Kompromisslose Qualität steht bei der Firma Eich Amplification aus Herborn (etwa mittig zwischen Siegen und Giessen) im Vordergrund, weshalb sämtliche Produkte aus hochwertigsten Komponenten von einem kleinen Team handgefertigt werden. Mit dem T1000 hat die Firma seit einigen Jahren einen kraftstrotzendes Class-D-Topteil im Programm, das mit einer hervorragenden Ausstattung glänzt und extrem viel klangliche Flexibilität bietet. Grund genug für uns, dem edlen Topteil einmal gründlich unter die Haube zu schauen! Zu diesem Zweck haben wir den T1000 in der neuen Black Edition geordert, mit der Thomas Eich sein 35-jähriges Jubiläum im Business feiert, und sind gespannt auf die Performance des kompakten Kraftpaketes!
Details
Dem aufmerksamen Leser wird nicht entgangen sein, dass sich unser Test-Amp optisch etwas von den herkömmlichen Modellen der “Black Edition” unterscheidet und in bunten Regenfarben daherkommt. Das sieht zugegebenermaßen wirklich sehr cool aus!
Die schrille Optik ist freilich nicht der alleinige Grund hinter dem Design, denn Thomas Eich möchte hier auch ein politisches Statement setzen und liefert deshalb einen Teil seiner Amps derzeit mit der veränderten Optik aus. Wie den meisten bekannt sein dürfte, ist die Regenbogenfahne nicht nur ein Symbol für die Friedensbewegung, sondern auch für die LGBTQ-Community, weswegen Thomas Eich dieser Special Edition seines T1000 BE den Beinamen “Pride” verliehen hat. Allein für dieses Statement für Frieden, Freiheit, Toleranz, Respekt und Nächstenliebe gibt es von uns in der Bassredaktion von daher schon mal ein “Thumbs up!”
So viel dazu, kommen wir zu den harten Fakten: Beim T1000 handelt es sich nicht nur um das wattstärkste Class-D-Top im Line-Up von Eich Amplification, sondern auch um das flexibelste. Die zusätzlichen Features benötigen logischerweise mehr Platz, weshalb der T1000 nicht ganz so kompakt daherkommt wie die leistungsschwächeren Modelle.
Die “inneren Werte” sitzen in einem 27 x 8 x 25 cm messenden und außerordentlich robusten Gehäuse – auf der Waage macht sich der T1000 aber dennoch nur mit gerade mal 2,4kg bemerkbar. Das ist für einen Amp in dieser enormen Leistungsklasse natürlich immer noch sehr leicht, sodass sich der Transportaufwand dementsprechend deutlich in Grenzen hält.
Für dich ausgesucht
Wer seine Neuanschaffung gut geschützt sehen und/oder damit auf eine größere Tour gehen möchte, kann den T1000 mit den beiliegenden Rackwinkeln auch in ein Case schrauben – zwei Höheneinheiten sind dafür erforderlich. Hinsichtlich der Qualität gibt es beim T1000 nicht die geringsten Beanstandungen: Alle verwendeten Komponenten wirken hochwertig und robust – so sieht High-End aus!
Kaum Wünsche offen lässt der T1000 zudem in Hinblick auf seine Ausstattung. Die Frontplatte ist aber erfreulicherweise sehr übersichtlich strukturiert, sodass die Bedienung nicht unter der reichhaltigen Ausstattung leidet.
Auf der linken Seite finden wir neben der Input-Klinke (inklusive -10dB-Schalter) und dem obligatorischen Gain-Regler direkt auch schon die ersten Tone-Shaping-Tools. Der Taste-Regler bietet schon vor dem eigentlichen EQ die Möglichkeit, den Grundsound des Amps effektiv in verschiedene Richtungen zu formen: Dreht man den Regler aus der Mittelstellung nach rechts in Richtung “Rich”, wird der Sound voller, wärmer und runder, auf der linken “Dry”-Seite des Reglerweges liegen die eher schlanken, drahtigeren Sounds.
Darunter parkt der Kompressor des T1000. Mit dem Poti wird die Stärke der Kompression bestimmt und ein kleiner Schalter dient zur Wahl der Attackzeit (5ms/25ms). Um Lautstärkenangleichung oder Pegelverlust muss man sich keinerlei Gedanke machen, hierfür ist eine interne Regeleinheit zuständig.
