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13 Tipps für einen gelungenen Soundcheck


1. Reihenfolge beim Soundcheck



Ganz klassisch beginnt ein Soundcheck zuerst mit den Drums, dann kommt meistens der Bass und dann die Harmonieinstrumente Gitarre und Tasten. Der Gesang kommt fast immer zuletzt. Was macht ihr bis ihr dran seid? Ganz einfach: Weder die Bandmitglieder ablenken, noch mitsingen. Ihr wartet ruhig bis ihr aufgefordert werdet, und lasst das Mikro bis dahin in Ruhe. 



2. „Sing einfach mal“ 



Meistens hört ihr zu Beginn des Gesangssoundchecks den Satz „Sing einfach mal“, weil der Tontechniker zunächst einen allgemeinen Eindruck eurer Stimme bekommen möchte. Ihr könnt ein oder mehrere Stücke aus dem Programm ansingen. Wenn der allgemeine Gesangsteil beendet ist, solltet ihr mit Ankündigung folgende verschiedene Dinge anbieten: die leisesten Stellen, die lautesten Stellen, extreme Stellen, Effekte und die verschiedenen Gesangssounds. Das berühmte „Eins, eins, eins, Test, Test, Test“ könnt ihr getrost weglassen. 




3. Vernünftiges Gesangslevel



Singt laut genug in das Mikro und bleibt nah genug am Mikro damit der Bühnentechniker genug Futter hat euch im Monitor laut zu machen. Wenn ihr zu zaghaft in das Mikro singt, überwiegen die Nebengeräusche und steigt die Anfälligkeit für Feedbacks so stark an, dass ihr euch nicht mehr gut hören könnt.



4. Mikrotechnik



Übt Mikrotechnik. Wenn ihr eure lauten Stellen im Griff habt (weiter weg vom Mikro) können eure leisen Stellen (nah am Mikro) lauter gemacht werden, weil die Empfindlichkeit des Mikros grundsätzlich höher sein kann.

Wenn ihr nicht wisst wie das geht, schaut mal hier.

5. Bühnenlautstärke



Natürlich darf es nicht zu laut auf der Bühne sein. Lautstärketechnisch ist der Gesang immer das schwächste Glied im Bandgefüge. Wenn ihr euch nicht gut hört und euer Gesang nicht mehr lauter gemacht werden kann, fragt mal nach der Meinung des Soundmenschen, ob einzelne Instrumente auf der Bühne zu laut sind. Checkt dabei auch, ob der Gitarren- beziehungsweise Bassamp ungünstig genau auf euch gerichtet ist. Dabei hilft die Vorstellung, dass der Lautsprecher eine Lampe ist, die in den Raum strahlt. Werdet ihr getroffen? Steht ihr voll im Scheinwerfer? Ist das gut? Oder soll das gar nicht sein?



Um den Gesang lauter zu bekommen hilft es manchmal auch, sich von der Vorstellung zu verabschieden, dass das Schlagzeug immer in der Bühnenmitte steht. Denn da steht ihr. Und hinter euch hängen direkt die Becken. Stellt die Drums an die Seite und ihr habt weniger störende Frequenzen im Gesangsmikrofon.



6. Ein guter Monitorsound



Was ist ein guter Monitorsound für Sänger? Eure Stimme sollte als oberste Priorität laut genug und möglichst ausgewogen zu hören sein. Alle anderen Stimmen setzt ihr so ins Verhältnis, dass ihr sie (zum Beispiel für den mehrstimmigen Gesang) gut hören könnt, sie aber eure Stimme nicht überdecken. Dann kommt, wenn ihr es möchtet, etwas Hall auf eure Stimme, um ihr Raum zu geben. Am besten nur so viel, dass ihr den Hall eher spürt als richtig hört. Von den anderen Bandinstrumenten legt ihr nur das auf euren Monitor, welches ihr nicht konkret genug von der Bühne hören könnt und ihr für eine gute Intonation und das rhythmische Timing braucht.



7. Eigenes Mikrofon



Ein Mikrofon ist so individuell wie jede einzelne Stimme für die es verwendet wird. Deswegen, und auch aus hygienischer Sicht, ist es gut, sein eigenes Mikro mitzubringen. Trotzdem gibt es in Clubs klangliche Gegebenheiten die es sinnvoll machen, ein anderes Mikrofon auszuprobieren. Lehnt das nicht direkt ab, sondern probiert es aus und fragt doch mal interessiert nach den Gründen.



