of your yearly plan."Dieses Unternehmen spekuliert darauf, dass Benutzer vergessen, das kurze Zeitfenster zur Kündigung zu nutzen. Dieses Verhalten ist armselig und unprofessionell. Ich möchte nie wieder mit diesem Unternehmen zu tun haben. Es scheint, dass solche Methoden zur Kundengeiselung eingesetzt werden, weil deren Produkte meiner Meinung nach mittlerweile nicht mehr wettbewerbsfähig sind.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.