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EBS UniChorus Studio Edition Test

1997 brachte EBS das erste UniChorus-Effektpedal auf den Markt. Schon damals hatte man in der schwedischen Firma den Fokus auf die optimale Bassübertragung der Bodenpedale gelenkt, die stets auf analogen Schaltkreisen basierten. 2008 erfuhr der UniChorus im Rahmen der “aufgeforsteten” Black Label-Serie erstmals ein Facelift mit technischen Verbesserungen, die das Chorus-Pedal abermals in die vorderste Reihe katapultierte. Doch es wäre nicht EBS-Style, wenn man sich mit Erfolgen einfach so zufrieden geben würde: Seither haben die Schweden weiter geforscht und nun 2015 die Black Label-Pedalreihe abermals verbessert und unter dem Namen “Studio Edition” neu veröffentlicht.


Die wesentlichen Verbesserungen bei der EBS Studio Edition gegenüber den bisherigen Black Label-Pedalen beruhen – neben dem neuen Design – auf einer neuen Fußschaltervariante, die nunmehr geräuschlos via Relais schaltet, einer integrierten Schutzschaltung gegen Überspannung, die variable Betriebsmöglichkeit von 9 bis 12 Volt sowie ein erneut überarbeiteter und optimierter analoger Signalpfad mit zusätzlichem Headroom bzw. erweiterter Dynamik.

Details

Während sich die EBS-Pedale der Black Label-Serie optisch ausschließlich durch unterschiedliche Symbole auf den Gehäusen unterschieden, hat man die Pedale der neuen Studio Edition neben den nach wie vor verwendeten Symbolen zusätzlich farblich gekennzeichnet. Auf diese Weise lassen sich mehrere Pedale der Serie auf einem Pedalboard schnell identifizieren – selbst bei diffusem Licht oder auf dunklem Bühnenboden.
Soliden Stand findet das Gehäuse auf vier aufgeklebten Gummipolstern. Die Box des EBS UniChorus Studio Edition Pedals selbst wurde mit einer glänzenden schwarzen Lackierung überzogen. Dieses Feature sieht apart und edel aus, allerdings ist das Pedal im Gegensatz zu den mattlackierten Vertretern der Vorgängerserie zwangsläufig schnell mit Fingerabdrücken und Schlieren übersät – sofern man das Pedal nicht mit Handschuhen anfasst, was wohl sehr selten der Fall sein dürfte! Wen der schnell nachlassende Glanz stört, der sollte fortan ein Poliertuch zu seinem treuen Begleiter ernennen und bei dem kleinen Treter nach Gebrauch häufiger mal Hand anlegen. Schwarzer Lack kombiniert mit Hochglanz bringt nun einmal grundsätzlich den Nachteil mit sich, dass man jede noch so kleine Verschmutzung deutlich sieht.

Hübsches Facelift: die Optik des UniChorus-Pedals stimmt schon mal!

Auch die Knöpfe der Bedieneinheiten wurden verändert. Waren es früher schlanke, runde und außen gummierte Knöpfe, so sind es nun größere und optisch deutlicher in ihrer Stellung erkennbare Kunststoffknöpfe, wie sie auch für die EBS Fafner-Topteile verwendet werden. Die beiden Potis, auf denen die Knöpfe sitzen, regeln die Funktionen “Depth” und “Rate”, also die Modulationstiefe und Modulationsrate des Effektes.
Das EBS UniChorus Studio Edition Pedal verfügt neben dem Choruseffekt zudem über die Option, den Effekt wahlweise als Pitch Modulation- und Flanger-Effekt einzusetzen. Dies geschieht mittels eines kleinen 3-Wege-Kippschalters zwischen den beiden Potis. Eine rote LED beginnt zu leuchten, wenn der Effekt eingeschaltet wird und pulsiert in der Geschwindigkeit des eingestellten Modulationstempos.
Eine wirklich entscheidende Verbesserung hat EBS diesem Pedal in Form eines Fußtasters spendiert, der den Schaltvorgang nicht mehr mechanisch, sondern mittels Relais steuert. Die deutlichen Vorteile sind das geräuschlose Umschalten und die weitaus längere Lebensdauer des Schalters aufgrund weitaus geringerer mechanischer Abnutzung. Wer viel mit Bodeneffekten arbeitet, wird sicherlich schon das eine oder andere Mal mit defekten Schaltern oder Wackelkontakten zu tun gehabt haben und sich daher über dieses neue Feature freuen.

Die Klinkenbuchse für den Instrumenteneingang befindet sich rechts, die Klinkenausgänge links. Das EBS UniChorus Studio Edition Pedal kann wahlweise mono oder stereo betrieben werden, wobei für den Monobetrieb die Ausgangsbuchse des linken Kanals verwendet werden muss.
Eine weitere Innovation ist die variable Stromversorgung. Das Pedal kann die stufenlose Speisung mit 9V bis 12V verarbeiten, was die Verwendung verfügbarer Netzteile ungemein erweitert und daher einen hohen praktischen Nutzen darstellt. Manche analoge Stromverteiler offerieren ja eine Kombination aus 9V und 12V-Versorgung. Sind dann z.B. einmal alle 9V-Ausgänge belegt, kann man das EBS UniChorus Studio Edition Pedal bedenkenlos an die 12V-Buchse anschließen. Zusätzlich besitzt das Pedal einen Überspannungsschutz, der einsetzt, sobald eine Spannung anliegt, die 18V überschreitet. Nicht variabel ist allerdings nach wie vor die Polarität und so muss die Minusbelegung des Netzsteckers innen (Center) liegen und die Plusbelegung außen (Ring).

Fotostrecke: 2 Bilder Rechts steckt man das vom Instrument kommende Kabel in das Pedal…

Traditionsgemäß kann das Pedal aber auch via 9V-Batterie gespeist werden. Hierfür muss allerdings zunächst die von vier Kreuzschlitzschrauben gehaltene Bodenplatte entfernt werden. Die Batterie sitzt dahinter in einer Aussparung zwischen Gehäusewand und Platine. Auf selbiger findet sich auch ein winziges Potentiometer, dessen Schraube sich mit einem kleinen Schraubenzieher drehen lässt. Die Position des Potis wird deutlich durch einen Pfeil markiert. Mit diesem Poti kann man das Verhältnis zwischen trockenem und Effektsignal regeln. Werkseitig ist die Ratio auf 50/50 eingestellt. Bewegt man den Regler nach links, verschiebt sich das Verhältnis zugunsten des trockenen Basssignals. In Gegenrichtung gedreht, verändert sich die Ratio entsprechend in Richtung des Effektsignals. Toll, dass EBS diese Option für den Nutzer zur Verfügung stellt. Es wäre allerdings noch schöner, wenn man diese Regelmöglichkeit auch nutzen könnte, ohne extra die Bodenplatte abschrauben zu müssen. Ich bin mir sicher, dass man den Platz dafür noch auf der Oberfläche des Gehäuses oder der Seite hätte finden können.

Variabel: Das Pedal erlaubt die stufenlose Speisung durch 9V- bis 12V-Netzteile.
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