Wenn ihr noch auf der Suche nach einem eigenen Mikrofon seid, lohnt sich ein Blick in den Bonedo Praxistest-Livemikrofone.

8. Umgang mit dem Mikrofon



Wenn  ihr euer Mikro statt auf dem Stativ in der Hand haltet, gibt es folgende Dinge zu beachten, um keine Feedbacks zu verursachen:



Foto: Evgeni Lachi, Shutterstock.com
Foto: Evgeni Lachi, Shutterstock.com

– Wenn ihr nicht singt, haltet ihr das Mikro ruhig und mit angewinkeltem Arm auf Brusthöhe am Körper. Die Kapsel zeigt am Besten nach oben. Oder ihr steckt es ins Stativ.

– Wildes Gefuchtel mit der Mikrohand kann in den Ohren schmerzen und ist einfach unprofessionell.

– Wenn ihr mit dem Mikro in der Hand tanzen wollt, checkt beim Soundcheck Feedbackzonen ab indem ihr vorsichtig mit dem Mikro überall hingeht und es auch mal vor dem Monitor hin und her bewegt. So bekommt ihr ein Gefühl dafür, wohin die Mikrokapsel zeigen darf und wohin besser nicht.




9. Wünsche zum Bühnensound



Nach dem Einzelsoundcheck wird der erste gemeinsame Song angespielt (und nicht durchgespielt!) und alle Bandmitglieder merken, was für sie noch nicht ideal ist. Redet nach Abbruch des Songs nicht sofort alle durcheinander, sondern äußert eure Wünsche einzeln und nacheinander. Ein Bandmitglied fängt an und alle anderen warten bis sie an die Reihe kommen. Der Song wird wieder angespielt und das Bandmitglied, welches gerade dran ist, checkt, ob es eine Verbesserung gab. So geht es hin und her und mit Disziplin werden Stück für Stück die Soundprobleme behoben.  

10. Soundprobleme mit eigenen Worten beschreiben


Habt keine Angst davor den Monitorsound mit euren eigenen Worten zu beschreiben. Es ist absolut nicht notwendig, dass ihr zum Beispiel fehlende Frequenzen auf eurem Monitor in Hertz benennen könnt. Sätze wie „der Sound klingt wie durch eine Dose und eng“ = zu viele Mitten, oder „unten rum klingt es ganz dünn“ = zu wenig Bass, sind ok und können vom Profi verstanden werden. Wenn ihr keine gemeinsame Sprache findet, bittet die Soundperson zu euch auf die Bühne zu kommen und einmal selbst zu hören. Je mehr Übung ihr habt, desto besser wird es euch auf Dauer gelingen eure Wünsche zu formulieren.


11. Geduld bei der Fehlerbehebung



Soundfehler auszumerzen und Soundwünsche umzusetzen kann etwas dauern. Werdet nicht ungeduldig, wenn es nicht sofort für euch erkennbar weitergeht. Singt wieder nur, wenn ihr dazu aufgefordert werdet und vielleicht auch mal eine Zeit lang immer das gleiche, wenn es der Sache dient.



12. Etikette



Eine gute Kinderstube im Umgang mit den fremden Menschen im Club ist das A und O für das gute Gelingen eines Soundchecks und später auch des Auftritts. Denkt immer daran: ihr seid von den Soundleuten abhängig. Ein genervter Techniker wird sich unter Umständen nicht bemühen, euch einen guten Sound zu geben. Bleibt höflich und habt einen respektvollen Umgangston. Auch in schwierigen Momenten.




13. Allgemeine Regeln



Erstens: Ein Soundcheck ist keine Probe.

Zweitens: Solltest ihr doch unbedingt etwas noch mal im Club proben müssen, dann macht das mit Ansage und erst nachdem der Soundcheck erfolgreich absolviert worden ist. Am Besten checkt ihr schon im Vorfeld, ob am Auftrittstag überhaupt genügend Zeit für eure Probeneinheit vorhanden sein wird.

Drittens: Eine Livebühne ist kein Studio. Seid nicht beleidigt, wenn ihr nicht alles so differenziert hört wie mit Kopfhörern. Konzentriert euch eher darauf einen dichten Bandsound zu bekommen, auf dem ihr gesanglich segeln könnt.

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Foto: Evgeni Lachi, Shutterstock.com

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