Braucht man eigentlich viele Zerrpedale oder einen mehrkanaligen Gitarrenverstärker, um unterschiedliche Gitarrensounds zu erzeugen? Eigentlich nicht, denn allein aus einem Amp-Setting und beispielsweise einer Gibson Les Paul lassen sich mithilfe der Pickup-Kombinationen und verschiedenen Einstellungen der Volume- und Tone-Regler am Instrument eine Menge unterschiedlicher Klänge basteln.
In diesem Artikel steht die Gibson Les Paul im Fokus und mit ihr bis zu einem gewissen Grad auch andere Gitarren, die ähnlich gebaut sind und die gleiche Tonabnehmerbestückung haben.
Was ist eine Les Paul?
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Wozu dient der 3-Wege-Schalter?
Die Gibson Les Paul hat zwei Pickups, deren Kombinationen mit einem 3-Wege Kippschalter aufgerufen werden. In der Standard-Variante sind das die folgenden drei:
- Steg-Pickup einzeln – Schalter auf Treble (nach unten)
- Beide Pickups – Schalter in der Mitte
- Hals-Pickup einzeln – Schalter auf Rhythm (nach oben)
Verschiedene Sounds aus der E-Gitarre holen: Welche Funktion haben die vier Regler der Gibson Les Paul?
Für jeden Tonabnehmer steht ein separater Volume- und Tone-Regler zu Verfügung. Mit dieser Ausstattung lassen sich natürlich vor allem in der Position 2, wenn beide Pickups aktiviert sind, eine Menge unterschiedlicher Sounds generieren.
Der Volume-Regler entzerrt den Sound beim Zurückdrehen. Die Voraussetzung ist dabei, dass ihr den Amp (oder das Overdrive-Pedal) so einstellt, dass ein mittlerer Zerrgrad zustande kommt und der Zerrgenerator, also Amp oder Pedal, auch in der Lage ist, entsprechend auf die Aktionen des Volume-Potis an der Gitarre zu reagieren. Das heißt, dass bei zurückgedrehtem Volume-Regler an der Gitarre (5 von 10) ein fast unverzerrter Sound ausgegeben wird.
Mit dem Tone-Regler beeinflusst man die Klangfarbe, in einem bestimmten Maß aber auch noch den Zerrgrad. Zwar geschieht das nicht so extrem wie mit dem Volume-Regler, aber einige kleine, feine Nuancen in der Verzerrung kann man auch über den Tone-Regler justieren.
Viele unterschiedliche Sounds mit der Les Paul und nur einer Verstärkereinstellung
Ich habe für die Beispiele im Video immer dieselbe Einstellung am Amp genommen, es wurde nichts umgeschaltet oder verändert. Der Gain-Regler ist so eingestellt, dass bei vollem Volume und Tone mit dem Steg-Pickup ein kerniges Rockbrett (0:28) geliefert wird.
Das ist prinzipiell die Ausgangsbasis. Einen etwas weicheren Lead-Sound bekommt man mit dem Hals-Pickup und zurückgenommenem Tone-Regler. Der Tone-Regler hat beim typischen Woman Tone von Eric Clapton eine wichtige Aufgabe, dieser ist für den charakteristischen Sound nämlich komplett zurückgedreht. Clapton erzeugte den Klang angeblich, indem er beide Pickups anwählte und den Tone-Regler des Steg-Tonabnehmers komplett zurückdrehte. Außerdem nutzte er unterschiedliche Volume-Einstellungen für die Pickups. Aber auch bei einzeln angewählten Pickups kann man mit komplett zurückgedrehtem Tone-Regler sehr interessante Sounds erzeugen.
Wenn ihr den Steg-Pickup wählt und Volume so weit zurückdreht, dass der Sound fast unverzerrt ist, könnt ihr mit dem zurückgeregeltem Tone einen schönen weichen Klang erzeugen, der sich gut für Akkord-Strumming eignet, aber immer noch genügend Biss hat, sich gut durchzusetzen.
Für feine Crunch-Sounds eignet sich wiederum die Anwahl beider Pickups und es lohnt sich, mit unterschiedlichen Volume-Einstellungen zu experimentieren. Einen höhenbetonten Sound bekommt ihr, wenn das Volume des Steg-Pickups etwas weiter aufgedreht ist als das des Hals-Pickups. Hier sind wirklich sehr viele Varianten möglich, zum Beispiel das leichte Entzerren bei einem höheren Volume-Wert durch etwas weiteres Zurückdrehen des Tone-Regler. Es lohnt sich auf jeden Fall, mit den unterschiedlichen Einstellungen zu experimentieren. Im folgenden Video findet ihr dazu ein paar Beispiele.
Video
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