Mittig auf der Front sitzt die Klangzentrale des T1000, die sich aus einem Vierband-Equalizer (60Hz, 250Hz, 800Hz, 6kHz) und zwei EQ-Presets zusammensetzt. Drückt man den Preset-Schalter “Bass Boost”, so werden die Tiefen bei 30 Hz um 12 dB angehoben, hinter dem Preset “Hi-Boost” versteckt sich ein 12dB-Boost, der bei einer Einsatzfrequenz um 10kHz greift.
Rechts neben dem EQ finden wir den Masterregler für die Endlautstärke und den Line/Effect-Mix-Regler, mit dem der parallele Effektweg stufenlos dem Basssignal beigemischt werden kann. An die Return/Line-In-Buchse des Effektweges kann natürlich auch eine externe Audioquelle (z.B. Mp3-Player) oder wahlweise auch ein zweiter Bass angeschlossen werden.
Auch an einen Mute-Schalter hat Thomas Eich gedacht – dieser schaltet alle Ausgänge mit Ausnahme der Tuner-Klinke auf der Rückseite des Amps stumm. Die Mute-Funktion kann mittels eines optional erhältlichen Fußschalters fernbedient werden, der auch gleich noch den Kompressor aus- und einschalten kann. Die Klinkenbuchse für den Fußschalter sitzt ebenfalls auf der Front.
Den Abschluss auf der Front bildet schließlich der symmetrische DI-Ausgang in Form einer XLR-Buche zum Anschluss an eine PA oder für die Aufnahme. Mit dem Pre/Post-Schalter kann man bestimmen, ob das Signal direkt am Eingang nach der ersten Verstärkungsstufe oder erst nach der Klangregelung abgegriffen wird.
Auf der Rückseite ist ausreichend Patz für die restlichen Anschlüsse, die der extrem flexibel einsetzbare T1000 zu bieten hat: Auf der linken Seite finden wir gleich drei Speakon/Klinke-Kombibuchsen zum Anschluss der Bassboxen. Drei Anschlüsse gibt es deshalb, weil im T1000 zwei Endstufen verbaut sind, was man aufgrund der kompakten Bauweise eigentlich nicht vermuten würde. Channel A und B können dementsprechend parallel betrieben werden und liefern jeweils 500 Watt an der Mindestimpedanz von 2 Ohm.
Jeder der beiden Kanäle besitzt zudem zur Pegelangleichung der Boxen einen Lautstärkeregler; Channel B wurde zudem mit einem Boost-Filter ausgestattet: Drückt man den SUB-Schalter, schneidet ein Filter alle Frequenzen oberhalb 200Hz ab, gleichzeitig wird der Pegel des verbleibenden Signals um 12dB angehoben. Mit diesem Feature kann beispielsweise das Bassboard von Eich betrieben werden, oder man verwendet eine x-beliebige Bassbox einfach nur als Subwoofer.
Der dritte Lautsprecherausgang ist für den Bridged-Mode vorgesehen. Bei gedrückten Schalter schiebt der T1000 seine vollen 1000 Watt bei einer Mindestimpedanz von 4 Ohm zur Box – hier sollte man also unbedingt darauf, das die verwendetet Box eine derartige Leistung überhaupt verarbeiten kann!
Auf der rechten Seite finden wir eine Klinke zum Anschluss eines Stimmgerätes, eine Line-Out-Klinke für die Weiterleitung des Signal an eine zusätzliche Endstufe oder zu einem Mischpult, sowie zwei weitere Klinkenanschlüsse (Send/Return) für den parallelen Effekt-Loop des T1000. Die Return-Buchse kann, wie oben bereits erwähnt, auch als Line-In zur Verwendung von anderen Preamps oder externen Audioquellen mit den Endstufen des T1000 verwendet werden.
Und auch für die Übe-Session ist beim T1000 gesorgt: An die beiden Miniklinken im sogenannten “Rehearsal-Bereich” kann eine externe Audioquelle und ein Kopfhörer angeschlossen werden!
Matthias S. sagt:
#1 - 13.02.2023 um 11:30 Uhr
Sehr schöner Testbericht! Die angesprochenen Punkte und Details kann ich absolut bestätigen! Ich spiel den T1000 in silber schon seit 2017 und bin nach wie vor begeistert vom Sound, Handling und der Power, die er hat. Auch die Features lassen kaum etwas vermissen. Für mich immernoch einer der best klingenden Digitalamps am Markt. Auch der Support kann sich sehen lassen. Für das Gebotene ist der Preis nach wie vor fair, auch wenn er mittlerweile ein gutes Stück teurer geworden ist. Ich empfehle ihn unbedingt anzutesten!