Praxis
Wie immer bei EBS bekommt man auch mit dem UniChorus Studio Edition ein solides, nahezu unzerstörbares Pedal in die Hände, von dem man sich sicher sein kann, dass der Sound, der in der Kiste steckt, ähnlich solide Attribute mitbringt. Ich schließe das Teil zunächst im klassischen Monobetrieb an.
Das Pedal verfügt über drei Modi:
1.) Chorus
2.) Pitch Modulation (eine noch um stärkere Tonhöhenmodulation erweiterte Chorusvariante)
3.) Flanger
Wunderbar, damit schlägt man gleich mehrere Fliegen mit einer Klappe! Hören wir uns zuerst einmal diese drei Modi an. Zuerst zum Vergleich jedoch das trockene Signal, das bei dem EBS UniChorus Studio Edition Pedal im True Bypass an allen elektronischen Bauteilen vorbeigeschleust wird. Das heißt, auch bei Stromverlust kommt Sound durch das Pedal, denn das Relais ist im stromlosen Zustand automatisch auf Bypass geschaltet.
Durchgehend attestiere ich dem UniChorus eine sehr gute Note in allen drei Modi. Der Pitch Modulation-Modus ist hierbei sicherlich derjenige Effekt, der etwas aus dem Rahmen fällt. Hier muss man naturgemäß mit den Einstellungen der Regler etwas dezenter verfahren, denn die Modulationen können bisweilen schon mal etwas dissonant wirken (Mitunter kann dies aber auch ein gewollter Effekt sein!).
Im nächsten Beispiel verwende ich zwei Bässe. Den Anfang macht eine Latin-Figur mit einem Choruseffekt. Die nach acht Takten einsetzende Melodie verwendet einen Flanger. Im Studiobetrieb würde man zwei Modulationseffekte dieser Art wohl eher nicht gleichzeitig einsetzen, denn sie neigen dazu, ungewollt miteinander zu verschmelzen. Nichtsdestotrotz kann man hier gut die tonalen Unterschiede wahrnehmen.
Und was wäre ein Chorus-Test ohne einen Fretless? Wenn es einen Effekt auf dieser Welt gibt, der immer wieder großes Staunen auslöst, wenn er in Verbindung mit einem bundlosen Bass verwendet wird, dann ist es nun einmal der Chorus! Auch hier macht der UniChorus von EBS keine Ausnahme. Absolut beachtlich finde ich, wie deutlich in den nächsten beiden Beispielen die Frequenzbreite des EBS UniChorus hervortritt. Der Sound ist warm und voluminös und dabei immer noch MONO. Man könnte nahezu der Illusion erliegen, der Effekte besäßen eine räumliche Breite im Sinne eines Stereobildes, was aber nicht der Fall ist. Dieses Pedal klingt mono einfach super!
Verlassen wir den Pfad der Balladen und konfrontieren das UniChorus-Pedal mit etwas lebhafteren Bassläufen, im Frequenzbild etwas schmaler angesetzt und mit einem passiven Bass angespielt. Auch hier finde ich den Effekt wirklich gelungen! Im Falle des nächsten mit Plektrum gespielten Beispiels, tweake ich das Signal mit dem Flanger in der später einsetzenden Melodie so weit, dass es wirklich sehr speziell, ungewöhnlich und witzig klingt.
Hier ein Beispiel im Slapstyle:
Für dich ausgesucht
Wie eingangs erwähnt, ist das EBS UniChorus Studio Edition Pedal auch stereo verwendbar. Auch wenn es den einen oder anderen Bassisten geben wird, für den das auch live eine Relevanz besitzt, so ist es doch vorrangig eine Option, die im Studio, bzw. für Aufnahmen Verwendung finden wird. So schön es ist, den Choruseffekt stereo zu hören, so muss man auch anmerken, dass dem Sound dadurch etwas Kraft genommen wird. Er klingt breit, aber auch etwas diffuser, da dem Sound die klare Mitte fehlt. Das sollte jedoch jeder für sich selbst beurteilen, und diese Option ist wie immer auch eine Frage des musikalischen Kontextes. Ich persönlich komme jedoch zu dem Ergebnis, dass ich mit diesem Pedal auch im Studio dem Monobetrieb nahezu immer den Vorrang geben würde:
Hier ein Beispiel mit am Mini-Poti im Gehäuseinneren leicht zurückgenommenem Effektanteil: