EFNOTE 3 E-Drum Set Test

Mit seinen zwölf Beinen sieht das EFNOTE 3 E-Drumset definitiv anders aus als die meisten seiner Artgenossen. Aus bestimmten Blickwinkeln fühlt man sich gar an ein monströses Spinnentier erinnert. In Sachen Optik gibt es damit schonmal einen Extrapunkt, aber ob auch die Technik, der Sound und das Spielgefühl stimmen, soll in diesem Test ergründet werden.

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Nachdem wir uns kürzlich das EFNOTE 5 zum Test vorgeknöpft hatten, ist nun mit dem EFNOTE 3 die kleine Schwester dran. Während die Module der Kits größtenteils identisch ist, geht der Hersteller in Sachen Optik und Ausstattung beim 3er-Modell einen eigenen Weg. Das Kit will nicht aussehen wie ein akustisches Drumset, sich aber andererseits auch klar von den herkömmlichen E-Drumsets mit ihren typischen Racksystemen abheben. Für knapp 2000 EURO verspricht der Hersteller höchste klangliche Authentizität, eine intuitive Bedienung via Touchscreen und flexible Routingmöglichkeiten. Alles Weitere erfahrt ihr in diesem Testbericht.

Details

Das etwas andere E-Drumkit

Das Aufbaukonzept des EFNOTE 3 hebt sich klar von den bekannten Systemen ab. Während bei herkömmlichen E-Drumkits der unteren und mittleren Preisklasse meist ein Racksystem verwendet wird und man bei den teuren Modellen häufig dem Look eines akustischen Schlagzeugs nacheifert, setzt sich das EFNOTE 3 im Kern aus vier speziellen Stativen zusammen. Jedes dieser „Lambda“-Stative ist mit zwei Chrombeinen ausgestattet, die an einem T-förmigen, quadratisch geformten Standbein angebracht sind. An jedem dieser Stative werden zwei Komponenten befestigt. Am vom Spieler aus gesehen linken Stativ sind dies das Hi-Hat Pad sowie das Modul, die übrigen drei Stative tragen jeweils ein Drum- und ein Cymbalpad. Bassdrumpad und Hi-Hat Controller werden separat aufgebaut, und für das Snarepad befindet sich ein herkömmlicher Snareständer im Lieferumfang. Alle drei Beckenarme kommen in Galgenausführung, die Drumpads können mithilfe von L-Stücken flexibel positioniert werden.

Fotostrecke: 3 Bilder Jedes der vier Lambda-Stative kann zwei Chromarme aufnehmen.

Holzkessel sorgen für einen Hauch Akustikdrum-Optik

Bei den Drumpads handelt es sich um flache, mit einer „Silver Sparkle“-Folie bezogene Holzkessel, die mit zweilagigen Mesh Heads bestückt sind. Drei Triggerelemente pro Trommel sollen für ein gleichmäßiges Triggerverhalten sorgen. Die beiden 10“ Racktoms und das 12“ Floortom verfügen über jeweils zwei Triggerzonen, bei der 12“ Snare ist zusätzlich ein separat verkabelter Rimtrigger für Rimclick-Sounds angebracht. Das Bassdrumpad hat einen Durchmesser von acht Zoll, wodurch es sich auch für die Montage 

Fotostrecke: 4 Bilder Auf allen vier Drumpads sind zweilagige Mesh Heads aufgezogen.

Sowohl die beiden 14“ Crashes als auch das 16“ Ridepad bieten jeweils drei Triggerzonen (Rand, Fläche, Kuppe). Um die Kuppenzonen der Crashes zu nutzen, müssen die Eingänge für Crash 3 und Tom 4 am Multiport des Moduls belegt werden. Möchte man das Kit um ein drittes Crash und ein viertes Tom erweitern, so muss man folglich auf den Kuppensound der Crashes 1 und 2 verzichten. Der Öffnungsgrad des 12“ Dual Zone Hi-Hat Pads wird gesteuert durch den optischen Sensor des „Tru-Motion“ Hi-Hat Controllers, dessen integriertes Gewicht eine realistische Performance ermöglichen soll. Hi-Hat, Crashes und Ride sind, wie auch die Pads des EFNOTE 5, auf der gesamten Fläche spielbar.

Fotostrecke: 3 Bilder Ride- und Crashpads verfügen über eine Chokefunktion und drei Triggerzonen.

Das Modul ist ein Musterbeispiel in Sachen Minimalismus

Rein äußerlich entspricht das Soundmodul des EFNOTE 3 exakt demjenigen des EFNOTE 5. Ein Poti mit Druckfunktion – das war es dann auch schon an Bedienelementen, denn die Steuerung des Moduls erfolgt zu fast 100 Prozent über den Touchscreen. Auch in puncto Anschlüsse wirkt das Modul – dessen Gehäuse übrigens komplett aus Metall gefertigt ist – spartanisch, was daran liegt, dass zwei Multianschlüsse verwendet werden, einer zum Anschluss der Pads und ein zweiter für die Line Outs, MIDI-Verbindungen sowie zusätzliche Pads. An der linken Modulseite befinden sich zwei Miniklinkenbuchsen für Audio In und Headphones Out sowie der Netzteilanschluss, an der rechten Seite ist der Micro-USB Port untergebracht, mit dem die Verbindung zum Rechner hergestellt werden kann. 

Fotostrecke: 4 Bilder Die Oberfläche des Moduls wird dominiert vom blau beleuchteten Touchscreen.

Akustische Drumsounds sind das Kerngeschäft des EFNOTE 3

111 Multi Layer Stereo Samples (Instruments) hat EFNOTE dem 3er-Modell spendiert, das sind sogar 13 mehr als beim EFNOTE 5. Während bei den akustischen Drumsounds etwas abgespeckt wurde, bietet das EFNOTE 3 im Gegensatz zum 5er auch elektronische Sounds. Dazu gehören E-Bassdrums, E-Snares und -Toms sowie elektronische Hi-Hats und ein E-Clapsound. Die tatsächliche Zahl der Sounds liegt übrigens deutlich höher als 111, da für viele Instrumente mehrere Samples vorliegen, beispielsweise Rand, Fläche und Kuppe für die Becken oder Rimclicks und Rimshots als zusätzliche Klänge für die Snares. Bis zu 50 bearbeitete Sounds können in der Library abgelegt werden. Eine Importfunktion für externe Sounds ist nicht vorhanden. Die Zahl der Preset Kits beträgt 16, hinzu kommen 34 frei programmierbare User Kits. 
Über den Homescreen gelangt man direkt in die Bereiche „Volume“, „Info“, „Click“ und „Record“ sowie ins Edit Menu. Hinter Volume verbergen sich die Lautstärkeeinstellungen für den Köpfhörerausgang, USB In, Bluetooth In und Audio In. Info zeigt das aktuell ausgewählte Instrument an, Click bietet Zugang zu den Metronomeinstellungen und Record ermöglicht spontane Aufnahmen, die auf insgesamt fünf Speicherplätzen abgelegt werden können. 

Fotostrecke: 4 Bilder Das Volume Menü bietet einen Überblick über die Lautstärken.

Über das Menu-Feld kann man tiefer in die Editierungsmöglichkeiten eintauchen. Kit Edit ermöglicht umfassende Eingriffe zur Klangformung. Neben Lautstärke und Panorama können hier Tonhöhen- und EQ-Veränderungen vorgenommen und Halleffekte hinzugefügt werden, zudem kann über den „Muffling“-Parameter ein Dämpfungseffekt simuliert werden. Ebenso ist es hier möglich, einen zweiten Sound zu layern, der ab einer bestimmten Anschlagstärke dem Originalsound zugefügt wird. Jeder Triggerzone – das sind pro Kit über 20 – kann eine individuelle MIDI-Note zugewiesen werden, außerdem können die Pads auch Control-Change (CC)-Befehle senden, um beispielsweise Recordingprogramme im Rechner zu steuern.

Fotostrecke: 2 Bilder Die Editierungsmöglichkeiten der Instrumente umfassen Level, Tuning und Muffling…

Keine Play-Alongs an Bord, dafür aber Übungsfunktionen

Das EFNOTE 3 beinhaltet keine internen Play-Along-Songs, dafür aber eine Auswahl an Übungsfunktionen, mit denen Timing, Genauigkeit und Ausdauer trainiert werden können, sowie 99 mehrtaktige Drumloops, die man als Übungsvorlagen nutzen kann. Für Livegigs können neun Setlists mit jeweils maximal 20 Kits gespeichert werden. Die Routingoptionen des EFNOTE 3 sind sehr umfangreich, so kann zum Beispiel für jedes einzelne Pad ausgewählt werden, an welchem der analogen Ausgänge (Line Out / Headphones) oder USB-Tracks – das EFNOTE 3 kann acht separate Spuren via USB ausgeben – das Signal anliegt. Es gibt sogar die Möglichkeit, vier verschiedene Routings zu speichern. Auf die MIDI-, USB- und Bluetooth-Funktionen werde ich im Praxisteil näher eingehen.

Fotostrecke: 4 Bilder Die Übungsfunktion „Stroke Scope“ ermittelt die Genauigkeit der Schläge.
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