So spielt sich das Efnote Pro 703 in der Praxis
Laut Hersteller arbeitet die Efnote Pro 700er Serie mit einem verbesserten Triggersystem und bietet unter anderem eine bessere Dynamik. Ich habe keinen direkten Vergleich, fand aber auch schon beim Efnote 7 das Spielgefühl und Triggerverhalten ausgesprochen gut – und das gilt nun eindeutig auch für das Efnote Pro 703. Das Kit spielt sich direkt nach dem Aufbau und ohne weitere Anpassungen sehr natürlich. Im Laufe des Tests habe ich einige Kleinigkeiten wie die Lautstärke der Becken und Velocity-Kurven für die Toms angepasst. All das erschließt sich sehr direkt und ließ sich ohne einen Blick in ein Manual umsetzen.
Gewohnt authentische Sounds
Das Efnote Pro Modul kommt mit insgesamt 192 Sounds, die in 23 Werks-Kits organisiert sind. So wie man das von Efnote kennt, konzentriert sich die Library auf akustische Drumsounds, wobei auch einige zusätzliche Samples zum Layern vorhanden sind. Der Grundklang ist zwar ein wenig aufpoliert, bleibt dabei aber grundsätzlich sehr natürlich und wirkt nicht übermäßig hochproduziert. Von der Hersteller-Website lassen sich einige kostenlose weitere
Sounds herunterladen, der Import eigener Samples ist jedoch nicht möglich.
Die Natürlichkeit im Klang ist wohl einer der wesentlichen Gründe für die Beliebtheit von Efnote. Nebenbei gestaltet sich dadurch auch das Kombinieren von Instrumenten aus unterschiedlichen Kits recht einfach. Bei anderen Herstellern wirken Einzelinstrumente häufig, als kämen sie aus komplett unterschiedlichen Welten. Dies ist hier definitiv nicht so.
Etwas mehr erwartet hätte ich allerdings in Hinblick auf die Anzahl der Samples pro Instrument. Je mehr Einzelaufnahmen von einer Trommel im Modul vorhanden sind, umso natürlicher wirkt das Klangergebnis. Für die Pro-Version hat Efnote hier offenbar durchaus ein wenig nachgelegt und vor allem bei der Snare für ein realistischeres Verhalten gesorgt. Insbesondere bei schnellen Schlagfolgen auf den Toms lässt sich aber immer noch ein recht deutliches „Machinegunning“ wahrnehmen. Zudem rauscht der Kopfhörerausgang ein wenig. Bei einem preiswerteren Set würde mich das nicht stören, so ganz nach Top-Kategorie fühlt es sich dann aber eben doch nicht an.
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Bearbeitung, Routing und weitere Funktionen
Mit den weiteren Funktionen fällt es der Efnote Pro Serie weiterhin schwer, sich klar von den regulären Ausbaustufen abzusetzen. Ganz wesentlich ist natürlich das Routing für die verschiedenen Ausgänge – und das lässt sich einschließlich grundlegender Signalbearbeitung auf sehr übersichtliche Art und Weise umsetzen.
Ansonsten gibt es von keinen weltbewegenden Verbesserungen zu berichten. Tuning, Muffling und das Layern von Sounds sind genauso wie bei den regulären Efnote-Kits möglich. Und auch eine Aufnahmefunktion und eine virtuelle Setliste zum Verketten von Kits und Metronom-Einstellungen ist vorhanden. Neu im Vergleich zu den kleineren Ausbaustufen ist das Global Pan, mit dem sich die Stereobreite des Sets recht einfach bearbeiten lässt. Außerdem sitzen nun Kompressoren an mehreren Stellen im Signalfluss.
Erweiterte Features wie z.B. separat regelbare Raumkanäle gibt es leider nicht. Im Vergleich zu den kleineren Ausbaustufen fällt sogar das interne Reverb weg. Und auch die Übefunktionen wurden für die Pro-Version gestrichen. Durchaus etwas verwunderlich, dass die regulären Kits also einige Funktionen bieten, die es bei der teuren Pro-Version nicht gibt.
Efnote Pro 703: Latenz in Ordnung
Beim Messen der Latenz kam ich auf etwas mehr als fünf Millisekunden. Damit ist das Pro-Modul um ca. eine Millisekunde langsamer als die regulären Kits von Efnote. In der Praxis wird man diesen Unterschied vermutlich nicht wahrnehmen.
ErrJott sagt:
#1 - 26.08.2024 um 11:12 Uhr
Prinzipiell gehen die Ansätze in eine interessante Richtung. Die vielen Anschlüsse sind endlich mal ein echtes Pfund. Warum die Line Ein- und Ausgänge aber nicht ebenfalls "balanced" ausgelegt wurden ist mir überhaupt nicht einsichtig. Völlig bescheuert finde ich, daß für den Netzbetrieb kein Kaltgeräte-Anschluss verbaut wurde, sondern ein echt lausiges, externes Netzteil - das nicht mal verschraubbar oder sonstwie arretierbar ausgelegt wurde - zum Einsatz kommt. Das war auch der Haupt-Grund, dass ich neulich dann doch ein Roland TD-50X angeschafft habe und das EfNote - Modul beim Händler blieb. Was dem TD-50X allerdings schmerzlich fehlt - im Gegensatz zum EfNote - ist ein globaler Pan-Modus. Das nervt gewaltig, denn so muss man jedes Set separat im Panning justieren. Schwachsinn! Let´s face it Freunde: Nichts ist perfekt, auch nach mittlerweile Jahrzehnten des Edrum-Booms. Die Entwickler denken da nicht genug nach oder fragen die falschen Trommler...
Tigger sagt:
#1.1 - 26.08.2024 um 22:29 Uhr
Spiele selbst ein TD 50. Habe das Efnote mal getestet. Es hat keine Chance gegen ein TD 50 in Verbindung mit den Digitalen Pads.
Antwort auf #1 von ErrJott
Melden Empfehlen Empfehlung entfernenRobert sagt:
#2 - 29.09.2024 um 16:48 Uhr
Die Sounds sind sehr schön aber sind mit zu wenig dynamic layer und keine Round Robin abgespeichert. Deswegen der machine gunning. Schade im diesen Preisbereich.