ANZEIGE

AKG Drum Set Session I Test

Wer Schlagzeug aufnehmen oder live abmiken muss, greift gerne zu einem kompletten Mikrofonkoffer wie dem AKG Drum Set Session I.

AKG_Drumset_Session_I_17 Bild

In einem solchen Set sind üblicherweise alle Mikrofone enthalten, die man zum Recording eines Drumsets oder zur Abnahme auf der Bühne benötigt. Das ist ja auch praktisch, zudem sind Mikros im Bundle meist preiswerter als einzeln gekauft.
Der österreichische Traditionshersteller AKG  – unsterblich durch Legenden wie C12, D12, D112 und C414 – bietet mit dem Drum Set Session I ein Paket, das die gerade genannten Anforderungen erfüllt. Ich habe mir unseren Schlagzeug-Bereichsredakteur Christoph Behm geschnappt, der sich wiederum sein Drumkit unter den Arm geklemmt hat – und gemeinsam haben wir uns im Kölner Tonstudio „Fette Eins“ eingeschlossen, um die Membranen der enthaltenen Mikros ordentlich zum Wackeln zu bringen.

Details

Braucht die Hi-Hat ein Mikrofon?

In den Unterlagen zum Session-Koffer ist von „The Total Kit“ die Rede. Man kann geteilter Meinung sein, ob dem Bassdrum-Mikro, den vier Tom-/Snare-Clipmikros und den beiden Overheads nicht noch ein Hi-Hat-Mikrofon hätte zur Seite gestellt werden sollen. Meine Hi-Hat abzunehmen ist meist überflüssig, weil so eine Z-/K-Kombi von Zildjian an sich schon laut genug ist, vor allem dann, wenn sie gerne richtig „durchgemetert“ wird. Und viele Interfaces oder Preamps bieten acht Inputs – also wäre ein Vorverstärker noch frei. Nun, es ist im Notfall natürlich nicht „verboten“, ein weiteres Mikro zu benutzen, außerdem ist immer irgendwo noch eines vorhanden (und so manche Hi-Hat klingt mit dem SM58 des Sängers, oder dem Bühnenmikro, das gerade greifbar ist, erstaunlich gut). Ende der Diskussion. Beheimatet sind alle Mikrofone in einem ordentlichen Case, was ich für absolut notwendig halte. 

Zwei Kleinmembran-Kondenser, ein Bassdrum-Mikro und vier Tom-/Snare-Clips
Zwei Kleinmembran-Kondenser, ein Bassdrum-Mikro und vier Tom-/Snare-Clips

Bassdrum: P2

Für die dicke Bertha haben AKG dem Bundle das P2 beigesteuert, welches wie das gesamte Set der aktuellen Perception-Serie entstammt. Wie das wahrscheinlich bekannteste Bassdrum-Mikro überhaupt, das AKG D112, ist es mit einer großen Tauchspulmembran ausgestattet, besitzt Nierencharakteristik und kann natürlich auch für andere Schallquellen eingesetzt werden, so etwa Bassamps und tiefes Blech. Mit 157 dB(SPL) (0,5% THD) ist es sehr verzerrungsfest, was im Inneren einer Kick auch nötig ist. Der Frequenzgang ist mit 20 Hz – 16 kHz angegeben, was als nackter Zahlenwert wenig Aussagekraft besitzt. Wie heute üblich, bilden Gelenk und Stativanschluss eine Einheit mit dem Mikrofon, sodass auf Klammern verzichtet werden kann. Kunststoffgehäuse können leicht resonieren und brechen, insofern ist die Entscheidung AKGs, die Perception-Mikros mit Metallgehäusen und -grills auszustatten, absolut begrüßenswert. Im Studio freut man sich über die Resonanzarmut, live über die Stabilität der Housings.

Fotostrecke: 5 Bilder Für die Bassdrum ist das P2 gedacht.

Toms und Snare-Drum: P4

Die Zahl in der Produktbezeichnung der vier weiteren dynamischen Mikros des AKG-Sets ist doppelt so hoch wie die in der des Bassdrum-Mikros, dafür ist sonst vieles halbiert: So sind die P4 beinahe halb so groß wie das P2 und kommen auch mit deutlich kleinerer Membran. Prinzipiell ähneln sie sich jedoch, was Gehäuse, Aufbau, Richtcharakteristik und den Übertragungsfaktor von 2,5 mV/Pa angeht. Die obere Grenzfrequenz liegt jedoch um 2 kHz höher, die tiefe allerdings bei 40 Hz statt 20. Auch bezüglich des Grenzschalldruckpegels werden etwas kleinere Brötchen gebacken, doch sind auch 152 dB(SPL) ein noch ausreichend guter Wert, selbst wenn Brutalo-Trommler wie die Berserker auf ihre Snare zimmern sollten. Anders als das P2 ist zur Mikrofonierung allerdings kein Stativ nötig, denn für jedes der vier P4 findet man die H440-Halterung im Mikrofonkoffer. Mit ihrer Hilfe werden die Mikros am Spannreifen fixiert. Übrigens lassen sich mit Mikrofonen dieser Bauart auch absolut problemlos andere Signale aufzeichnen, besonders Percussion- und Blasinstrumente sowie Gitarrenboxen.

Fotostrecke: 6 Bilder Für die Abnahme von Toms und Snare: P4.

Für das gesamte Drumset: P17

Zwei „Stäbchen“, also Kondensatormikros mit kleiner Membran, liegen dem Drumset Session I ebenfalls bei. Die AKG P17 aus AKGs Perception-Serie werden mit Phantomspeisung zum Leben erweckt, welches mittlerweile fast jedes Pult und Audiointerface bereitstellen kann. Typisch für Kondensatormikrofone liegt die Empfindlichkeit (15 mV/Pa) der Nierenmikrofone deutlich höher als die der dynamischen Kollegen aus AKGs Drum-Kiste. 0,5% Klirr werden zwar schon bei 135 dB(SPL) erreicht, doch lässt sich eine Vordämpfung von 20 Dezibel zuschalten – damit liegt diese Grenze dann bei 155 dB(SPL). Über das Eigenrauschen und einen genauen Frequenzverlauf schweigt sich der Hersteller aus. Lediglich die Angabe „20 Hz – 20 kHz“ findet man in den Produktunterlagen.  

Fotostrecke: 4 Bilder Zwei P17 sind für die Overhead-Mikrofonierung dem Set beigelegt.
Kommentieren
Schreibe den ersten Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht.