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edjing Mixfader Gear Preview

Seit Kurzem geistert im Netz und insbesondere in den sozialen Medien ein YouTube-Clip umher, der die Gemeinde der Turntablisten und Scratch-DJs die Augenbrauen hochziehen lässt. Zu sehen gibt es dort einen Tisch auf dem ein einzelner Crossfader sowie ein iPad mit einer DJ-Software liegen.

(Bild: zur Verfügung gestellt von DJit)
(Bild: zur Verfügung gestellt von DJit)


Im Video legt der DJ mit diesen beiden Gadgets eine Scratch-Performance wie ein junger Gott hin, doch erstaunlicherweise sind außer dem Fader und Tablet keine weiteren Geräte auszumachen. Kein Mischpult, keine Kabel oder sonstiges Equipment. Man hört rasend schnelle und präzise Cuts, Sample- und Cuepoint-Sprünge, die man bisher eigentlich nur von Protagonisten kennt, die mit professionellen DVS-Setups (Traktor Scratch, Serato DJ, etc.) oder hochwertigen Controllern arbeiten. Schon alleine wegen der allgemein „schwammigen“ Reaktion auf schnelle und filigranere Handbewegungen beim Scratching, halten die meisten Turntablists von DJ-Apps für Tablets und Smartphone eher Abstand. Ob sich dies mit dem Mixfader ändert?

Details

Der kabellose Crossfader kommt von der Software-Schmiede DJit, die seit 2012 eine DJ-App namens edjing für iOS, Android und Windows 8 auf dem Markt hat. Mir war die App bis zu dem Moment, als ich auf den Mixfader aufmerksam wurde, ehrlich gesagt gänzlich unbekannt, aber das ist auch kaum verwunderlich, denn der App-Markt ist sehr groß und aus bereits erwähnten Gründen nicht wirklich im Fokus eines Turntablisten wie mir.
Kurz zu edjing: Die App ist ganz „klassisch“ ausgestattet und bietet unter anderem zwei Decks, einen Crossfader, 3-Band-EQs und eine Wellenformanzeige, nichts bahnbrechendes also. Im Gegensatz dazu klingt der Mixfader allerdings reichlich innovativ, denn er koppelt via Bluetooth an das jeweilige Device (Tablet, Smartphone) an und soll dabei nahezu latenzfrei arbeiten. Anfragen zum Produkt, beispielsweise bezüglich der konkreten Signalverzögerungszeit, beantwortet der Hersteller auf der eigens für das Produkt angelegten Facebook-Page, wo er die „Average Latency“ mit 5 mms angibt. Da ich den Wert „mms“ nicht zuordnen kann, nehme ich an, dass wahrscheinlich fünf Millisekunden gemeint sind. Sollte dem so sein, dann ist das für schnelle „Scratching-Aktionen“ bereits etwas zu viel, also darf man sicher gespannt sein, wie die tighten Cuts zustande kommen sollen.
Davon abgesehen hält sich DJit mit Informationen zum Produkt bisher sehr bedeckt. Geplantes Erscheinungsdatum, Einzelhandelspreis, Fader-Länge, Fader-Reverse-Option – bisher Fehlanzeige. Auch zur Frage, wie der Fader auf der jeweiligen Unterlage befestigt wird, ohne „wegzufliegen“, bleibt bisher unbeantwortet. Allerdings können sich Interessenten auf der Website in einen Newsletter eintragen. Dort kündigt der Hersteller auch eine edjing Pro-Version an – ein Pflichtkauf für den Mixfader? Oder gibt’s die App kostenlos dazu? Wie ihr seht, einiges steht noch in den Sternen, doch ich gehe mal davon aus, das zum Betrieb des Mixfaders der Erwerb von edjing-Pro notwendig ist: Die Betriebsoberfläche im Videoclip unterscheidet sich jedenfalls schon sehr von der kostenlosen Software edjing. Im Video konnte ich zudem folgende Player-Features erkennen: 

  • Rotierender virtueller Plattenteller
  • Crossfader-Visualisierung
  • Wellenformanzeige mit Cuepoint-Markierungen
  • Sechs Cue-Buttons
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Einschätzung

Auch wenn App und Fader wirklich so nahtlos und tight funktionieren, wie es der Videoclip suggeriert, wird sich dieses Produkt meiner Meinung nach nicht als Profi-Tool etablieren. Aber die Turntablisten- und Scratch-Gemeinde wäre um ein innovatives Gadget reicher, mit dem sich vor allem gut auf Reisen üben ließe. Und solche Dinge fördern ja bekannterweise den Muskelaufbau, die Fingerfertigkeit und die Kreativität. Warten wir mal ab, was das Teil taugt. Sobald ich eines davon zwischen die Finger bekomme, erfahrt ihr mehr.

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(Bild: zur Verfügung gestellt von DJit)

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