Weltpremiere: Roland stellte im Rahmen der EDM-Publikumsmesse „Dancefair“ die neue AIRA-Serie mit TR-8 Rhythm Performer, System-1 Synthesizer, TB-3 Touch Bass Line und VT-3 Voice Transformer vor. Grund genug, sich in das holländische Utrecht aufzumachen, welches Anfang Februar sicherlich nicht der gastlichste Ort der Welt ist: Regen, scharfer Nordsee-Wind und garstige Temperaturen lassen die viertgrößte Stadt der Niederlande im Frühjahr zu einem recht ungemütlichen Platz werden. Gut also, dass die jährlich stattfindende „Dancefair“ nicht nur Schutz vor dem Wetter bietet, sondern auch ein kuscheliges Meet’n’Greet vieler Hersteller, Dienstleister und Labels im Bereich der elektronischen Tanzmusik ist.
Dancefair Messerundgang
Zeitlich immer genau zwischen den beiden großen Branchen-Events platziert, nämlich der „NAMM“ in Anaheim und der „Musikmesse“ in Frankfurt, hat es die „kleine“ Dancefair über die Jahre dennoch geschafft, zu einer festen Institution zu werden. Das mag primär daran liegen, dass es sich um eine Publikums- und keine Fachbesuchermesse handelt und sie eine entsprechend breite Interessentenschaar anspricht. Aber auch am frei zugänglichen Rahmenprogramm, welches von Mixdown- und Mastering-Workshops (u.a. von SAE und EMS Studios), über Praxis-Demos (Ableton, Native Instruments, Synthesizer World …) bis hin zu den Themen Urheberrecht, Vermarktung und Management reicht. Nicht ganz überraschend ist dann auch, dass ein Großteil der Besucher männlich und knapp um das Alter herum datiert, ab dem man wählen gehen darf. Entsprechend war besonders der so genannte „Demodrop“, ein vom Kopfhörer-Hersteller AIAIAI organisiertes Areal, in dem man seine mitgebrachten Tracks den Produzenten und Label-Chefs vorspielen konnte, schwer umlagert.
Aira Präsentation: TR-8, System-1, TB-3 Bass Line & VT-3
Gerade den Umstand, dass die Dancefair im Ganzen eine recht überschaubare Veranstaltung ist, nutzten Roland für eine exklusive Demo ihrer neuen AIRA-Produktlinie (mehr Infos zum AIRA hier!). Dazu mietete der Hersteller das sogenannte Shuttle – ein höchst futuristisch anmutendes Gebilde, welches über Stege betreten wird und dessen hydraulische Türen sich wie auf der Enterprise zur Seite hin wegschieben – sehr schick. Im Inneren des Shuttles bemühte sich ein potentes Team von Produzenten ziemlich erfolgreich, die Vorzüge der neuen Geräte anzupreisen. Neben den Showcases von Faisal, Sluwe Vos und Frontliner war es vor allem die virtuose Präsentation von David Åhlund, der über das AIRA-Quartett derwischte, als ob er es schon seit Jahren benutzen würde, die bei den Besuchern für begeisterten Szenenapplaus sorgte. Bonedo konnten ihn nach der offiziellen Präsentation noch dafür gewinnen, uns die vier Geräte in einer exklusiven Session einzeln vorzuführen:
Für dich ausgesucht
Erstaunlich an den Geräten der AIRA-Serie ist, wie schnell Roland hier einen rasanten U-Turn in der Produktphilosophie hingelegt hat. Ich erinnere mich, dass vor nicht mal einem halben Jahr die beiden Roland-Mitarbeiter Hisakazu Yamasato und Shu Kamo eine Rundreise durch verschiedene Studios machten, um die Bedürfnisse der kontinental-europäischen Produzenten zu erkunden. Und nun, nur wenige Monate später, sind die neuen Geräte am Start – Respekt!
Tatsächlich ist Roland mit den AIRAs zweifellos der lang ersehnte Befreiungsschlag aus dem Einerlei von technologisch zwar ausgereiften, in Bezug auf den Innovationsfaktor allerdings eher biederen Produkten geglückt. Branchenintern munkelt man, dass auf höchster Unternehmensebene personell und konzeptionell der Reset-Taster gedrückt wurde. Mit der AIRA-Serie soll ein Paradigmenwechsel seinen Anfang genommen haben und man wolle sich bei Roland fortan ganz nah an den Bedürfnissen und Praktiken von Produzenten und Musikern orientieren, berichtete der holländische Marketing-Koordinator Olivier Kerkhofs. Die Geräte und Preise (UVP) im Einzelnen: TB-3 (299,- Euro), TR-8 (499,- Euro), System 1 (599,- Euro), VT-3 (199,- Euro).
Entsprechend war der Roland-Stand mehr als gut besucht, zumal sich andere Hersteller ihre Neuigkeiten wohl für die kommende Musikmesse aufsparen wollten. Zwar nicht ganz so spektakulär wie die AIRA-Serie, dennoch auch bald hier bei bonedo.de im Test: Die Korg Taktile-Controller-Keyboards, die in einer 25 und 49 Tasten Version erhältlich sind, über ein ziemlich umfassendes Arsenal von Kontrollelementen (u.a. Drumpads, Slider, XY-Pad) und Spielhilfen (Auto-Chord, Scale) verfügen und zudem versprechen, sich sehr einfach mit einer DAW verbinden zu lassen. 49 Tasten Version (380,- Euro UVP), 25 Tasten Version (261,- Euro UVP)
Auf viel Interesse stieß auch der neue DJControl Wave von Hercules. Klar, denn einen so flachen, drahtlosen iPad-DJ-Controller hat man in dieser Form noch nicht gesehen. Dabei soll der integrierte Akku des Controllers bis zu acht Stunden Bewegungsfreiheit beim Deejaying ermöglichen. Schade nur, dass Hercules hier, wie viele andere Hersteller von iPad-Zubehör auch, auf das semiprofessionelle Stereo-Split-Kabel zum Vorhören setzen. Die Drahtlosverbindung erfolgt beim DJControl Wave übrigens über Bluetooth, was laut Hersteller einen konfigurationsfreien Verbindungsaufbau innerhalb von kürzester Zeit ermöglichen soll – wir werden es ausprobieren. UVP: 299,- Euro