SOUND
Abgenommen habe ich den Amp mit einem AKG C414, wie immer ohne Klangregelung und Nachbearbeitung.
Man kann förmlich spüren, wie impulsschnell der Amp mit der Telecaster kooperiert. Schmatzend wird jeder Anschlag honoriert. Alle drei Bänder des EQs sind natürlich mittig eingestellt und es zeigt sich, wie gut der Amp abgestimmt wurde.
Gerade der Steg-Pickup einer Tele polarisiert stark, aber in Verbindung mit diesem Amp mutiert die Gitarre zur Funkmaschine.
Auf den Hals-Pickup geschaltet, zeigt sich, dass auch warme Strummings möglich sind.
Ich habe keine Veränderung am Amp vorgenommen! Die Mitten treten stärker hervor und dicken den Ton an. Jetzt schalte ich in den zweiten Kanal und drehe den Gainregler auf zwölf Uhr.
Interessanterweise klingt die Tele mit Stegtonabnehmer in dieser Einstellung fast schon wie Malcom Youngs (ACDC) Rhythmusgitarre. Der Verzerrungsgrad ist relativ niedrig, reicht aber, um knackige Riffs perfekt umzusetzen. Der Tube Mix Regler ist in allen Beispielen bis jetzt in der Mittelstellung, da dieser für mich so tatsächlich am besten klingt.
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Im folgenden Hörbeispiel habe ich den Tube Mix Regler in jedem Durchlauf geändert. Im ersten steht er ganz links, also auf den 6L6, in den darauf folgenden hören wir die EL34. Im letzten Durchlauf steht der Regler in der Mitte, also beide Röhrenpaare sind dann im Betrieb.
Der Effekt ist zwar beim ersten Hören subtil, aber durchaus vorhanden. Die 6L6 sind im Bassbereich strammer und etwas aufgeräumter, der Sound ist runder. Sie ist auch in Fender und Mesa Boogie Amps zu finden, daher ist sie meiner Meinung nach auch die perfekte Wahl für Cleansounds. Natürlich profitieren auch verzerrte Klänge von dieser Röhre, allerdings ist sie für meinen Geschmack etwas zu lieb. Die EL34 zeigen sich dagegen rauer und kratzbürstiger. Riffs klingen genau so, wie sie klingen sollen, nämlich frech und rotzig. Kein Wunder, dass man mit ihr Rock´n´Roll assoziiert: Sie ist die typische Marshall-Röhre.
Eine neue Erfahrung war für mich der Sound der beiden Röhren zusammen. Ich muss sagen, die Mischung hat durchaus etwas, und vereint im wahrsten Sinne das Beste aus beiden Welten. Die Bässe sind schön stramm und ab den Mitten wird es hemdsärmeliger. Toller Sound.
Hier noch ein Beispiel in dieser Einstellung.
Zum Schluss habe ich den Gainregler ein gutes Stück nach Rechts gedreht und einen sehr sahnigen fetten Leadsound erzeugt. Wohlgemerkt, der Tube Mix Regler spricht beide Endstufenröhren an. Eine kleine Prise des sehr gut klingenden Digitalhalls dazu, mehr braucht man nicht.
Holger birkicht sagt:
#1 - 08.05.2013 um 10:57 Uhr
Warum wird der Egnater Renegate 112 Combo 65 Watt nicht mehr gebaut? grüße Holger