EBS Octabass Studio Edition Test

Praxis

Ein ausschlaggebendes Kriterium für den Praxiswert eines Oktavers ist das sogenannte “Tracking”, also die Zuverlässigkeit, mit der ein gespielter Ton erkannt und umgesetzt wird. Der EBS Oktaver leistet sich in dieser Disziplin keine großen Schwächen und liefert zuverlässig bis zum G auf der E-Saite saubere Oktav-Sounds ohne Artefakte. Auch kleinere Unsauberkeiten beim Greifen der Töne verzeiht das Octabass-Pedal in der Regel gutmütig, mit ein paar Tönen auf meinem Bass hatte der Oktaver aus Schweden allerdings Probleme. Die häufigsten Aussetzer hatte ich beim Spielen der Leersaite A – der Ton wurde nur selten richtig erkannt, und der Octav-Sound setzte folglich regelmäßig aus. Die Ursache dieses Tracking-Fehlers ist mir ein Rätsel, zumal der gleiche Ton auf der E-Saite gespielt vom Octabass zuverlässig erkannt wird. Positiv fällt hingegen die sensible und schnelle Ansprache auf – mit seiner kurzen Reaktionszeit vermittelt das neue EBS-Pedal ein sehr direktes und angenehmes Spielgefühl und auch leise gespielte Töne werden noch zuverlässig erkannt.
Als nächstes verschaffen wir uns anhand einiger Audiobeispiele einen Eindruck von den Klangmöglichkeiten des verbesserten EBS-Klassikers. Für das erste Beispiel habe ich den Range-Schalter auf die Position “MID” gestellt und die beiden Regler “Normal” und “Octave” jeweils halb aufgedreht – ihr hört also eine 50/50 Mischung des “sauberen” Basstons mit dem Effektsignal.

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Regler Normal und Octave jeweils halb aufgedreht, MID-Mode

In der “MID”-Position bekommt man den klassischen EBS Oktaver-Sound, den wir schon von den älteren Octabass-Modellen kennen. Der Effektsound ist sehr solide und massiv, den Klangcharakter würde ich als eher neutral und glatt bezeichnen.
Wenn man den Range-Schalter auf die Position “LOW” legt, wird dem Basssound eine Extra-Portion Sub-Bass verpasst. Das Ergebnis ist ein ultratiefer Oktaver-Sound, der die Wände zum Wackeln bringen kann und deshalb im Bandkontext mit Vorsicht eingesetzt werde sollte. Auch im “Low”-Modus ist der Klangcharakter der Oktave sehr sauber und neutral.

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Regler Normal und Octave jeweils halb aufgedreht, LOW-Mode

Die größte Klangveränderung erreicht man, wenn man den Range-Schalter in die Position “HIGH” bringt. Hier kommen deutlich mehr Obertöne in das Klangbild, und der Effektsound klingt Synth-mäßiger und griffiger als in den Settings “LOW” und “MID”. Die “HIGH”-Einstellung bietet sich vor allem für solistische Ausflüge in den hohen Lagen an, liefert aber auch mit “normalen” Bassgrooves tolle Oktaver-Sounds, die nicht ganz so clean klingen wie die “LOW” und “MID” Sounds.

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Regler Normal und Octave jeweils halb aufgedreht, HIGH-Mode

Im letzten Audiobeispiel hört ihr den Octabass wieder im “LOW”-Modus, den Normal-Regler habe ich diesmal allerdings komplett nach links und den Octave-Regler voll aufgedreht, damit nur der Effektsound zu hören ist. Der pure Oktav-Sound hat als zusätzliche Klangfarbe durchaus seinen Reiz, durch den neutralen Klangcharakter des Octabass bleibt allerdings die Durchsetzungskraft etwas auf der Strecke.

Audio Samples
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Regler Normal auf 9 Uhr, Octave voll aufgedreht, LOW-Mode
Dieses Effekt-Pedal ist nicht umsonst zum Klassiker geworden
Dieses Effekt-Pedal ist nicht umsonst zum Klassiker geworden
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