Praxis
Aufstellung/Testumgebung
Gemäß der Aufstellungsempfehlung in der Bedienungsanleitung (Wandabstand seitlich mindestens 40 cm) habe ich zum Praxistest ein Paar Adam-Audio-T5V-Monitore in meinem Studio freistehend und akustisch entkoppelt auf den Boxendrehtellern meines Studiotisches positioniert. Die Kantenlänge des Stereodreiecks beträgt 1,25 m, was der Nahfeldaufstellung entspricht, in der ich überwiegend arbeite.
Als Audiomaterial habe ich einen stilübergreifenden Mix vetrauter Fremd- und Eigenproduktionen verwendet sowie diverse Hörproben mit Rauschgeneratoren, Sweeps und virtuellen Instrumenten durchgeführt. Als D/A-Wandler kam das Apollo 8 Interface von Universal Audio zum Einsatz. Zusätzlich zum normalen Betrieb habe ich die Monitore als Satelliten hinter meinem Adam-Sub8-Subwoofer, welcher vom Hersteller ausdrücklich als kompatibel empfohlen wird, angeschlossen und getestet. Die Verkabelung erfolgte ausschließlich mit Vovox-Kabeln (link direct S XLR).
Der erste Eindruck
Mein erster Eindruck ist absolut positiv und sogar besser, als ich es von meinem einige Wochen zurückliegenden Test des größeren Modells in Erinnerung habe. Obwohl ich den T7V-Monitor nicht zum direkten Vergleich zur Verfügung habe, erscheint mir die Wiedergabe der Mitten etwas natürlicher, als bekäme die höhere Crossover-Frequenz von 3 statt 2,6 kHz dem kleineren Modell ganz gut. Weiterhin sind beide Boxen meines Testpaares deutlich besser „gematcht“, was sich daran zeigt, dass Kicks und Bässe in beiden Speakern gleichmäßig wiedergegeben werden. Ein subtiles Eigenrauschen beim Einschalten der Boxen ist zwar vernehmbar, befindet sich aber weit unterhalb dessen, was ich bereits mit teureren Monitoren erlebt habe und ist auch bei kritischen Anwendungen absolut tolerierbar und nicht zu kritisieren. Weiterhin sind die T5V-Monitore (wie auch das größere Modell) sehr unsensibel gegenüber Einstreuungen von Mobiltelefonen oder Ähnlichem, was gerade in dieser Preisklasse ein großer Pluspunkt ist!
Frequenzgang
Der Übertragungsbereich des T5V wird mit 45 bis 25000 Hz angegeben, womit die untere Eckfrequenz geringfügig höher liegt als bei der 7-Zoll-Variante mit 39 Hz. Doch auch 45 Hz sind ein mehr als solider Wert, wobei ein deutlicher Roll-off unterhalb von 60 Hz zu vernehmen ist. Für viele Nahfeldanwendungen inklusive Homerecording wird die punchige und weitgehend akkurate Basswiedergabe innerhalb des Übertragungsbereichs bereits ausreichen, wer mehr Bass braucht, hat die Möglichkeit, zusätzlich einen Subwoofer einzusetzen und kommt immer noch günstig davon. In der Konstellation mit meinem Adam-Sub8-Subwoofer handelt es sich um ein ziemlich souveränes Gespann mit einem kompromisslosen Übertragungsbereich, das in der Summe immer noch recht preiswert ist. Wie bereits erwähnt klingen die mittleren Frequenzen für meine Ohren etwas natürlicher als beim großen Bruder T7V, eine Verwandtschaft ist dennoch auszumachen, indem die Mittenwiedergabe quantitativ etwas milder als meine persönliche Präferenz abgestimmt ist, wobei dies auch eine Frage des Geschmacks ist. Durch meine regelmäßigen Gesangsbearbeitungen bevorzuge ich einen leichten Fokus auf diesem tonal wichtigen Bereich. Kommen wir zu den Höhen, auf denen durch Adam Audios typische Verwendung von AMT-Hochtönern immer ein besonderes „Ohrenmerk“ liegt. Wie man es von Monitoren des Herstellers kennt, ist auch beim Einstiegsmodell der preiswerten T-Serie eine hochauflösende und präzise Wiedergabe dieses Frequenzbereichs vorhanden. Wem die Höhen zu prominent sind, der kann diesen Bereich über den rückseitigen Umschalter um 2 dB absenken oder bei Bedarf auch anheben, gleiches gilt für den Bassbereich.
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Impulsverhalten
Der U-ART-Hochtöner nach dem Air-Motion-Prinzip ist der Garant für eine knackig-präzise Wiedergabe von Transienten, die auch kritische Beurteilungen und Bearbeitungen erlaubt. Gleiches gilt für die Abbildung tieffrequenter Impulse, die unabhängig ihres begrenzten Übertragungsbereichs ohne nennenswerte Verzerrungen und Auffälligkeiten korrekt ein- und ausschwingen.
Räumliche Abbildung
Die transparente Raumabbildung ist für Monitore dieser Preisklasse und auch darüber herausragend, wenn auch die Konturierung und Tiefenstaffelung meiner kleinen, aber deutlich teureren Neumänner nicht ganz erreicht wird, was allerdings niemanden wirklich überraschen sollte. Die preisbezogen erstaunlich präzise Ortung einzelner Schallquellen im Stereopanorama begünstigt aktive Eingriffe in den Mix.