Praxis
Den klassisch-fetten und transparenten EBS Octabass-Sound bietet natürlich auch die neueste Version des beliebten Effekt-Pedals, durch die neuen Features geht aber klanglich noch etwas mehr als bei den älteren Modellen. Aber beginnen wir doch von vorn bei der vielleicht wichtigsten Disziplin für Oktaver-Pedale: dem Tracking bzw. der Tonerkennung. Hier legt das Blue Label Modell durch die Möglichkeit, den Fokus mit dem Range-Schalter wahlweise auf den tieferen oder den höheren Bereich zu setzen, im Vergleich zum Vorgänger deutlich zu.
Im Low-Modus erkennt der Octabass die Töne bis zum tiefen F absolut fehlerfrei und hält den Sound in der Ausklangphase sehr lange stabil. Erst bei der Leersaite E gibt es dann leichte Aussetzer. Aber klar, Leersaiten werden prinzipiell von den meisten Octavern nicht ganz so zuverlässig getracked, weil sie eben anders klingen als gegriffene Töne.
Wer sich eher im oberen Bereich des Griffbretts bewegt, sollte den Range-Schalter in die High-Stellung bringen. Auch hier performed der Octabass wirklich vorbildlich und erkennt die richtigen Tonhöhen blitzschnell. Selbst schnelle Staccato-Lines oder Slapgrooves sind für den Octabass kein Problem – das ist schon wirklich beachtlich! Schon alleine wegen der deutlich verbesserten Tonerkennung hat sich das Update meiner Meinung nach also absolut gelohnt – man darf gespannt sein, ob das neueste Octabass-Modell auch klanglich so souverän überzeugt!
Wenn man den Tone-Regler in Mittelstellung bringt und die Oktave nur moderat zum cleanen Sound mischt, liefert der Octabass Blue Label den klassischen EBS Octaver-Sound (MID-Stellung beim Vorgänger). Die Klangfarbe der Oktave ist eher neutral und der Sound bleibt insgesamt sehr transparent.
Im nächsten Beispiel steht der Tone-Regler auf etwa 9 Uhr – die Mitten werden ausgedünnt und die ultratiefen Sub-Bässe dominieren das Klangbild. Über ein richtiges Bass-Stack bewegt der Sound ordentlich Luft und klingt schon extrem massiv – da können durchaus die Hosenbeine flattern!
Jetzt bekommt ihr einen Eindruck von der immensen Flexibilität des neuen Octabass-Pedals. Für den folgenden Clip habe ich den Tone-Regler in die entgegengesetzte Richtung, also im Uhrzeigersinn bis zum Anschlag aufgedreht und den cleanen Basssound nur moderat zum Effektsound gemischt. Das Ergebnis ist ein cooler, synthartiger Basssound für modernere Musikrichtungen.
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Die Tonerkennung des Octabass arbeitet so schnell und zuverlässig, dass auch perkussive Slapgrooves problemlos mit dem Octaver-Sound aufgemotzt werden können. Bei der Aufnahme stand der Tone-Regler auf Linksanschlag, sodass wieder lediglich die ultratiefe Sub-Oktave des Effekt-Sounds zu hören ist.
Zum Abschluss gibt es noch zwei Beispiele mit verschiedenen Einstellungen auf die Ohren. Beim ersten Clip dominiert der cleane Basssound; die Oktave sorgt für zusätzliches Pfund. Im letzten Beispiel habe ich die tiefe Subbass-Oktave ( Tone-Regler: 9 Uhr ) mit einem drahtigen Bridge-Pickup-Sound gemischt – ein toller Octaver-Sound für schnellere Grooves oder Bass-Fills in den höheren Lagen!