Die Eastwood Surfcaster E-Gitarre vermittelt mit ihrem Äußeren 60er Jahre Flair, und in der Tat stammt sie von einem Hersteller, der sich die Wiederbelebung der klassischen Formen und Klänge auf die Fahne geschrieben hat. Zwar ist der Gitarrenmarkt durchweg konservativ und Klassiker wie Stratocaster, Telecaster oder Les Paul unterscheiden sich auch heute nur unwesentlich von ihren inzwischen teilweise über 70 Jahre alten Urahnen. Aber Ende der 50er und in den 60er Jahren waren auch einige andere Modelle in Umlauf, die heute Kultstatus genießen und für gewisse Genres hervorragende Klangalternativen anbieten. Auch die kanadische Marke Eastwood widmet sich dieser Kategorie, wobei sie ihre Kreationen in Korea und China fertigen lässt.
Die Eastwood Surfcaster trägt einen Namen, der bekannt vorkommt, und in der Tat brachte Charvel 1991 ein nahezu identisches Modell auf den Markt, das damals unter anderem von Steve Cropper gespielt wurde, dem Blues Brothers Gitarristen. Aber auch bei Fender steht der Name Surfcaster für eine Strat mit Lipstick-Tonabnehmern. Unsere Eastwood Surfcaster kann also auf einige Vorläufer zurückblicken, die selbst schon als Remake gelten dürfen.
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Korpus
Die Surfcaster zeigt sich als Double-Cutaway mit einem cremefarbenen Binding. Der Korpus besteht aus Mahagoni mit einer Ahorndecke und Tonkammern, wie das F-Loch (das in diesem Fall nicht F-förmig ist) in der oberen Korpushälfte offenbart. Damit befinden wir uns mit der Gitarre irgendwo zwischen Solidbody und Semiakustik. Die Korpuslackierung ist beim Testmodell schwarz, wobei die Surfcaster auch in Cherryburst und Seafoam Green erhältlich ist. Ein großes, weißes Perlmuttimitat-Schlagbrett aus Kunststoff beherbergt die beiden Lipstick-Pickups sowie die Regler für Volume und Ton und den Pickupwahlschalter. Bei Letzterem handelt es sich um einen traditionellen Dreifach-Kippschalter, der am unteren Cutaway auf seinen Einsatz wartet.
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An der Rückseite befindet sich das Tremolofach samt Öffnungen zum Einfädeln der Saiten, wie es bei einem klassischen Tremolo üblich ist. Das einfache Vintage-Tremolo ist gänzlich in Chrom gehalten, mit sechs Schrauben am Korpus arretiert und wird von drei Federn in aufliegender Position gehalten. Die Stimmstabilität würde ich als Modell-entsprechend einstufen. Leichtes Tremolieren ist verstimmungsfrei möglich, aber für heftigere Whammy-Bar-Stunts ist das Tremolo schlichtweg nicht konzipiert.
Der Korpusboden ist ebenfalls schwarz und fällt in Richtung der Vierpunktverschraubung des Halses leicht ab, um eine Verjüngung des Cutaways zu ermöglichen. Beide Gurtpins findet man an den für diese Korpusform üblichen Stellen, nämlich an der unteren Zarge und über dem oberen Cutaway.
Hals
Für den geschraubten Hals wird Ahorn verwendet und das aufgeleimte Palisandergriffbrett mit 22 Bünden ist mit “Sharktooth”-Perlmutteinlagen garniert, wie es auch bei der Gitarre von Charvel, das für die Eastwood Pate stand, der Fall war. Die Mensur beträgt 648 mm und die Sattelbreite hat das Standardmaß von 41,27 mm. Das Halsprofil, das sehr komfortabel in der Hand liegt, könnte man als flaches D bezeichnen.
Auch die große Kopfplatte hat mit ihrer Rechteckform und den abgerundeten Kanten starke optische Anleihen an das Vorbild. Dort findet man auch die sechs Gotoh-ähnlichen Mechaniken in Chrom in 3 plus 3 Anordnung. Direkt oberhalb des Kunststoffsattels ist die Halsstababdeckung aufgeschraubt, die uns zum Einstellstab führt. Der gesamte Hals wie auch der Korpus ist mit einem cremfarbenen Binding veredelt, das sich bis ganz um die Kopflatte windet, die sonst nur noch das Eastwood-Logo ziert.
Elektrik
Die Surfcaster ist mit zwei Dual EW Vintage Lipstick Singlecoils bewaffnet, die direkt in das Schlagbrett montiert sind. Lipsticks sind Einspuler, die ursprünglich von Danelectro entwickelt und aus Kostengründen in Lippenstifthülsen verbaut wurden, daher der Name. Mittlerweile entpuppt diese Bauform sich jedoch als tolle Alternative zu den etwas höhenreicheren Vintage-Singlecoils, zumal sie etwas “hohler” klingt. Das Anwählen der Tonabnehmer übernimmt, wie bereits erwähnt, der Dreiwege-Toggleswitch, während die beiden Potis mit chromfarbenen Knöpfen Eingriffe in Volume und Tone erlauben.
Generell muss man der Surfcaster eine gute Verarbeitung attestieren, und auch wenn zu vermuten ist, dass hier seitens der Hardware nicht mit den gängigen Markenprodukten gearbeitet wurde, fühlen sich alle Komponenten wertig an, zwar nicht unbedingt High-End, aber durchaus solide. Zum Lieferumfang der Surfcaster gehören ein Gitarrenkoffer sowie ein einfaches, drei Meter langes Kabel, der Tremoloarm und die benötigten Inbusschlüssel.