Eden hat sich seine tadellose Reputation in der Bassistengemeinde mit qualitativ hochwertigen, äußerst zuverlässigen und nicht zuletzt natürlich sehr gut klingenden Verstärkern und Boxen erarbeitet. Ein derart sorgfältig durchdachtes Produkt hat seinen Preis, und die hochwertigen Verstärker und Boxen der amerikanischen Firma sind dementsprechend nicht in der Budget-Region angesiedelt. Allerdings hat Eden auch für Einsteiger und ambitionierte Amateure mit dem E300 seit einigen Jahren einen preiswerten Verstärker im Programm, der den inzwischen legendären Eden-Sound liefern soll.
Um ein moderates Preisniveau zu erreichen, verzichtet Eden beim E300 in erster Linie auf kostenaufwändige Zusatzfeatures und macht Abstriche in Sachen Komfort und Handling-Eigenschaften, der E300 ist sicherlich nicht der kleinste und leichteste Verstärker seiner Leistungsklasse. Ob der günstige Sprössling dennoch eine Eden-typisch souveräne Performance hinlegt und den kostspieligeren Modellen der Firma das Wasser reichen kann, erfahrt ihr in diesem bonedo-Test.
Details
Der E300 ist zwar sehr einfach und schnörkellos aufgebaut, wirkt aber überhaupt nicht billig oder klapperig. Ganz im Gegenteil, die Qualitätsanmutung ist, wie bei den teuren Eden-Amps, sehr hoch. Selbst dem harten Road-Alltag eines Profis sollte der Amp gewachsen sein, und bei normaler Behandlung wird er sicherlich eine lange Lebensdauer haben. Kommen wir zu den Details – das außerordentlich stabile Metallgehäuse ist fest verschraubt und hat an beiden Seiten und auf der Rückseite Öffnungen für die Kühlung der 300Watt starken Endstufe. An beiden seitlichen Öffnungen sitzen Lüfter, der E300 wird also mit zwei kleinen temperaturgesteuerten Ventilatoren gekühlt. Optisch kommt der „günstige“ Eden mit seinem schwarzen Gehäuse durchaus elegant daher, Front und Rückseite sind glänzend lackiert, die Oberseite und beide Seiten sind im Kontrast dazu matt, mit einer Art sandgestrahlten Optik versehen. Auf der Waage macht sich der E300 mit zirka 8kg bemerkbar, ein ordentliches Gewicht, welches für sicheren Stand auf jeder Boxenkombi sorgt – damit aber wirklich nichts rutscht, wurden dem Amp zusätzlich dicke Gummifüße auf die Unterseite geklebt.
Genauso „straight forward“ wie der Aufbau des E300 ist auch seine Bedienung und dementsprechend die Anordnung der wenigen Bedienelemente auf der Front. Den Anfang macht auf der linken Seite ein symmetrischer XLR-Ausgang zum Weiterleiten des Signals an ein Pult oder Recording-Interface, daneben sitzt die obligatorische Klinkenbuchse, in die der Bass gesteckt wird. Die Eingangslautstärke pegelt der Gainregler, die korrekte Anpassung wird mit der Clip-LED angezeigt. Zur Kontrolle des Klangs hat der E300 außer einem 3-Band EQ den „Magic Knob“ mit auf den Weg bekommen, man muss also auch bei der Eden-Preisfuchsvariante nicht auf das beliebte „Enhance“-Feature verzichten. Die Wirkungsweise ist genau wie bei den anderen Verstärkern der Firma, Tiefbässe, Hochmitten und Höhen werden mit zunehmendem Dreh im Uhrzeigersinn angehoben und in den Tiefmitten gibt es einen leichten Knick. Nach dem Enhance-Poti kommt der herkömmliche 3-Band EQ mit den Reglern Bass (+/-15dB Shelving @30Hz), Mid (+/-15dB@800Hz) und Treble (+/-15dB Shelving@2kHz), gefolgt vom Masterregler, der für die Endlautstärke des Topteils zuständig ist. Sogar für die Übungseinheiten zu Hause ist der E300 gut gerüstet, auf der rechten Seite der Front kann ein MP3-Player oder andere Stereo-Soundquellen in die Miniklinke gesteckt werden, für Drumcomputer oder Synties gibt es sogar zusätzlich einen Aux-In Anschluss in normaler 1/4 Inch Klinkenausführung, und der Kopfhörer findet in der „Phones“-Buchse, auch in normaler Klinkenausführung, Platz. Der einzige Anschluss, der sinnvollerweise nicht auf der Frontplatte sitzt, ist der Lautsprecherboxenanschluss. Auf der Rückseite wartet eine einzige Klinkenbuchse auf die Verbindung mit der geeigneten Box, wer mehrere Boxen anschließen möchte, braucht folglich Modelle mit mindestens zwei Anschlüssen zum Durchschleifen.