EBS Microbass II Test

DETAILS
Die EBS Microbass II DI ist geradezu übersäht mit Reglern, Schaltern, Knöpfen und Ein- und Ausgängen. Trotzdem findet das alles äußerst ökonomisch Platz auf der kleinen Oberfläche eines soliden, schwarzen und nicht besonders leichten Metallgehäuses im Format handelsüblicher D.I. Boxen. Das allein ist schon beachtenswert, denn bei näherem Hinsehen verbirgt sich unter der Oberfläche eine vollwertige zweikanalige Bassvorstufe, die mit ihren Features selbst manches ausgewachsene Basstopteil in Verlegenheit bringen dürfte.

Die Microbass DI verfügt auf der rechten Seite über zwei Instrumenteneingänge. Wahlweise lassen sich diese getrennt den Kanälen A und B zuweisen, können aber auch gleichzeitig genutzt werden. Ebenfalls auf der rechten Seiten findet man die Klinkenausgänge Output und Link. Output leitet das bearbeitete Basssignal, Link das unbearbeitete weiter. So kann beispielsweise eine zweite DI Box oder der eigene Verstärker mit dem Originalsignal versorgt werden, will man das bearbeitete Signal lediglich für das Mischpult verwenden.

Auf der linken Seite befinden sich ein 9V-Netzteilanschluss, zwei Monoklinkenbuchsen mit der Bezeichnung FX-Send und -Return zum Einschleifen von Effekten, und zwei Druckschalter für die Funktionen Groundlift und Speakersimulation. Diese beziehen sich auf den daneben liegenden XLR D.I. Ausgang.
Insgesamt sind es neun Potis, die sich den kleinen Platz auf der Oberfläche teilen. Die unterschiedlichen Sektionen sind optisch sehr klar und übersichtlich gegliedert: Alle Potis und Taster, die sich auf Kanal A beziehen, sind weiß unterlegt, alle für den Kanal B zuständigen blau.

Für Kanal A arbeiten drei Potis mit den Funktionen Boost, Bass und Treble, ein Schalter mit der Funktion Bright zur Anhebung der Höhen um 12 dB bei 10 kHz und ein weiterer aktiviert den Enhanced Filter. Dieser wirkt sich auf die Funktion des Treble-Potis aus: Ist er gedrückt, werden bei Höhenboost die Mitten abgesenkt und bei Höhencut angehoben – ein Super-Feature zum schnellen Generieren von Funk- und Rocksounds mit einem Dreh.

Kanal B: Die Klangregelung von Kanal B ist vollkommen anders aufgebaut. Das hat den Vorteil, dass man bei einer Kombination der beiden Kanäle eine riesige Palette an Sounds erhält. So verfügt Kanal B über eine breitbandige Mittenparametrik mit stufenloser Frequenzwahl zwischen 50 Hz und 2 KHz und einem Boost/Cut Regler, der mit +/- 12 dB in das Geschehen eingreift. Das Poti mit der Bezeichnung Edge bedient ein Glockenfilter zum Boosten oder Cutten von Frequenzen um 7 KHz, mit dem Drive Poti wird die Verzerrung geregelt. Daneben befindet sich der Taster A+B, mit dem man das Schaltverhalten zwischen beiden Kanälen bestimmt.

Ein Volumepoti regelt den Level der unsymmetrischen Klinken Output-Buchse, die das Signal beispielweise zum Verstärker führt, oder aber zum Miniklinken-Kopfhörerausgang, der sich unmittelbar daneben befindet.

Ein weiteres Poti mit der Bezeichnung FX-Mix reguliert den Anteil des Effekteinschleifweges zum Originalsignal. Hier kann stufenlos von 0% (Bypass) über 50% (parallel eingeschleift) bis hin zu 100% (seriell eingeschleift) eingestellt werden, wie viel vom Effektsignal dem Original beigemischt werden soll. Allerdings gibt es für den Einschleifweg keinen Bypassschalter.

Mit dem Taster neben dem FX-Mix Poti aktiviert man eine analoge Röhrensimulation, die sich auf beide Kanäle auswirkt.

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Von den beiden Fußschaltern sorgt der mit der Funktion Mute für das Stummschalten des Signals, was mit einer roten LED angezeigt wird. Der mit dem Aufdruck A/B bedient die Kanalauswahl, seine Funktion ist allerdings abhängig von der Position des Wahl-Drucktasters „A+B“.
Die Funktion des A/B Fußschalters ist so ausgelegt, dass entweder nur die Klangregelung von Kanal A (blaue LED) oder Kanal B (rote LED) verwendet wird. Er dient also, wenn nur ein Bass angeschlossen ist, zum Umschalten zwischen verschiedenen Sounds, wenn zwei Bässe angeschlossen sind, zum Umschalten zwischen den beiden Instrumenten, die jeweils getrennt auf die Kanäle zugreifen.
Ist der „A+B“ Taster gedrückt und nur Buchse A belegt, klingen beide Klangregelungen der Kanäle A und B kombiniert. Kanal A ist dabei immer eingeschaltet, Kanal B kann per Fußschalter dazugeschaltet werden.
Sind die Instrumentenbuchsen gleichzeitig belegt, lassen sich beide Eingänge parallel betreiben: Entweder können zwei Bassisten gleichzeitig spielen, im Unterricht beispielsweise, oder bei einem Bass mit getrennten Pickupsystemen – Magnet und Piezo beispielsweise – können beide Signale gleichzeitig eingespeist werden. Dabei funktionieren die Klangregelungen der Kanäle wiederum getrennt, sodass auch jedes Instrument im jeweiligen Kanal getrennt bearbeitet werden kann. Bei dieser Funktion erlöschen dann beide LEDs der Kanalanzeige.

Die D.I.-Box Microbass II bietet vier unterschiedliche Optionen zur Stromversorgung:

1) Per 9 Volt-Batterie, die sich in einem ausklappbaren Batteriefach an der Unterseite befindet. Auf der Oberfläche befindet sich eine Batterie-Indikator-LED, die bei schwacher Batterie leuchtet.

2) Durch EBS Phantom Power, wobei die Stromversorgung über ein Stereoklinkenkabel zwischen Outputbuchse und Verstärker gewährleistet wird. Dies ist eine Option, die ausschließlich mit EBS Topteilen funktioniert, die externe EBS Geräte über ein eigenes System mit Strom versorgen können.

3) Mit 48 Volt Phantomspeisung, der Standard-Stromversorgung über die symmetrische XLR-Verbindung zum Mischpult, zu Mikrophonverstärkern oder ähnlichen Geräten, die natürlich über diese Möglichkeit verfügen müssen. Die aktive Phantomspeisung wird von einer LED am Microbass II angezeigt.

4) Durch ein 9 Volt Gleichstrom-Netzteil kann das Gerät ebenfalls mit Strom versorgt werden.

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Bassi sagt:

#1 - 27.12.2012 um 00:23 Uhr

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Super Test, super Audiobeispiele und auch meiner Meinung nach ein super Gerät!Es gibt allerdings noch einen Wehrmutstropfen: Wenn man einen Kopfhörer am Kopfhörerausgang ein- oder aus stöpselt, knackt es laut. Ein Workaround ist: eine (kurze) Kopfhörer Kabelverlängerung benutzen und diese immer im Headphone Ausgang stecken lassen. Oder diese immer zuerst reinstecken. Wenn man den Kopfhörer an die Kabelverlängerung anschließt, knackt es nicht mehr.

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Tad sagt:

#2 - 04.04.2014 um 13:34 Uhr

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Es sei angemerkt, dass die neue Version des MBII über einen Pre-EQ Schalter verfügt. Sehr gute Review, klasse Gerät!

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